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Goalmine

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Genk, 24.10.2013

Die Ausstellung Goalmine im Stadion des KRC Genk ist eine interessante Kombination von historischer Ausstellung über den Verein und den Fußball allgemein, den Sport und seine Fans. Der Ausstellungsname ist ein Wortspiel zwischen dem Wort Goal für Tor im Fußball und den Kohlenminen, welche die Stadt Genk jahrzehntelang prägten.


Gleich im Eingangsbereich, noch vor der Ticketschranke, gibt es in Vitrinen historische Objekte zu Erfolgen eines der Vorgängervereine Thor Waterschei und von Racing Genk zu sehen.


Vor allem gibt es hier vielfältige Erinnerungsstücke aus der Europacupgeschichte wie etwa Gastgeschenke.


Ausgestellt sind auch die in Form der Umrisse von Belgien gehaltenen goldenen Plaketten des belgischen Fußballverbands für die Meistertitel 1999, 2002 und 2011.


Die kleine Schau reicht bis zur Gegenwart der aktuellen Gruppenphase der Europa League.


Nach Bezahlung des Eintrittsgelds gibt es einen Film zu sehen, der einen Zusammenschnitt von Erfolgen Racing Genks in den letzten 15 Jahren bietet: Spielausschnitte von meisterschaftsentscheidenden Matches und Cupendspielen sowie Szenen der Feiern danach.


Einnerungsstücke von Thor Waterschei. Der Verein wurden 1988 mit dem weiteren Genker Stadtteilverein KFC Wnterslag zu Racing Genk fusioniert.


Ein solcher Zusammenhang des Fußballs und des Bergbaus war mir so nicht bekannt: Schienbeinschützer gibt es nicht nur im Fußball, sondern werden auch von den Bergarbeitern an der vordersten Kohlenfront getragen, um die Beine vor herabrollenden Steinen zu schützen.


Die Geschichte des Fußballs in Genk wird anhand Objekten und Erzählungen von Zeitzeugen auf Bildschirmen erzählt.


Erinnerungsstück vom KFC Winterslag.


Der Bergbau ist ein präsentes Thema. Die Geschichte der beiden Vorgängervereine und weiterer Bergbarbeitervereine wird hier vorgestellt.


In einem Raum über die medizinische Seite des Fußballs gibt es eine Figur, bei der man auf verschiedene Stellen des Körpers drücken kann. Daraufhin sieht man Filmszenen von Verletzungen dieses Körperteils im Fußball.


Ein Abschnitt der Ausstellung widmet sich der allgemeinen Geschichte des Fußballs.


Ich weiß nicht, ob Otto Neurath Fußballfan war. Jedenfalls wird seine Bildsprache hier verwendet, um anschaulich den vielfältigen Aufwand rund um ein Fußballspiel im Stadion zu zeigen.


Ein Elfmetersimulator, an dem man sein Glück versuchen kann.


Dazu gibt es einige weitere Teile wie Geschicklichkeitsspiele, ein Fußballwissensquiz oder eine Fantypologie vom fan fanaticus, dem fan fidelicus oder dem fan sporadicus bis zum fan ridiculus. Noch etwas mehr Vereinsgeschichte wäre mir selbst mehr entgegengekommen, aber dennoch ist es eine interessante Ausstellung.

Genk - Rapid 1:1 (1:0)

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Europa League, Gruppe G, 24.10.2013
Stadion Genk, 14.142

Ein redlich verdienter Punkt bei Racing Genk. Mit geringer Erwartung, aber doch nicht unterdrückbarer Hoffnung hergekommen, erfreute Rapid hier von Beginn an. Leider fiel das Gegentor unglücklich, während wir selbst Chancen nicht verwerteten. Das Spiel wogte hin und her. Die zweite Halbzeit und schließlich vor allem die Rapidviertelstunde mit dem Ausgleichstor sorgten für ordentliches Herzpumpern. Mit gutem Ausgang und Lächeln im Gesicht.
Der sympathische Axel Lawarée wurde vom Auswärtsblock gebührend besungen und gefeiert.
Die Genker Fanszene im oberen Rang der Hintertortribüne machte zeitweise laut auf sich aufmerksam und bot auch ansonsten einen recht ordentlichen Ultrasupport, wenn auch zahlenmäßig schwächer als der 1.400-köpfige Rapidfanblock.
Der Koninklijke Racing Club Genk (kurz KRC Genk) entstand 1988 durch eine Fusion zweier Stadtteilvereine, des 1919 gegründeten KSV Thor Waterschei und des 1923 gegründeten KFC Winterslag. Thor Waterschei (Thor stand für Tot Herstel Onzer Rechten, „Zur Wiederherstellung unserer Rechte“) spielte in den 1950/60er Jahren und in den 1980er Jahren in der ersten Liga und gewann 1980 und 1982 zweimal den belgischen Cup, im Europacup der Cupsieger kam man 1982/83 daraufhin sensationell bis ins Semifinale. Der Fusionsverein stieg in seiner ersten Saison gleich einmal in die zweite Liga ab. Nach dem Wiederaufstieg 1996 entwickelte sich der Klub dann zum Spitzenverein, der zumeist oben mitspielt und Stammgast im Europacup ist. 1999, 2002 und 2011 wurde Racing Genk belgischer Meister und gewann 1998, 2000, 2009 und 2013 den Cup.
Das Stadion in Genk-Waterschei wurde 1999 als Komplettumbau anstelle des ehemaligen Stadions von Thor Waterschei eröffnet. 2001 und 2002 wurden die Ecken geschlossen und 2012 wurden die Stehplätze im unteren Rang der Hintertortribüne durch Sitzplätze ersetzt. Derzeit hat das Stadion eine Kapazität von 24.956 Plätzen. Im alten Stadion hatte Rapid 1958 ein Freundschaftsspiel im Rahmen einer Ostertournee durch Deutschland, Belgien und Frankreich gespielt und dabei 5:2 gesiegt.
Vor dem Spiel wurde die interessante Fußballausstellung Goalmine besucht, die im Stadion untergebracht ist, sowie die vom Kohlenbergbau geprägte Stadt Genk besichtigt.





















































Jules Ottenstadion, Gent

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Gent, 25.10.2013

Das Jules Ottenstadion wurde 1920 eröffnet und war 93 Jahre lang die Heimstätte des KAA Gent. Es hieß nach Jules Otten, einem der Vereinsgründer. Im Sommer 2013 wurde es durch das neue Arteveldestadion abgelöst. Zum Schluß hatte das Ottenstadion eine Kapazität von 12.919 Sitzplätzen.
Von der einstigen Pracht des Stadions verschwindet immer mehr. Im September begann der Abriß. Von den kleineren Tribünen steht an den Hintertorseiten nur mehr die Überdachung. Eine Längsseite fehlt bereits und die große Haupttribüne muß wohl demnächst daran glauben. Im Gegensatz zum Neubaustadion im Industriegebiet befindet sich das alte Stadion mitten im Wohngebiet. Nach dem Abriß werden auch an seiner Stelle Wohnbauten errichtet.
Ein Gedenkstein, der an im Ersten und Zweiten Weltkrieg getötete Vereinsmitglieder erinnert, steht noch etwas einsam und verlassen vor dem im Abriß befindlichen Stadion. Für die Zeit des Zweiten Weltkriegs sind die Namen in als Soldaten Gefallene, im KZ Umgebrachte und im Widerstand gegen die nazideutsche Besatzung Getötete geordnet.
So schön die Altstadt von Gent auch sein mag, hier verliert sie ein Stück Fußballkultur.























Emanuel Hielstadion, KRC Gent-Zeehaven

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Gent, 25.10.2013

Das Emanuel Hielstadion wurde 1905 eröffnet und war bis 2010 die Heimstätte von Racing Gent bzw. KRC Gent-Zeehaven in der belgischen Stadt Gent. Es hat seinen Namen von der nach dem Schriftsteller Emanuel Hiel benannten Emanuelhielstraat, an der es liegt.
1899 entstand der Racing Club de Gand aus einer Fusion von Athletic Club Gantois, Sport Pédestre Gantois und dem Football Club Gantois. 1925 erhielt der Klub den Titel königlich und hieß fortan Royal Racing Club de Gand. 1969 wurde aus dem bislang französischen Namen das niederländische Royal Racing Club Gent. 1987 fusionierte der Verein mit FC Heirnis Gent, 2000 mit KVV Standaard Meulestede und 2002 mit KFC Oostakker. Als Ergebnis hieß der Klub schließlich Koninklijke Racing Club Gent-Zeehaven.
Zwischen 1908 und 1935 spielte Racing Gent fast durchgehend in der ersten Liga. Die bislang letzte Erstligasaison liegt mit 1952/53 bereits sechs Jahrzehnte zurück. Bald darauf stieg man von der zweiten bis in die vierte Liga ab, in den 1980er Jahren ging es sogar in die fünfte Liga hinunter. Seither spielte man wieder in der vierten oder dritten Liga. Aktuell stieg der KRC Gent-Zeehaven 2013 aus der vierten in die dritte Liga auf.
Der Eindruck des Stadion wird von der 1922 errichteten Haupttribüne geprägt. 1960 wurde die gegenüberliegende Längsseite mit einfachen Stufen als Stehplatz ausgebaut und 1982 die Haupttribüne renoviert. Zum Schluß hatte das Stadion in seiner früheren Pracht eine Kapazität von 6.500 Plätzen. Beim Rekordbesuch, einem Derby gegen den KAA Gent, kamen 1953 mit 15.000 mehr als doppelt soviel hier herein.
2010 verließ der Verein die traditionelle Spielstätte und zog auf eine neue Sportanlage in Oostakker. Das Emanuel Hielstadion wurde in ein Leichtathletikzentrum mit einer Laufbahn und Leichtathletikanlagen um. Die Hintertorbereiche wurden entfernt sowie teilweise die Stufen der Längsseite und deren Überdachung abgerissen. Fußball wird hier nicht mehr gespielt.











Gent - Cercle Brugge 1:1 (0:1)

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Belgien, Eerste klasse, Speeldag 12, 25.10.2013
Arteveldestadion, 19.949

Mit einem überraschenden Tor sorgten die Gäste von Cercle Brugge gleich zu Beginn für einen Paukenschlag, Die eigentlich besseren Genter mußten sich jetzt anstrengen, aber kamen lange nicht richtig durch. Der gerechte Ausgleich fiel dann doch noch durch ein Eigentor.
Auf heimischer Fanseite stand der obere Teil der rechten Hintertortribüne und ein Teil supportete einmal mehr und einmal weniger. Im mit 900 Leuten gefüllten Auswärtsblock bemühte sich eine am Rand postierte Gruppe von zwei dutzend Ultras um Dauersupport, der große übrige Rest schaltete sich im Normalfall nicht ein.
Amüsant war ein Kurzauftritt eines Lehrers oder Jugendgruppenleiters, der während der zweiten Halbzeit seine Klasse oder Gruppe kurz per Megaphon und theatralischen Gesten zum Support animierte, bevor sich alle wieder hinsetzten.
Der KAA Gent wurde 1864 als Société Gymnastique la Gantoise als Sportverein gegründet, die Fußballsektion allerdings erst 1900. Im Jahr 1914 erhielt der Verein das Attribut königlich und nannte sich Association Royale Athlétique La Gantoise (kurz ARA La Gantoise). Erst 1971 wurde der bislang französische Vereinsname in die niederländische Version Koninklijke Atletiek Associatie Gent (kurz KAA Gent) geändert.
Alle belgischen Vereine sind der Reihe nach nummeriert, stolz trägt man hier die Stamnummer 7. Bemerkenswert sind das Wappen mit einem stilisierten Indianerhäuptling und der Spitzname Buffalos für den Verein. Dies geht auf das frühe 20.Jh. zurück, als die Wild-West-Show des Buffalo Bill neben dem Sportplatz gastierte und die Fans von dort die Symbolik übernahmen.
Mit Ausnahmen von fünf Saisonen in den 70er Jahren und einem Jahr Ende der 80er spielte der Verein seit 1913 fast immer in der Eerste klasse. Größte Erfolge waren drei Cupsiege 1964, 1984 und 2010. Zweimal erreichte man den zweiten Platz in der Meisterschaft, 1955 und 2010.
Rapid spielte 1948 im Rahmen einer Benelux-Tournee gegen eine kombinierte Mannschaft der Genter Vereine und gewann dabei 2:1. 1958 verlor Rapid hier ein erneutes freundschaftliches Aufeinandertreffen gegen Gantoise 3:0.
Das neue Arteveldestadion wurde erst im Juli 2013 eröffnet und löste das traditionsreiche Jules Ottenstadion ab. Es wurde nach dem Anführer eines Aufstands im 14.Jh. Jacob van Artevelde benannt, dessen Standbild auch in der untertags besichtigten Altstadt von Gent zu sehen ist. Nunmehr trägt das Neubaustadion aber einen schnöden Sponsornamen. Es hat eine Kapazität von 19.999 Plätzen und entspricht architektonisch weitgehend den 08/15-Stadien neuen Typs. Die Sicht ist gut, auch wenn das Spielfeld durch einen relativ breiten und ca. zwei Meter tiefen Löwengraben von den Tribünen entfernt ist.











































Oscar Vankesbeeckstadion, Racing Mechelen

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Mechelen, 26.10.2013

Racing Mechelen wurde 1904 als Racing Club de Malines in der flämischen Stadt Mechelen (französisch Malines) gegründet. 1929 erhielt man den Titel königlich und nannte sich Racing Club de Malines Société Royale (kurz RC Malines SR). Bereits 1937 wurde der Vereinsname vom Französischen ins niederländische Racing Club Mechelen Koninklijke Maatschappij (kurz RC Mechelen KM) gewechselt. 1957 wurde daraus schließlich das heutige Koninklijke Racing Club Mechelen (kurz KRC Mechelen). 1910 stieg man zum ersten Mal in die höchste Spielklasse auf. Anfang der 1950er Jahre hatte der Verein seine sportlich beste Zeit: 1950 und 1951 wurde man in der ersten Liga jeweils Meisterschaftsdritter und 1952 schaffte man den zweiten Platz. 1954 erreichte Racing das Cupfinale. Bald darauf ging es aber hinunter in die zweite und dritte Liga, was nur von kurzen Höhenflügen in die erste Liga 1975/76 sowie 1988/89 und 1989/90 unterbrochen wurde. Seit 1994 spielt man in der dritten Liga (Derde Klasse), mit einem Jahr Unterbrechung 2010/11 als man sogar in die vierte Liga mußte.
Die sportlich unterschiedliche Entwicklung brachte es mit sich, daß das Derby mit dem Stadtrivalen KV Mechelen in den letzten Jahrzehnten sehr unregelmäßig stattfand, zuletzt vor zehn Jahren 2003/04 nach davor auch 13 Jahren Pause.
Das Oscar Vankesbeeckstadion wurde 1923 eröffnet und hat heute eine Kapazität von 13.687 Plätzen, davon etwa 1.900 Sitzplätze auf der imposanten Haupttribüne. Die wunderschön anzusehende Tribüne ist ein Bau aus dem Jahr 1948, nachdem 1947 die Vorgängertribüne mitsamt dem Vereinsarchiv abgebrannt war. Das Stadion ist nach einem langjährigen Vereinspräsidenten benannt. Oscar Vankesbeeck wurde erstmals 1905 mit 18 Jahren (!) in dieses Amt gewählt. Das Stadion ist von Wohnhäusern umgeben, wobei man von einigen hohen Wohnblocks ziemlich gute Sicht auf das Spielfeld haben dürfte.































KV Mechelen - Leuven 4:2 (1:1)

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Belgien, Eerste klasse, Speeldag 12, 26.10.2013
Stadion Achter de Kazerne, 9.501

Das war ein Fußballspiel, das in all seiner Dramatik Spaß gemacht hat. Ein schöner Spielverlauf mit zweimaliger Führung der Heimmannschaft, die zweimal von den Gästen ausgeglichen wurde. Dann wurde ein Elfmeter samt Ausschluß eines Löwener Spielers zum Knackpunkt. Es folgte damit das 3:2 und nach einer weiteren gelb-roten Karte kurz danach schoß KV Mechelen gegen nur mehr neun Gegner das 4:2. Da kam ordentlich Jubel im Stadion auf.
Der heimische Fanblock befindet sich auf der schönen Stehplatz-Gegengerade, im Eck derselben Tribüne befindet sich abgetrennt der Gästesektor. Vor dem Spiel marschierte eine Musikkapelle samt Fahnenschwenkern vor dem Heimfanblock auf und intonierte You'll never walk alone (das später dann nocheinmal vom Band kam) sowie ein Vereinslied, wozu jeweils gesungen wurde. Ein Stimmungskern supportete durchgehend. Richtig schön laut wurde es aber nur, wenn etwa nach den Toren die ganze Tribüne einstimmte.
Der Koninklijke Voetbalclub Mechelen wurde 1904 als Football Club Malinois gegründet. 1929 erhielten sie den Titel königlich und nannten sich RFC Malinois. 1952 wechselte der vordere Teil des Vereinsnamens die flämische Landessprache und man nannte sich in einem niederländisch-französischen Hybrid KFC Malinois bis dann 1970 der gesamte Name niederländisch zu KV Mechelen wurde.
Die größten Zeiten erlebte der Verein in den 1940er und in den 1980er Jahren. 1943, 1946, 1948 und 1989 wurde man belgischer Meister. 1987 gewann man den belgischen Cup und in der darauffolgenden Saison sensationell den Europacup der Cupsieger 1988 (1:0 gegen Ajax Amsterdam im Finale in Straßburg).
Davor und danach spielte man aber immer wieder Jahre in der zweiten Liga. Seit einer finanziellen Krise 2002/03, die den Verein in die dritte Liga stürzen ließ, heißt man offiziell Yellow Red KV Mechelen. Der zwischenzeitige Absturz hatte immerhin den Nebeneffekt, daß man kurzzeitig wieder das Derby mit dem Stadtrivalen Racing Mechelen hatte. 2007 schaffte KV Mechelen den Wiederaufstieg in die Eerste klasse, in der man sich seither hält.
Das Stadion Achter de Kazerne hat eine Kapazität 13.213 Plätzen. Heuer wurden Pläne zu einem Ausbau auf 18.500 angekündigt. Seinen Namen, der „hinter der Kaserne“ bedeutet, hat das Stadion davon, daß sich früher nebenan eine Kaserne befand, hinter die es gebaut wurde. Es ist ein nicht steriles, sondern gewachsenes Stadion. Die Haupttribüne und eine Hintertorseite haben jeweils Stehplatzstufen unten und darüber einen Sitzplatzbereich. Die Gegengerade ist ein einziger durchgehender Stehplatzrang und hinter dem anderen Tor steht nicht über die ganze Länge eine Tribüne mit normalen Sitzen unten und darüber zwei Rängen VIP-Glaskobeln. Das rot-gelbe Bild bricht eine mobile Zusatztribüne mit blauen Sitzen, die in ein Eck gepreßt wurde.
Untertags wurde Sehenswertes in der Stadt Mechelen besichtigt.
































































Austria - Rapid 0:1 (0:0)

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Bundesliga, 13. Runde, 27.10.2013
Horr-Platz, 11.500

Ach wie ist das schön. Von Beginn an waren wir die bessere Mannschaft und spielbestimmend, nur ein Tor gelang nicht. Lila Lattentreffer sorgten für einiges Zittern. Wie am Donnerstag fiel unser Tor in der Rapidviertelstunde. Druckvoll spielen, nie aufgeben, sich von unglücklichen Fehlern nicht aus der Ruhe bringen lassen, weiterkämpfen − das ist die Rapid, wie wir sie hier gesehen haben. Was für ein Jubel. Was für eine Freude. Derbysieg!
Endlich ist diese grauslich lange Zeit seit dem letzten Derbysieg, ebenfalls hier an dieser Stelle, vorbei. Jetzt gehen wir eine neue Serie an.






























Der tödliche Pass, 70

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Rezension

Der tödliche Pass
Magazin zur näheren Betrachtung des Fußballspiels
Heft 70, Oktober 2013
90 S.





Die Ausgabe ist diesmal ein Themenheft zum Thema Helden: Was ein Held wäre, wie man mit Helden umgeht und ob dies überhaupt ein sinnvoller Begriff im Fußball ist.

„Linienrichter sind Helden!“ meint Claus Melchior als Conclusio eines Artikels, in dem er für einen neuen Blick auf die Abseitsregel plädiert. Er erinnert an die Schwierigkeit bis schiere Unmöglichkeit, bei großer Distanz den ballannehmenden und den ballabgebenden Spieler gleichzeitig im Auge zu haben und verweist dabei auch auf die trügerische Scheingenauigkeit des sogenannten Fernsehbeweises: „Warum verlassen wir uns eigentlich so kritiklos darauf, daß uns die Fernsehbilder − die Standbilder mit der eingezogenen Linie − tatsächlich eine objektive Wahrheit präsentieren? Verschiebt man den Moment des Anhaltens auch nur um Bruchteile einer Sekunde, so dürfte sich in vielen Fällen die Situation bereits anders darstellen. Alex Meiers Tor gegen die Bayern kann hier als Beispiel gelten, da boten Fernsehanstalten tatsächlich unterschiedliche Standbilder an, und plötzlich war's einmal Abseits und einmal nicht.“
Melchior tritt wohlweislich nicht etwa für eine Abschaffung der Abseitsregel ein, die ein wesentlicher Faktor für die Attraktivität des Fußballspiels ist, da sie das Mittelfeldspiel ins Zentrum rückt. Er würde den Rumpf der Spielers und nicht die Körperextremitäten und damit oft Zentimeter von Fußspitzen und Händen eines Angreifers für die Anwendung von gleicher Höhe heranziehen. Dies würde die Schwierigkeit der Beurteilung von Abseits nicht aufheben, aber es erleichtern, im Zweifel für den Angreifer zu entscheiden. Ein interessanter Punkt.
Melchior irrt im übrigen, wenn er meint, daß der Linienrichter in Österreich Outwackler heiße. Er heißt Outwachler, denn er wackelt nicht an der Outlinie, sondern wachelt (winkt) dort mit seiner Fahne.

Rapid-Amateure - FAC 1:3 (1:2)

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Regionalliga Ost, 14. Runde, 31.10.2013
Hanappi-Stadion West 1, 280

Im Ostliga-Spitzenspiel mußten sich die Amas leider dem FAC geschlagen geben. Die Gäste waren an diesem Abend besser. Die um den rekonvaleszenten Schimpelsberger verstärkten Amas spielten zwar engagiert, aber fruchtlos. Es war die erste Saisonniederlage für die Amas. Sie bot keinen Anlaß zu Sorge.
Platzsprecher Gartler sorgte bei der Verlesung der Aufstellung für Amusement, als er bei offenem Mikrophon über das „Scheiß-Handy“ schimpfte, das ihn läutend unterbrach. Er nahm es mit Humor.

















Grafenwörth - Waldhausen 3:0 (0:0)

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Niederösterreich, Gebietsliga Nordwest/Waldviertel, 13. Runde, 1.11.2013
Alfred-Riedl-Stadion, 70

Doch eher zäh entwickelte sich zunächst die Partie, in welcher der Stockletzte Waldhausen lange ein 0:0 hielt und die Grafenwörther sich bemühten, aber kein Abschluß glückte. Ein schöner Schuß traf schließlich doch noch ins Tor, öffnete die Schleusen und ließ in den Schlußminuten weitere Tore folgen.
Auf der Haupttribüne gab es einen Mob, der die Einwechslung des Spielers Sebastian Busch einforderte („Busch! Busch! Busch!“) und diesen dann bejubelte („Wer schießt vier Goal auf einmaaal, nur der Busch Sebastiaaan, der Busch Sebastiaaan“). Daneben fiel eine Kindergruppe auf, die sich am südseitigen Platzende hinter einem Transparent Ostkurve postiert hatte. Sie zeigte eine tatsächlich hübsche, von hinten beleuchtete Heimsieg-Choreo, einige Male wurde mit Feuer gespielt, Fahnen geschwenkt und einer sang ein wenig ins Megaphon. „Grafenwörth Lebenssinn“ und „nur mehr, nur mehr Grafenwörth“ zu den bekannten Melodien waren charmant, die Leute wollen hingegen nichts wissen. Im Laufe des Spiels verloren die Burschen zwischenzeitlich ein wenig die Lust am Zuschauen und kickten lieber selbst am Trainingsplatz nebenan. Nach Ertönen der Torjubelmusik für den ersten Treffer aus dem Lautsprecher strömten sie aber wieder an ihren Platz.
Der Sportverein in Grafenwörth wurde bereits einmal 1949 gegründet, aber 1962 zunächst wieder aufgelöst. 1966 kam es zu einer Neugründung, die bis heute Bestand hat. 2003 wurde aus dem SC Grafenwörth durch Voranstellung des Dachverbandsnamens Union der USC Grafenwörth. 2007 stieg der Verein erstmals seit 1996 wieder in die 1. Klasse Nordwest/Mitte auf und daraus 2011 in die Gebietsliga.
Der heutige Sportplatz wurde 1973 errichtet. Nach der Überflutung beim Hochwasser 2002 wurde die Sportanlage 2003 saniert und renoviert neueröffnet. Benannt ist der Sportplatz nicht nach dem bekannten Fußballer und Trainer Alfred Riedl aus Teesdorf, sondern nach dem namensgleichen hiesigen Bürgermeister. Zu dessen 60. Geburtstag wurde die Anlage 2012 nach ihm benannt. Am Spielfeld sind nicht nur die Linien gezogen, sondern vor der Tribüne auch diverse Botschaften aufgemalt: Geburtstagsglückwünsche, Danksagung für den Besuch 2013 und auf Wiedersehen bis 2014 sowie Werbung.



































Rapid - Admira Wacker 4:2 (2:1)

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Bundesliga, 14. Runde, 2.11.2013
Gerhard-Hanappi-Stadion, 12.700

Was bringt einem die Rapid derzeit? Freude, Begeisterung, Genuß, Spaß, Vergnügen ...
Eine starke Rapid ließ sich weder von Rückstand und Gegentor noch von einem erratischen Schiedsrichter aus der Ruhe bringen und gewann mit zehn Mann mit herzerfrischendem kämpferischem Fußball. Steffen Hofmann wie zu besten Zeiten, Starkl war sehr gut und Burgstaller kam zum ersten Spiel hinein und riß gleich alles nieder. So soll es sein.



































Dolný Kubín - Bodva Moldava nad Bodvou 4:0 (1:0)

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Slowakei, III. liga Východ, 14. kolo, 3.11.2013
Štadión MUDr. Ivana Chodáka, 557

Im Spitzenspiel empfing der Tabellenzweite den Erstplatzierten. Die Partie hielt nach einem schnellen Tor der Heimmannschaft, was sie versprochen hatte: Ein intensiv geführtes Spiel, in dem es um etwas ging und beide Mannschaften gewinnen wollten. Das hohe Ergebnis kam zustande als sich die aufmachenden Gäste in den Schlußminuten Konter einfingen.
Unter dem Dach der Tribüne hatten sich fast alle Leute versammelt, um vor dem unaufhörlichen Dauerregen Schutz zu suchen. Das schlechte Wetter verhinderte wohl einen noch zahlreicheren Besuch. Am Stehplatz sorgte ein wetterfester älterer Herr mit überdimensionaler Faschingsbrille am Hut mittels Gashupe, Quietschinstrument und Ratsche für eine kakophone Geräuschkulisse.
Der Fußballverein wurde 1920 als ŠK Dolný Kubín gegründet. In den 1940er Jahren wurde der Verein in der kommunistischen Zeit zunächst Spartak Dolný Kubín benannt und dann 1963 TJ Dynamo Dolný Kubín. Dieser Name blieb bis 1992, als man wieder zum Gründungsnamen zurückkehrte. Im weiteren Verlauf wurde aber wieder der alte Name aufgenommen und man hieß MFK Dynamo Dolný Kubín bis zuletzt 2010 Dynamo offiziell wieder wegfiel. Ein alter Anhänger ließ sich davon nicht beirren und feuerte unverdrossen „Dynamo, Dynamo!“ an. Nachdem der Verein heuer nach vier Saisonen aus der zweiten Liga abgestiegen ist, sieht es gut für den direkten Wiederaufstieg aus.
5.000 Leute faßt das Stadion, 600 Sitzplätze gibt es auf der überdachten Haupttribüne. Die rings um das Oval laufenden Stehplatzstufen sind teils bereits marod. Das Stadion ist nach Ivan Chodák (1914−1994) benannt. Er wurde in Dolný Kubín geboren und begann hier Fußball zu spielen. Von 1935 bis 1946 spielte er für den 1. ČsŠK Bratislava, Vorgängerverein von Slovan Bratislava. Dort war er später für zusammen 25 Jahre als Trainer verschiedener Mannschaften tätig, von der Jugend bis zur Kampfmannschaft. Neben dem Fußball schloß er ein Medizinstudium ab und betrieb auch andere Sportarten, wobei er Titel im Schilanglauf und im Eishockey gewann.
Vor und nach dem Fußballspiel wurden die Stadt und die nahe Burg besichtigt.







































Bienvenue en Banlieue Rouge

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Rezension


Christoph Heshmatpour
Bienvenue en Banlieue Rouge
Mein Jahr mit dem Red Star FC
Wien 2013
(banlieuerouge.org)
167 S.





Paris: Angeblich die Stadt der Liebe, eher keine Stadt des Fußballs. Bienvenue en Banlieue Rouge − Mein Jahr mit dem Red Star FC erzählt von der Liebe zum Fußball in Paris, genauer gesagt in Saint-Ouen, exakt gesagt von einer Liebe zum Drittligaverein Red Star FC.

Der Wiener Christoph Heshmatpour verbringt 2011/12 ein Auslandsjahr als Student in Paris. Er trinkt in diesem Jahr recht viel Alkohol und geht zum Fußball. Unterscheidet ihn der erste Teil noch nicht von durchschnittlichen Erasmus-Studierenden, so bemerkenswert ist der zweite Teil. Er widmet sich nicht dem Lifestyle, wie dies von ihm abschätzig beschriebene andere Leute tun. Er sucht sich eine leistbare Wohnung im proletarischen Speckgürtel der Banlieues und verliebt sich dort Hals über Kopf in den Fußballverein Red Star. Nicht der gelackte PSG, sondern ein kleiner, ehrlicher Stadtteilverein mit nicht so schöner Gegenwart, aber größerer Vergangenheit − gegründet von Jules Rimet (!) und stolz auf fünf Cupsiege, von denen der letzte 1942 datierte. Es ist nicht die Welt der Businessseats, sondern diejenige der einfachen Betonstufen in einem alten Stadion und der mangels Bedarf gesperrten Tribünen. „Ausschließlich die altehrwürdige Haupttribüne ist zugänglich, auf dieser tummeln sich vielleicht 2.000 Zuseher, schätze ich. Von dieser Haupttribüne aus hat man einen Blick auf den keine zwanzig Gehminuten entfernten Montmartre und das Sacré-Cœur, die weithin sichtbare Erinnerung daran, daß Paris wirklich nicht weit weg ist.“

Heshmatpour studiert, möchte sich ansonsten aber nicht an den üblichen Erasmus-Aktivitäten und Vernetzungen beteiligen. Der Fußball bietet eine willkommenere Zeitgestaltung: „Anstatt mit anderen Ausländern Paulaner zu trinken, gehe ich lieber ins Fußballstadion, um mit Franzosen Pastis zu trinken“. Am Schluß des Studienjahres resumiert er, daß er nicht im Louvre war und keine anderen Austauschstudierenden kennengelernt habe. Auch Liebesaffäre hatte er „nur eine, und die ist eine einseitig-parasoziale Beziehung zu einem Fußballclub.“

In den nach Spieltagen gegliederten tagebuchartigen Einträgen erzählt Heshmatour in leichtem Stil von Erlebnissen in und um das Fußballstadion, aber auch von ganz anderen Dingen − von unterschiedlichen Gelegenheiten des Betrunkenseins sowie von spannenden Einsichten über das Leben in Paris. Immer wieder finden sich schöne und wahre Sätze. Eine stadionbesuchsphilosophische Verhaltensweise, die ich bei regelmäßigen Besuchen eines Stadions ganz genauso halte: „Habe ich einmal meinen Platz gefunden, setze ich mich dort immer hin.“ Eine allgemeingültige Fußballweisheit: „Das Tolle am Fußball ist, daß es auch ohne ein Tor zu schießen die Möglichkeit gibt, zumindest nicht zu verlieren.“

Er nimmt sich nicht nur ein Abo und besucht die Heimspiele von Red Star, sondern gehört auch recht bald zu den fünf bis zehn Leuten, die zu den Auswärtsspielen fahren. „Auswärts fahren ist vor allem eines. Fahren. Für zwei Stunden Fußball reist man stunden- oder gar tagelang herum.“ Oh wie wahr das doch ist. Es sind zwar keine französischen Festlanddistanzen (ganz zu schweigen von Korsika oder Übersee-Départements), aber stundenlanges Fahren zu Meisterschaftsspielen hinter den Arlberg oder in südburgenländische Dörfer zu Cupspielen sind mir ebenfalls wohlbekannt. Nach vielen Jahren und vielen zehntausenden Kilometern des Fußballreisens verliert es aber − zumindest für mich und bislang − nicht seinen Reiz. Möglicherweise liegt dies auch daran, daß weniger der Alkohol als der Städtetourismus das Begleitprogramm darstellt und ich vom Groundhoppingvirus befallen bin. Heshmatpour erlebte in diesem Jahr die exzessive, alkohollastige Variante des Auswärtsfahrens.

Die Figuren seines Buchs beschreibt Heshmatpour in kurzen Worten und gibt ihnen jeweils charakterisierende Namen. Es kommen ein Pumuckl, ein Dicker, eine Toupetfrisur oder eine Bommelmütze vor und vor dem geistigen Auge entstehen sofort Bilder von Menschen. Sie begleiten einen durch eine kurzweilige und unterhaltsame Lektüre über den Fußball und das Leben.

Christoph Heshmatpour bietet sein Buch im Internetz zum Download für PC, andere Gerätschaften und E-Books an. Als richtiges Buch gibt es sein Werk leider nicht. Als Freund des haptischen Erlebnisses und der Langlebigkeit von Druckwerken bedaure ich dies. Allerdings bietet Heshmatpour eine sehr gute Erklärung an: Der Verein wie er ihn kennen- und liebenlernen durfte und sein historisches Stadion sind bedroht. Es soll einem Immobilienprojekt weichen und der Verein seine Seele verlieren. Er sieht sein Buch als Beitrag im Kampf der Red-Star-Fans: „Ich möchte Aufmerksamkeit für eine Sache schaffen, und die meisten Menschen erreicht man, wenn man ihnen etwas kostenfrei zur Verfügung stellt.“
Mich hat er erreicht.

Rapid - Genk 2:2 (2:1)

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Europa League, Gruppe G, 7.11.2013
Ernst-Happel-Stadion, 34.300

Ach, Rapid. Wir spielten gut, ja phasenweise sehr gut. Anstelle eines verdienten Führungstors gerieten wir durch einen Elfer wieder einmal in Rückstand, aber wieder einmal beeinträchtigte uns das nicht und noch vor der Pause drehte Boyd mit zwei Toren innerhalb von wenigen Minuten das Match auf 2:1 um. Fesselnder Fußball, alle Rapid-Tugenden am Platz, gute Stimmung im Stadion. Das 3:1 wäre verdient gewesen, doch stattdessen fiel aus einer schnellen Aktion der Ausgleichstreffer. Racing Genk ist eine gute Mannschaft, so blieb es wie beim Hinspiel in Genk bei einem Unentschieden. Es wäre heute mehr drin gewesen, aber dennoch war das eine sehr starke Leistung der Rapid. Weiter so.
Allein die dumme Niederlage in Thun hängt uns nach.
Vor dem Anpfiff gab es eine Schweigeminute für den vor kurzem verstorbenen ehemaligen Rapidspieler Géza Gallos. Als Hans Krankl 1978 mit 41 Toren den goldenen Schuh für den besten Torjäger Europas gewann, hatte Gallos etwa die Hälfte der Tore vorbereitet.










































Wiener Sportklub - Rapid-Amateure 1:1 (1:0)

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Regionalliga Ost, 15. Runde, 8.11.2013
Sportclub-Platz, 1.478

Mit einem Unentschieden verabschiedeten sich die Amas in die Winterpause. Das Ergebnis ging in Ordnung, wenngleich sie die stärkere Mennschaft waren und der Sportklub wohl mit dem Punkt sehr zufrieden ist. Der Auswärtssieg schien kurz vor Schluß da, doch das Tor wurde abseits gegeben. Das hätte ich nicht so gesehen.
Leider blieb die blaue Tribüne diesmal gesperrt. Ich nehme an, aus finanziellen Gründen. Das ist schade, da die Perspektive von dort sehr schön ist und mir bei den jährlichen Besuchen des Amas-Auswärtsspiels hier jedesmal wieder gefiel. So verbrachte der Rapid-Anhang das Spiel an diesem Abend im Eck der langen Tribüne.
Das „Nazis baba“-Transparent an der Friedhofstribüne richtete sich an die Neonazis im Austria-Anhang, die vor dem jüngsten Wiener Derby das Favoritner EKH überfallen hatten.























Kirchberg am Wagram - Altenwörth 2:3 (0:0)

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Niederösterreich, Gebietsliga Nordwest/Waldviertel, 14. Runde, 9.11.2013
Sportzentrum Kirchberg am Wagram, 250

Was für ein ereignisreiches Spiel. Im Lokalderby des Vereins des Hauptorts Kirchberg gegen denjenigen des 1972 eingemeindeten Altenwörth gingen die violetten Gastgeber gegen die favorisierten Gäste in Grün nach Beginn der zweiten Halbzeit verdient in Führung und das bereits in Unterzahl. Später folgte mit einem sehr schönen Freistoßtor sogar noch das 2:0. Nach zwei weiteren Ausschlüssen für die Kirchberger − alle drei schienen vertretbar − verloren sie dann aber doch noch gegen die am Schluß mit drei Mann mehr spielenden Altenwörther. Deren Siegestor fiel erst in der Nachspielzeit und wurde von der Mannschaft ausgelassen bejubelt.
Angesichts des Regenwetters in der ersten Halbzeit drängte sich das Sportplatzpublikum unter der Überdachung zusammen. Gehässigkeiten zwischen den beiden Lagern waren nicht feststellbar.
Der Union Sportclub Kirchberg am Wagram wurde 1937 gegründet. Die Namensgeberin der Ortschaft, die Kirche am Berg, ist auch vom Sportplatz aus sichtbar. 2007 stieg der Verein im Jubiläumsjahr aus der 1. Klasse in die Gebietsliga auf, nachdem man erst im Jahr zuvor nach acht Jahren wieder aus der 2. Klasse aufgestiegen war. Dazu wurde 2007 auch das Finale des Niederösterreichischen Meistercups erreicht. Dieses ging allerdings in einem Nachbarschaftsduell gegen den SV Absdorf verloren. Zwischen 2006 und 2008 spielte man unter dem doch etwas lächerlichen Titel USC Let's do it Kirchberg, heute hat man den Vereinsnamen an einen Gewerbebetrieb verkauft.
Vor dem Spiel wurde Kirchberg besichtigt.



































Grödig - Rapid 2:2 (1:0)

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Bundesliga, 15. Runde, 10.11.2013
Untersbergarena, 3.256

Das Positive des Spiels: Zum wiederholten Mal wurde ein Rückstand ausgeglichen und aus dem 0:2 aus unserer Sicht ein 2:2. Das Negative: Alles andere. Das war leider ziemlich schlecht. Die starke Rotation nach dem Spiel unter der Woche war nicht gut. Die erste Halbzeit war katastrophal, nach der Pause ging es nach den Wechseln etwas besser. Aber spielerisch war das nichts. Das lag diesmal nicht am Auf und Ab in dieser Saison, sondern an der Zusammensetzung der Mannschaft am Feld. Es war viel Glück dabei, daß wir nicht verloren haben.
Der SV Grödig wurde 1948 gegründet. 1967 stieg man in die die damals drittklassige Salzburger Landesliga auf und qualifizierte sich 1977 für die Alpenliga (Regionalliga aus Salzburg und Tirol). In den 1980er Jahren fiel man bis in die letzte Spielklasse hinunter und in den 90er Jahren pendelte man zwischen 1. Klasse (6. Liga) und 2. Landesliga (5. Liga). Von 2003 bis 2006 marschierte der Verein von der 1. Klasse in die Regionalliga West durch. 2008 ging es noch weiter hinauf in die zweite Liga. 2009 stieg man zwar wieder ab, allerdings 2010 wieder auf. 2013 folgte der bislang größte Erfolg, der Aufstieg in die Bundesliga. Zur Rekapitulierung: Zehn Jahre zuvor hatte man noch in der sechsten Liga gespielt. Finanziert wurde die Sache von einem hiesigen Schrotthändler.
Im Jahr 1989 wurde die Sportanlage Grödig zu Füßen des Salzburger Untersberges eröffnet. Im großen und ganzen blieb der einfache Sportplatz bis 2008 unverändert. Dann wurde die überdachte Tribüne an der Mittellinie erbaut und der Sportplatz großspurig Untersbergarena benannt. 2011 erfolgte eine Erweiterung mit dem Aufbau der überdachten Hintertortribüne. Sie wurde aus den Stahl-Bestandteilen der nach der EM 2008 abgebauten Pressetribüneüber der Haupttribüne im EM-Stadion Wals-Siezenheim zusammengesetzt.
Nach dem Bundesliga-Aufstieg 2013 herrschte monatelange Konfusion um den nötigen Stadionausbau und eine notwendige Zufahrtsstraße. Infrastrukturkriterien oder zumindest vage Pläne für einen allfälligen Ausbau spielen bei der Lizenzvergabe durch die Bundesliga scheinbar keine Rolle. Die Zufahrtstraße wurde am Vortag (!) des ersten Bundesligaheimspiels im Juli 2013 fertiggebaut. Mit mobilen Zusatztribünen wurde die Kapazität auf momentan 4.128 Plätze aufgestockt. In der aus Containern und Stahlgerüsten zusammengestellten Anlage wirkt alles sehr provisorisch und erinnert eher an einen unterklassigen Verein, der für ein einmaliges großes Cupspiel schnell seinen Sportplatz aufgemascherlt hat, denn an ein ernsthaftes Stadion, in dem regulär gespielt wird. Das ist weniger eine Kritik an den beschränkten Möglichkeiten in Grödig als an den Kriterien der Bundesliga. Es sollen in der Winterpause aber bessere und auch überdachte Tribünen aufgestellt werden. Ich bin da einmal gespannt.

















































11 Freunde, 144

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Rezension


11 Freunde
Magazin für Fußballkultur
Nr. 144, November 2013
122 S.






Ein in seinem Nachhall schwer zu unterschätzendes Spiel für die englische Fußballgeschichte fand vor 60 Jahren statt: Die englische Nationalmannschaft verlor 1953 zum ersten Mal zu Hause in Wembley ein Länderspiel gegen eine nicht-britische Mannschaft „vom Kontinent“, wie man dort sagt. Sie verlor das Match nicht nur, sondern wurden von der Jahrhundertmannschaft Ungarns mit 6:3 geradezu gedemütigt. Dem damaligen englischen Fußball wurden von der weltbesten Fußballmanschaft seine altmodischen Unzulänglichkeiten aufgezeigt. Gottfried Weise schreibt hier über dieses Match.
Die Revanche mißglückte den Engländern ebenfalls, ein halbes Jahr später siegte ungarische Aranycsapat („goldene Elf“), in Budapest 7:1. Ungarn blieb von 1950 bis zum WM-Finale 1954 ungeschlagen und legte danach bis zum Zerfall der Mannschaft nach der blutigen Niederschlagung der ungarischen Revolution von 1956 eine weitere Serie hin.

Alle anderen Sportarten außer Fußball sind eintönig, fad und völlig uninteressant. Keine Sekunde widme ich ihnen. Dennoch habe ich hier mit Interesse den Bericht über den irischen Gaelic Football gelesen. Dieser ist ein wahres Massenphänomen in Irland (Spiele vor 82.000 Leuten!), hat seine Eigenheiten und Probleme. Ich möchte in einem Fußballmagazin nicht über anderes als Fußball lesen, aber hier war einmal eine Ausnahme gerechtfertigt. Eine spannende Sache.

Ein schöner Artikel beschreibt, wie der Portsmouth FC von Fans aufgekauft wurde, nachdem er von diversen halbseidenen Eigentümern und Investoren ruiniert worden war. Eine gute Geschichte. Solche kostenintensiven Rettungen von Vereinen durch Supporter Trusts sind aber keine Neuigkeit, sondern die Schattenseite des kapitalistischen Glanzes des modernen Fußballs: Gewinne werden privatisiert und Verluste kollektiviert.

Stichwort halbseiden: Der Text über den bulgarischen Potentaten, der sich als schwergewichtiger 54-Jähriger in einer Politikpause als Fußballprofi inszeniert, läßt unschlüssig zurück. Aber es ist wohl auch einfach nicht klar, was er damit bezweckt. Es ist wohl ein Spleen.

Im biographischen Interview der Serie Der Fußball, mein Leben & ich erzählt Werner Biskup über seinen harten Trainer bei Fortuna Düsseldorf in den 60er Jahren, Kuno Klötzer: „Nach dem Training stand er bei uns unter der Dusche und mit fiel eine Narbe unter seinem Arm auf. Ich fragte: ,Was haben Sie da, Herr Klötzer? Er antwortete stolz: ,Na, was wohl? Das ist die eingebrannte Blutgruppe. Der war in Rußland gewesen.“ Die Anekdote soll die Härte des Trainers veranschaulichen. Eine eintätowierte Blutgruppe am Arm deutet aber nicht darauf hin, daß dieser lediglich „in Rußland“ gewesen wäre, was als Synonym für harte Zeiten als Soldat im Zweiten Weltkrieg stand. Vielmehr bedeutet es, daß er ein SS-Mann war. Die SS war für das massenhafte Ermorden von unschuldigen Männern, Frauen und Kindern hauptverantwortlich, auch nahezu alle im Krieg kämpfenden SS-Einheiten begingen Kriegsverbrechen und waren am Holocaust beteiligt.

When Saturday Comes, 321

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Rezension


When Saturday Comes
The Half Decent Football Magazine
Issue 321, November 2013
46 S.







Über einen Anstieg des Ausschlusses bestimmter Medien oder Journalisten und Journalistinnen bei englischen Vereinen berichtet Will Turvill. Mit sinkenden Printverkaufszahlen in einem umkämpften Markt und eigenen PR-Kanälen über klubeigene Zeitschriften, Webseiten und teils TV-Sender sitzen die Klubs am längeren Ast, wenn die Vereinsführung kritische Artikel, Recherchen oder Personen stören.

Dazu gibt es im Heft u.a. einen schönen Matcherlebnisbericht von Taylor Parkes vom Besuch bei Yeovil Town. Huish Park is a rather nice ground, like Arjen Robben it's less than 30 years old but looks about 100. Compact, atmospheric and pleasingly traditional. [...]
A steward standing by a ,Watch Your Language! sign is spotted by one of his mates, who greets him with an earsplitting cry of ,Ow's it goin', you fucker? I quite like it here.
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