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Vösendorf - Rapid 1:6 (0:4)

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Testspiel, 16.11.2013
Sportzentrum Vösendorf, 700

Im Testspiel beim niederöterreichischen Sechstligisten durften zwei Amas sich wieder in der Kampfmannschaft zeigen. Einer der beiden, Goalie Marić, hatte Pech beim Gegentor: Er wehrte einen Elfer bravourös ab, aber der Nachschuß ging ins Tor. Die Defensivspieler durften in diesem Spiel ihre Offensivqualitäten testen.
Bereits vor drei Jahren hatten ich den Sportplatz schon einmal besucht. Der Verein wurde 1920 als SC Hennersdorf gegründet und schloß sich 1927 mit dem Arbeiter-Turnverein aus Vösendorf zum gemeinsamen ASV Vösendorf zusammen. 1931 wurde der erste Sportplatz in Vösendorf angelegt. Nach dem Februar 1934 wurde der Arbeitersportverein vom austrofaschistischen Regime aufgelöst und enteignet. Nach der Befreiung 1945 konnte der Verein wiedergegründet werden. Der im Zweiten Weltkrieg zerstörte Sportplatz wurde 1947 wiedereröffnet. Das heutige Sportzentrum Vösendorf wurde zwischen 1974 und 1976 errichtet.
1976 fusionierte der ASV Vösendorf mit dem FC Austria Brunn/Gebirge und trat dann bis 1986 als ASV Austria Vösendorf mit Gründungsjahr 1976 auf. 1986 erfolgte die Rückbenennung in ASV Vösendorf.
Von 1989 bis 1991 schaffte es Vösendorf in die Zweite Division. Ein Höhenflug mit fatalem Ausgang: Nach dem Abstieg 1991 mußte man aus finanziellen Gründen in der untersten Liga, der 2. Klasse, neu beginnen. Man erreichte aber schnell wieder die 2. Landesliga. Von 2006 bis 2011 spielte man noch in der 1. Landesliga, derzeit tritt man in der sechstklassigen Gebietsliga an.
Unter anderem begannen hier in Vösendorf Karl Brauneder, Roman Kienast und Christopher Drazan das Fußballspielen.
Vor dem Spiel wurde ein kurzer Blick in das Ortszentrum von Vösendorf geworfen.










































Ikarus - Testvériség 2:2 (0:1)

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Ungarn, Budapest, BLSZ I. osztály, 14. forduló, 17.11.2013
Bátony utca Sporttelep, ca. 100

In der sonntäglichen Matinée gibt es zunächst ein eher zähes Viertligaspiel. Nachdem sich der Morgennebel gelichtet hatte, nahm das ganze nach der Pause aber Fahrt auf. Ikarus drehte den Rückstand aus der ersten Hälfte sehenswert um, mußte aber dann doch noch den Ausgleich hinnehmen. Dazu ein Elfer und eine rote Karte.
Mit zwanzig Jahren Erfahrung wußten dies die 1993 gegründeten Ultras Ikarus wohl und waren daher vor der Pause mit nur einem halben Dutzend und danach mit doppelt so vielen Leuten anwesend. Wahrscheinlich lag es aber doch eher am Vormittagstermin. Wäre verständlich. Jedenfalls gab es zunächst noch wenig zu hören (zweimal Harjá Ika), aber dann gefällige Gesänge.
Der Verein Ikarus BSE wurde 1949 gegründet. Im Stadtteil Budapest-Mátyásföld ist der 1895 gegründete Bushersteller Ikarus beheimatet, dessen Fabrik im Hintergrund zu sehen ist. Bis 1957 wechselte der Fußballverein mehrmals zwischen den Namen Vasas Ikarus SK und Mátyásföldi Ikarus SK. Ab 1957 trug der Klub dann über Jahrzehnte den Namen Vasas Ikarus SK. Seit 1992 heißt man nun offiziell Ikarus Budapest Sport Egyesulet (Ikarus BSE). Genannt wird er kurz Ika. Die sportlichen Erfolge sind überschaubar. 1959/60, 1980/81 und 1979/80 spielte man in der NBIII und 1978/79 schaffte man es sogar in die damalige NBII. 2012/13 kehrte man aus der fünften in die vierte Liga zurück.
Die Sportanlage wurde jüngst durch den Bau des großen Kabinengebäudes mit einem überdachten Flachdach aufgewertet. Das Gebäude befindet sich inmitten des laufbahnumringten Rasenplatzes und einem Kunstrasenplatz und bietet perfekte Sicht auf beide Sportplätze. Gespielt wurde auf letzterem und nicht am Rasen. Am Hauptfeld steht über eine ganze Längsseite eine Stahlrohrtribüne mit Sitzplätzen in den Vereinsfarben, auch am Nebenplatz gibt es ein kleines Gestell.
Anschließend ging es weiter zu einem Spiel bei BKV Előre und dann gab es als Kulturprogramm noch einen Besuch einer Kunstausstellung über Sport in Budapest.





































BKV Előre - Dorog 4:1 (3:0)

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Ungarn, Nemzeti Bajnokság III, Nyugati csoport, 14. forduló, 17.11.2013
Sport utcai stadion, 100

Eine sehr klare Angelegenheit war dieses Spiel. Die Heimmannschaft hatte von Beginn an das Heft in der Hand und spielte sich eine in dieser Höhe völlig verdiente Pausenführung heraus. Erst als sie in der zweiten Halbzeit nachließ und den Sieg verwaltete, bekamen die Gäste etwas mehr Raum und kamen schließlich sogar zu einem Ehrentor.
Während es keinen Heimsupport gab und von der 1995 gegründeten Fangruppe Viking nichts zu sehen war, zeigte sich der Anhang aus dem schönen Dorog vom Spielstand unbeeindruckt, sang viel und laut und sorgte mit mehreren Böllern für Aufsehen.
Bereits vor drei Jahren habe ich das Stadion besichtigt, als ich ein Spiel im benachbarten, nur von den paar Metern einer Straßenbreite getrennten Stadion von MTK besucht habe. Das Ensemble mit zwei Stadien links und rechts der Sport utca ist auch beim wiederholten Mal ein wunderbarer Anblick. Von den Fenstern der Tribüne hier hat man auch einen herrlichen Blick auf das gegenüberliegende Stadion.
Der BKV Előre SC wurde 1912 als BKVT gegründet und war der Werksverein der Budapester Verkehrsbetriebe BKV. 2012 stellten die Verkehrsbetriebe aber die Finanzierung ein. Sinnbildlich für die Geschichte grenzt das Vereinsgelände an eine Straßenbahn-Remise. Die Vereinsfarben waren bis 1945 rot-weiß, dann kurz rot-schwarz und sind nun seit 1967 blau-gelb. Der Vereinsname erlebte ebenfalls einige Wandlungen. Den heutigen Namen trägt man seit 1969.
Das Stadion wird von einer herrlichen großen Tribüne mit 2.500 Sitzplätzen geziert. Sie wurde 1935 errichtet und war bis in die 2000er Jahre von einem weiten Oval und Stehplatzstufen aus den 1920er Jahren umgeben. Diese wurden abgerissen, das Spielfeld durch Entfall der Laufbahn näher an die Haupttribüne gerückt und der gewonnene Raum für zwei Kunstrasenplätze genützt.
Der langjährige Zweitligaverein spielte vier Saisonen in der ersten Liga, 1940/41, 1943/44, 1949/50 und im Herbst 1950. 2001 hätte man mit dem Meistertitel in der östliche Ligenhälfte der NBII den Wiederaufstieg in die NBI geschafft, verzichtete aber aus finanziellen Gründen. Vorige Saison schaffte man mit einem 12. Platz in der Meisterschaft nicht die Qualifikation für die zusammengelegte neue zweite Liga und stieg in die dritte Liga ab.
Am Vormittag hatte es an diesem Tag in Budapest bereits ein Spiel bei Ikarus gegeben, abschließend wurde noch eine Kunstausstellung über Sport im ungarischen Sportmuseum besucht.
















































Blick von der Tribüne auf das Hidegkuti Nándor Stadion von MTK auf der gegenüberliegenden Straßenseite:



Ezüstgerely 2013

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Ezüstgerely 2013
Sport a kortárs magyar művészetben
(„Sport in der zeitgenössischen ungarischen Kunst“)
Magyar Olimpiai és Sportmúzeum
Budapest, 17.11.2013



Das Ungarische Sportmuseum bzw. Olympia- und Sportmuseum. Leider gab es keine Dauerausstellung, denn gerade eine Präsentation der ungarischen Fußballgeschichte wäre natürlich interessant gewesen. Ungarische Fußballgegenwart wurde zuvor an diesem Tag in Budapest bei zwei Spielen in der vierten Liga und der dritten Liga genossen.


Gezeigt wird derzeit eine Ausstellung der Werke zeitgenössischer ungarischer Künstlerinnen und Künstler im Rahmen eines Kunstwettbewerbs Ezüstgerely („silberner Speer“) des Ungarischen Olympischen Komitées. Hauptsächlich sind hier Gemälde und Skulpturen zu sehen, die verschiedene Sportarten zum Thema haben.


Eine Wand ist mit vielen Sportfotografien geschmückt, die von Lászlo Szirtesi neu kontexualisiert wurden, indem er ihnen einen neuen Namen gab. Dieses Bild nannte er Laokoon-Gruppe(Laokoón-csoport) und schon betrachtet man es mit ganz anderen Augen.


Mein Fokus lag auf den Werken, die den Fußball zum Thema haben wie hier A labda bűvöletében von János Szabó.


Aber auch anderes war interessant: Das Faszinosum, sich gegenseitig in die Goschen zu hauen oder anderen dabei zuzuschauen, habe ich nie verstanden. Die Bilder von Boxern von Gábor Király gefallen aber.


Labda a zöld égbolton („Ball auf grünem Himmel“) von István Báldind. Eines der nur sehr wenigen Werke, die ihr Thema abstrakter angehen und nicht Sportlerinnen und Sportler beim Sporteln zeigen.


Das Bild Kajak kettes (dobogó) von Bernadett Szitás zeigt zwei Kajaks beim Rudern. Die Besonderheit ist jedoch die Präsentation des Bildes in drei Teilen auf den unterschiedlichen Ebenen eines Stockerls, wie es bei diversen Einzelsportarten für Siegerehrungen dient.


Die Karikatur The Golden Team of Hungary von Antal Tóth (Tónió) beschäftigt sich dann doch noch mit dem Thema, von dem ich mir hier mehr erhofft hatte: Die ungarische Fußballgeschichte. Der Zeichner stellt eine ungarische Jahrhundertmannschaft vor, in der nicht nur Spieler aus der großen Mannschaft der fünfziger Jahre, sondern auch der Jahrzehnte danach vertreten sind. Daher gibt es natürlich große Abwesende wie z.B. Nándor Hidegkuti. Dennoch ein prächtiges Bild, das auch Eckdaten aus den Biographien der Spieler wiedergibt und zwei magische Orte der ungarischen Fußballgeschichte zeigt.


Die beiden großen Heroen sind natürlich zentral im Bild: Ferenc Puskás und László Kubala, die beide nach der Niederschlagung der ungarischen Revolution 1956 im Westen blieben und in Spanien bei Real Madrid respektive dem FC Barcelona als die Superstars ihrer Zeit spielten.


Die beiden magischen Orte sind natürlich einerseits das alte Wembley-Stadion in London, wo die große ungarische Nationalmannschaft der fünfziger Jahre 1953, vor sechzig Jahren, England als erste nicht-britische Mannschaft besiegte und die Engländer dabei mit 6:3 regelrecht vorführte. Es sollte Fußball-England schwer erschüttern. Der andere Ort ist das alte Népstadion, heute Ferenc-Puskás-Stadion, nur einen Tormannausschuß vom Sportmuseum entfernt, in dem die großen Länderspiele stattfanden. Zum Beispiel das Revanchespiel für die englische 6:3-Niederlage, das die Ungarn gnadenlos mit 7:1 gewannen.


Ein Österreichbezug aus jüngerer Vergangenheit ist Tibor Nyilasi. Er gewann mit Ferencváros Meistertitel und Cupsiege, stand 1975 mit ihnen im Finale des Europacups der Cupsieger und gewann 1981 den silbernen Schuh als Europas zweibester Torschütze. Danach spielte er noch einige Jahre auch nicht ganz unerfolgreich bei der Wiener Austria und schoß dort leider auch ziemlich viele Tore.

Ballesterer 87

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Rezension


Ballesterer
Nr. 87, Dezember 2013
87 S.






Die Titelgeschichte über Fanvereine ist gut, wichtig und gelungen, indem sie Sonnenseiten und Schattenseiten beleuchtet. Ein sehr schönes Bild fand Nicole Selmer mit der „Asche des modernen Fußballs“, aus der die Idee und Umsetzung der Neugründung von Fanvereinen nach Verlust des traditionellen Fußballvereins aus kommerziellen Gründen entstand: „In England heißen diese wiedergeborenen Vereine Phoenix Clubs, nach dem mythologischen Vogel, der in der Glut der Sonne verbrennt und aus der eigenen Asche wiederaufersteht. Das Mutterland des Fußballs hat mit der Gründung der Premier League vor 21 Jahren das Feuer entfacht, in dem nach Ansicht vieler Fans die Seele des Sports verbrannt ist.“ Solche Geschichten lese ich gerne.
Nur daß der nach Milton Keynes umgesiedelte Verein − der Ursprung der Bewegung − nicht die Tradition des alten Wimbledon FC für sich reklamiert habe, ist nicht ganz korrekt: Zunächst wurden mit der Lizenz auch Titel, Trophäen und Pokale mitgenommen und letztere erst nach einigen Jahren des Streits als Kompromiß an den Stadtbezirk übergeben. Geographisch naheliegender (aus Wiener Sicht) als alle im Heft beschriebenen Beispiele einer Fan-Neugründung ist im übrigen Inter Bratislava. Die östlichen Nachbarn bleiben hierzulande leider zu oft in einem toten Winkel.
Auch die weitere Lektüre und Interviews zum Schwerpunkt konnten gefallen, vor allem der Bericht von unterklassigen Fanvereinen in Italien von Edgar Lopez.

Interessant waren weiters die Artikel zur Sklavenarbeit in Katar und den 4.000 toten Bauarbeitern für die Errichtung der WM-Stadien, über die in der Tat bemerkenswerten Fan-Onlineportale sowie Alexander Juraskes Zusammenfassung der Recherchen zur Geschichte der Vienna in der NS-Zeit.
Ein kurzer Textauszug aus Christoph Heshmatpours Buch über den Red Star FC handelt von einer Auswärtsfahrt und einem umjubelten Tor und zeigt wie lesenswert das Buch ist.
Ungut stößt es mir jedes Mal auf, wenn die unnötigen Sponsorennamen von Stadien verwendet werden, die sich ohnehin niemand merkt und die dann nächstes oder übernächstes Jahr auch wieder anders heißen − im Heft finden sich die Beispiele Schalke und Nürnberg. Das muß nicht sein. Nennt die Stadien doch bei ihren echten Namen.

Das rosa-violette Cover ist farblich leider ein wahrer Graus (nicht primär wegen violett, obwohl ...). Die Teamchef-Grafik ist unklar und umständlich-unverständlich. Der lieblos wirkende Text-Bild-Mischmasch der Groundhopping-Berichte hätte layouterischen Optimierungsbedarf.

Im übrigen hat keine Rubrik und Kolumne des Familienmagazins wohl derart viel praktischen Nutzen wie die Notfallambulanz von Herrn Dr. Pennwieser. Diesmal über das Halsweh. Danke dafür.

Vienna - Horn 1:2 (1:1)

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Erste Liga, 18. Runde, 22.11.2013
Hohe Warte, 1.400

Die Auslosung bescherte genau zur Halbzeit der Meisterschaft zwei aufeinanderfolgende Begegnungen der beiden Abstiegskandidaten in Hin- und Rückspiel. Das erste Spiel gegen den SV Horn verlor die Vienna zwar unglücklich, aber letztlich war das Ergebnis auch nicht ganz ungerechtfertigt. Zunächst machte die Vienna das Spiel, das erste Tor schossen aber unvermittelt die eiskalten Gäste. Noch vor der Pause kam die Vienna zum verdienten Ausgleich und nach Wiederbeginn war dann ein spannendes Match zu sehen. Nach mehreren Chancen der Horner fiel dann das 1:2 nicht ganz unerwartet. Die Vienna nähert sich damit einem Überwintern am letzten Platz.
Der Vienna-Fanblock hatte wieder Schwenkfahnen im Einsatz, ein immer noch ungewohntes Bild, und zeigte zu Beginn ein Spruchband, das aber von der Tribüne aus nicht zu sehen. Zwei dutzend jugendliche Horner („Blue Boyz Horn“) sangen 90 Minuten durch und zeigten ausdauernden Support im Ultras-Stil. Drei von ihnen, die gemäß Straßenverkehrsordnung wohl nicht mehr fahrtüchtig waren, wurden bei einem kurzen Ausflug in den Innenraum von den Ordner ohne viel Aufregung auf die Tribüne zurückgebeten.





















Eger - Felsőtárkány 1:4 (0:1)

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Ungarn, Nemzeti Bajnokság III, Keleti csoport, 15. foduló, 23.11.2013
Szentmarjay Tibor Városi Stadion, 250

In einem erst zähen, aber nach der Pause unterhaltsameren Spiel gewannen die Gäste aus Felsőtárkány verdient beim Abstiegskandidaten aus Eger. Ein Ehrentreffer wurde zugelassen.
1907 wurde im nordungarischen Eger der Egri Ifjúsági Football Klub gegründet. Von 1919 bis 1944 gab es den Verein MESE und ab 1961 Egri Dózsa SE, die 1967 erstmals in die NBI aufstiegen. 1977 wurden die Fußballvereine der Stadt zusammengelegt und aus Egri Dózsa SE, Egri Vasas SE, Egri Volán und Egri Kinizsi SE wurde der Stadtverein Eger SE. 1994 wurde daraus der FC Eger, der 2003 bankrott ging und aufgelöst wurde. Erst 2005 wurde der Verein wiedergegründet und der Egri Futball Club begann in den fünften Liga neu.
Insgesamt spielte Eger 1967, 1969, 1971/72, 1984/85, 1986/87 und 2012/13 sechs Saisonen erstklassig. Der Klassenerhalt gelang kein einziges Mal.
2011 stieg man in die zweite Liga auf und 2012 schaffte man es in die erste Liga. Da man eine notwendige Aufstellung eines Flutlichts, nicht finanzieren konnte oder wollte (man baute nur die vier Fundamente), trug man alle Heimspiele als faktische Geisterspiele an unterschiedlichen Standorten auswärts aus. Als abgeschlagener Tabellenletzter ohne ein einziges Heimspiel vor eigenem Publikum stieg man sang- und klanglos ab und landete mangels seriöser Finanzen dann gleich noch in der dritten Liga.
Das Stadion wurde 1954 eröffnet. Die auf einer Seite in einen Abhang gebaute Tribüne ergibt vor allem durch den Naturstein eine schöne Optik. Gegenüber wurde ein charmanter Holzverschlag als Ehrentribüne errichtet. 1967 füllten zum ersten Meisterschaftsheimspiel gegen Ferencváros 18.000 Menschen die Ränge. Heute beträgt die Kapazität 6.000 Plätze, je zur Hälfte Sitz- und Stehplätze. 2011 wurde das städtische Stadion (Városi Stadion) nach dem in den 50er und 60er Jahren hier aktiven Fußballer Tibor Szentmarjay benannt, der damals seinen 90. Geburtstag feierte.
Nach dem Spiel wurde die Stadt Eger besichtigt bevor es dann zum Abendspiel nach Mezőkövesd ging.

















































Mezőkövesd - Győri ETO 3:0 (1:0)

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Ungarn, Nemzeti Bajnokság I, 15. foduló, 23.11.2013
Mezőkövesdi Városi stadion, 2.200

Wichtige Punkte gegen den Abstieg gewann der Aufsteiger aus Mezőkövesd gegen den Favoriten aus Győr in einer ansehnlichen Partie.
Der Verein Mezőkövesd SE wurde 1975 in der ostungarischen Kleinstadt Mezőkövesd gegründet. Nachdem man lange zwischen vierter und dritter Liga gependelt war, stieg man 2007 erstmals in die NBII auf. 2013 folgte mit dem Erstligaaufstieg der bisher größte Vereinserfolg.
Am Standort des bis dahin einfachen Sportplatzes wurde nach dem Erstligaaufstieg 2013 in Windeseile ein veritables Kleinstadion mit einer Kapazität von 4.000 Plätzen (3.000 Sitzplätzen) neu errichtet. Drei Tribünenseiten wurden neu gebaut und leisten alles, was man braucht. An den alten Sportplatz erinnert nur mehr die offene Längsseite mit den Stufen und einer Stahlrohrtribüne.
Zuvor war an diesem Tag ein Spiel im benachbarten Eger besucht worden.












































Rapid - Red Bull 2:1 (1:1)

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Bundesliga, 16. Runde, 24.11.2013
Gerhard-Hanappi-Stadion, 15.800

Frische Novembertemperaturen, Regen, Westwind − und dazu ein herrliches Spiel: Schön anzusehender Fußball und eine mitreißend spielende Rapid, die gewinnt. Was will man mehr. Man hat zwar schon gesehen, daß einige der Dosenkicker Fußball spielen können. Unsere Burschen können das aber auch und von den zehn Punkten Unterschied in der Tabelle war im Spiel nichts zu sehen. Rapid spielte genau so kämpferisch, bissig, dynamisch, offensiv und gut, wie man es sich nur wünschen kann. Zum wiederholten Mal in dieser Saison wurde ein Rückstand aufgeholt. Ein hochverdienter Sieg.
Zu Matchbeginn feierte die Gioventù der Ultras Rapid ihr zehnjähriges Jubiläum mit einer mehrteiligen Choreographie, was derzeit en vogue zu sein scheint.











































When Saturday Comes, 322

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Rezension


When Saturday Comes
The Half Decent Football Magazine
Issue 322, December 2013
46 S.







Nachdem mit Versitzplatzung und Vervielfachung der Kartenpreise die Atmosphäre auf den Rängen in den letzten Jahrzehnten weitgehend die Stadien der oberen Ligen in England verlassen hat, sorgten meist zumindest noch die Auswärtsfans für Stimmung. Deren Kontingent wird von einigen Vereinen in der Premier League aus verschiedenen Gründen (z.B. „persistent standing“) immer weiter heruntergekürzt. Jon Spurling erinnert an Zeiten, als wie selbstverständlich 12.000 Tottenham-Fans ihre Mannschaft zu Spielen bei Arsenal oder Chelsea begleiten konnten oder Manchester United in der Zweitligasaison 1974/75 mit 15.000 Auswärtsfans im Villa Park oder 20.000 in Hillsborough ganze Stadien des Gegners praktisch übernahm.
Auch an anderer Stelle wurde unlängst an die unterschiedliche Stadionatmosphäre in England erinnert, „bevor das Stadionerlebnis sicher wurde“.

6:3 – Az évszázad mérkőzése, Budapest

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Budapest, 27.11.2013

Vor wenigen Wochen, am 16. Oktober 2013, wurde in der Budapester Rumbach Sebestyén utca die Bemalung einer Feuermauer entfüllt, die sich auf 1.000 m² dem bis heute wohl berühmtesten Fußballspiel einer ungarischen Mannschaft widmet: Dem „Spiel des Jahrhunderts“ (ungarisch Az évszázad mérkőzése) von 1953.
Vor sechzig Jahren, am 25. November 1953, hatte die große ungarische Nationalmannschaft jener Jahre, die Aranycsapat („goldene Elf“), in einem historischen Spiel England die erste Heimniederlage in Wembley gegen eine nicht-britische Mannschaft zugefügt. Mit einem sagenhaften 6:3-Sieg. Das Resultat habe den Engländern eher noch geschmeichelt, heißt es. Sie wurden von den modern spielenden und taktisch überlegenen Ungarn regelrecht auseinandergenommen. Es war kein Zufall: Die ungarische Nationalmannschaft verlor zwischen 1950 und ihrem Zerfall nach der Niederschlagung der Revolution von 1956 mit Ausnahme des WM-Finales von 1954 kein Länderspiel.
Das von der Künstlergruppe Neopaint erstellte Wandgemälde zeigt in seinem Zentrum das fünfte ungarische Tor durch József Bozsik. Links ist Tormann Gyula Grosics zu sehen.
Das Revanchespiel zum Auswärtssieg in England 1953 gewann Ungarn in Budapest 1954 mit 7:1, im damaligen Népstadion und heutigen Puskás Ferenc Stadion, das zu einem anderen Fußballspiel am Abend besucht wurde. Der Tag wurde hier um's Eck mit einem weiteren Abschnitt der losen Folge von Stadtbesichtigungen Budapests verbracht.







Ferencváros - Újpest 0:0

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Ungarn, Magyar Kupa, Nyolcaddöntő, 5. forduló, 1. mérkőzés, 27.11.2013
Puskás Ferenc Stadion, 8.845

Fradi tat im großen Budapester Derby offensiv etwas mehr und war näher an einem Tor dran (z.B. bei einem Lattentreffer) als Újpest. Das 0:0 war aber angesichts des Spiels schließlich nicht sonderlich überraschend. Es war das Hinspiel, erst das Rückspiel wird die Entscheidung bringen. Ein Tor hätte die 0:0-Partie am Feld als auch die Atmosphäre wohl beleben können.
Auf den Rängen gab es angesichts eines Spieltermins werktags um 18:00 Uhr viel freien Platz im großen Stadion. Auch der Boykott des Großteils der Újpest-Kurve verhinderte eine elektrisierende Derby-Stimmung. Man beschimpfte einander. Von Fradi-Seite gab es zwei schöne Pyroshows und die grüne Kurve sorgte für gute, wenn auch nicht übertrieben gute Stimmung. Auch hier hätte ein Tor dem ganzen gut getan.
Die beiden letzten Meisterschaftsderbys im Frühjahr und Herbst 2013 hatte jeweils Fradi gewonnen, ebenso die letzte Begegnung im Liga-Cup 2010. Bei der letzten Cup-Begegnung 2001 hatte sich Újpest im Elfmeterschießen durchgesetzt.
In der Meisterschaft liegen beide großen Budapester Vereine auch heuer zurück (FTC: letzter Meistertitel und Cupsieg 2004, UTE: letzte Meisterschaft 1998, Cupsieg 2002). Bei den Grün-Weißen spielte
der Ex-Rapidler Gerson durch. Trainer ist der ehemalige Dosen-Trainer Ricardo Moniz, ebenfalls von dort bekannt ist der Spieler Leonardo (ging verletzt hinaus).
Ferencváros spielt heuer im großen Puskás-Stadion, da das eigene
Albert Flórián Stadion
abgerissen wurde und derzeit neu gebaut wird. Auch für das Nationalstadion steht ein Umbau an: Das 1953 als Népstadion eröffnete Stadion, das 2002 nach Ferenc Puskás benannt wurde, soll ab 2014 abgerissen und durch ein modernes Fußballstadion mit 65.000 Plätzen ersetzt werden. Rekordbesuch hier waren 104.000 Menschen bei einem Länderspiel Ungarn gegen Österreich 1955. Die derzeitige Kapazität beträgt 56.000 Sitzplätze insgesamt bzw. 35.100 ohne den gesperrten oberen Rang. Bei Tageslicht hatte ich das Stadion vor drei Jahren einmal besichtigt. Die sehr spezielle vierfüßige Konstruktion der Flutlichtmasten war auch beim zweiten Mal bewundernswert.
Ein Tag in Budapest wurde dazu genützt, die Baudenkmäler des alten jüdischen Viertels und ein kürzlich angebrachtes Wandgemälde des historischen 6:3-Siegs Ungarns über England 1953 zu besichtigen.






































































Rapid - Thun 2:1 (1:0)

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Europa League, Gruppe G, 28.11.2013
Ernst-Happel-Stadion 34.300

Ein hochverdienter Sieg gegen den FC Thun, der höher hätte ausfallen können. Weniger wegen der Kälte als nach dem unnötigen Gegentreffer gab es kurz ein wenig Zittern. Davon wurde man durch den erneuten Führungstreffer kurz darauf erlöst. Sehr schön. Was will man sich mit Details aufhalten: So macht Rapid Spaß.
Mit diesem Sieg und Mithilfe von Genk im Parallelspiel steht nun im Kiewer Nachtspiel (Ankick 22:05 Uhr Ortszeit − Danke, UEFA) in zwei Wochen ein echtes Endspiel um den Aufstieg in ein Europacupfrühjahr an. Allein dieses Szenario war vor kurzem noch ein kühner Traum. Was gibt es Schöneres?



























TAC Sporttelep, Tata

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Tata, 30.11.2013

Im Jahr 1910 wurde in der westungarischen Stadt Tata der Tatai Atlétikai Club (Tatai AC) gegründet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde daraus dann der Verein der hiesigen Textilfabrik. 1962 kam in Tata der Armeeverein Honvéd Rákóczi Ferenc SE hinzu. 1964 wurde dann auch noch Tatai Spartacus SE gegründet, die sich aber bereits 1971 mit dem Tatai AC fusionierten. 1988 schloß sich auch Honvéd Rákóczi mit diesem zusammen. Der Verein hieß dann bis 2008 Tatai Honvéd Atlétikai Club (THAC). Heute tritt man wieder als Tatai AC (TAC) auf und spielt derzeit in der Komárom-Esztergom megyei II. osztály, der fünfthöchsten Spielklasse.
Der Fußballplatz wurde 1977 angelegt. Es gibt ein paar Stufen und eine kleine Metalltribüne zwischen den Ersatzbänken. Schöner ist die am Eingang stehende alte Fin-de-Siécle-Turnhalle, in der von 1897 bis 1912 erstmalig eine bestimmte Gasbeleuchtung installiert war, wie eine Tafel informiert. Neben der Sporthalle gibt es ein Feld für Freiluft-Handball.
Anschließend an die Stadtbesichtigung von Tata wurde ein Fußballspiel in Tatabánya besucht.











Tatabánya - Békéscsaba 0:0

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Ungarn, Nemzeti Bajnokság II, 16. forduló, 30.11.2013
Grosics Gyula stadion, 250

Leider keine Tore und ein ereignisarmes, dann doch eher langweiliges Spiel gab es in Tatabánya. Weder der heimische Abstiegskandidat noch die favorisierten Gäste von Békéscsaba Előre konnten überzeugen. Dafür stellte sich uns der Vater des von hier stammenden ungarischen FIFA-Schiedsrichters Viktor Kassai vor und gab uns mit auf den Weg, sich an ihn zu erinnern, wenn wir seinen Sohn pfeifen sehen.
Auf heimischer Fanseite gab es die Turul Ultrái, benannt nach dem nationalmythologischen Fabelwesen des Turulvogels, den eine riesige Statue auf einem Hügelzug über der Stadt zeigt. Sie unterhielten sich zunächst nur untereinander, begannen dann aber die letzten gut 20 Minuten zu supporten. Dann gab es von ihnen nette Gesänge wie ein mehrzeiliges Bányász alé zur Melodie von „I will survive“. Der Gästeanhang aus Békéscsaba machte sich mehrmals mit Chants während des Spiels bemerkbar und hatte auf dem weiten Weg hierher einen Böller mitgebracht.
1910 wurde in der Bergbaustadt Tatabánya der Tatabányai Sport Club gegründet. 1947/48 gelang erstmals der Aufstieg in die erste Liga. Als Tatabányai Bányász SC war man ab 1950 Aushängeschild des hiesigen Bergbaus und Schwerindustrie (Bányász heißt „Bergarbeiter“). Gute Zeiten waren die 1950er Jahre, als der Verein u.a. 1958/59 den vierten Tabellenplatz in der NBI erreichte. Noch besser wurde es in den 80er Jahren, als man fünfmal im Europacup spielte und 1981 und 1988 Meisterschaftszweiter wurde. Im UEFA-Cup schlug man hier 1981 Real Madrid 2:1 und schied nach einer 1:0-Niederlage im Retourspiel nur aufgrund der Auswärtstorregel aus.
1972, 1985 und 1999 erreichte Tatabánya das Cupfinale. 1985 konnte man trotz Finalniederlage gegen den Meister Honvéd im Europacup der Cupsieger antreten und traf dort in der ersten Runde auf Rapid. Rapid stieg mit 5:0 im Hinspiel zuhause und 1:1 im Rückspiel hier problemlos auf.
Nach der Wende stürzte der Verein 1993 in die dritte Liga. Nach einer Krise und Neugründung des Vereins 2002 als FC Tatabánya spielte man von 2005 bis 2008 zuletzt noch in der ersten Liga. Seither agiert man mit wechselndem Erfolg in der NBII, derzeit im Abstiegskampf.
Das Grosics Gyula stadion wurde 1946 eröffnet. In das Stadion paßten schon einmal 25.000 Leute (bei einem Spiel gegen Ferencváros 1960). Die Kapazität wurde über die Jahrzehnte verringert und beträgt nach der letzten Renovierung 2007 5.021 Plätze. Bis auf den Auswärtssektor wurden auch die Stufen der Gegengerade mit Sitzplätzen versehen.
2011 wurde das Stadion nach dem 1926 geborenen Gyula Grosics benannt. Der Tormann aus Dorog spielte von 1947 bis 1962 in der ungarischen Nationalmannschaft. Mit der Aranycsapat („Goldene Elf“) gewann er die Olympischen Spiele 1952, 1953 als erste nicht-britische Mannschaft in Wembley gegen England und stand 1954 im WM-Finale. Auch bei den Weltmeisterschaften 1958 und 1962 stand er im ungarischen Tor. Nach der überraschenden WM-Finalniederlage 1954 gegen Westdeutschland gehörte er zu jenen Spielern, die vom kommunistischen Staat bestraft wurden. Er wurde verhaftet, stand wegen angeblicher Spionage vor Gericht, sein Vater verlor seinen Arbeitsplatz und er selbst wurde schließlich 1957 vom Spitzenverein Honvéd zum kleineren Verein nach Tatabánya geschickt.
Vor dem Spiel wurden die nahe Stadt Tata besichtigt und auch beim dortigen Sportplatz vorbeigeschaut.






















































Rapid - Wacker Innsbruck 3:0 (1:0)

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Bundesliga, 17. Runde, 1.12.2013
Gerhard-Hanappi-Stadion, 10.500

Ein ohne große Anstrengung erreichter, nie gefährdeter Heimsieg. Als man sich schon damit abgefunden hatte, daß trotz Chancen „nur“ ein 1:0 herausschauen würde, fielen in der Nachspielzeit dann doch noch zwei Treffer. Gut gemacht.
Ich freue mich über Punkte an Wochenenden nach einem Europacupspiel immer besonders. Dazu stand wieder einmal eine verdammt junge Mannschaft am Platz. Daraus kann was werden. Daraus wird was.
Im Jubiläumschoreographie-Reigen auf der West waren diesmal die Lions dran und feierten ihr zehnjähriges Bestehen.







































Metz - Auxerre 3:0 (0:0)

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Frankreich, Ligue 2, 16ème journée, 2.12.2013
Stade Saint-Symphorien, 11.444

Mit sehr einfach aussehenden Toren und einem Doppelschlag binnen eineinhalb Minuten gewann Metz das Spiel gegen Auxerre, nachdem die erste Halbzeit noch ausgeglichen verlaufen war. Die Gäste hatten anfangs eigentlich sogar gute Chancen gehabt. Das war sehr gute Unterhaltung.
Es gibt hier auf den beiden Hintertrotribünen unterschiedliche Ultrasgruppen. Während auf der Tribune Est neben dem Auswärtssektor die Horda Frénétik aus Protest u.a. gegen den Montagsspieltermin die ersten sechzig Minuten bestreikte und ihren Unmut per Spruchbändern kundtat, sangen auf der Tribune Ouest die Génération Grenat und die Gruppa Metz unverdrossen. Die beiden Seiten pflegen auch unterschiedliche Fanfreundschaften nach Deutschland, was schon zu unschönen Auseinandersetzungen geführt hat. Allerdings gab es jetzt auch einen zeitweise gemeinsamen „FC Metz!“-Wechselgesang. Der Support war vergleichbar. Derjenige der Horda Frénétik war vielleicht etwas intensiver, allerdings hatten sie bis zur letzten halben Stunde ja wohl auch einiges aufgestaut.
Im Jahr 1912 war im damals deutschen Metz die SpVgg 1912 Metz aus einer Fusion entstanden. 1918 kam die lothringische Stadt wieder zu Frankreich und alle deutschen Vereine wurden aufgelöst. Der Fußballverein wurde 1919 als Cercle Athlétique Messin neugegründet. 1932 fusionierte der bürgerliche CA Messin mit dem Arbeiterverein Association Sportive Messine (ASM) zum FC Metz und nahm an der neugegründeten Profiliga Division 1 teil. Während des Anschlusses an Nazideutschland von 1940 bis 1944 und spielte der Verein als FV Metz im deutschen Ligenbetrieb. Nach Jahrzehnten in der Division 1 von 1967 bis 2002 stieg man 2002 erstmals wieder ab und entwickelte seither ein unstetes Leben mit Abstiegen in die zweite Liga, Wiederaufstiegen und 2012/13 erstmals einer Saison in der dritten Liga. Heuer ist man wieder am besten Weg zur Rückkehr in die nunmehrige Ligue 1.
Größte Erfolge waren zwei Cupsiege 1984 und 1988, der Gewinn des Ligacups 1996 sowie der zweite Tabellenplatz 1997/98, als man punktegleich mit Meister RC Lens knapp den Meistertitel verpaßte. Im Europacup der Cupsieger traf man 1984 auf den FC Barcelona, gegen den man zwar hier in Metz 2:4 verlor, aber dann sensationell im Camp Nou 4:1 gewann.
Das Stade Saint-Symphorien wurde 1923 eröffnet. Es ist nach der Insel île Saint-Symphorien im Fluß Mosel benannt, an der es liegt. In den 30er Jahren, 1962 und 1970 wurde das Stadion weiter ausgebaut. Die schöne Gegengerade stammt aus dem Jahr 1987. Zwischen 1998 und 2001 wurden die beiden imposanten Hintertortribünen neu gebaut. Seit Jahren wird über einen Umbau oder Neubau diskutiert. Eine Bewerbung als Austragungsort für die EM 2016 samt Neubauprojekt zog die Stadt 2012 wieder zurück. So bleibt vorerst das mit seinen vier unterschiedlichen Tribünen und Flutlichtmasten in den freien Ecken herrliche Stadion mit einer Kapazität von 26.671 Plätzen bestehen.
Untertags wurde die Stadt Metz besichtigt.























































Stadion Kieselhumes, Saarbrücken

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3.12.2013

Das Stadion Kieselhumes wurde 1931 eröffnet und erhielt 1935 seine heute noch zu sehenden Tribünen. 1952 wurde der Kieselhumes noch einmal erweitert und bot dann Platz für 35.000 Menschen. Aus dieser Zeit stammt auch das Turmgebäude. In den Jahren der französischen Regierung nach dem Zweiten Weltkrieg hieß das Stadion Stade Jean Bart. 1943 und 1952 spielte der 1. FC Saarbrücken hier seine Heimspiele in der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft 1943 und 1952 im damals größten Stadion der Stadt Saarbrücken. Hier fand 1955 das Rückspiel des FCS im Europacup der Landesmeister gegen den AC Milan statt. Nachdem man im Hinspiel in San Siro 4:3 gewonnen hatte, verlor man hier aber 1:4 und schied aus. Dennoch ist der Europacup-Auftritt natürlich ein fußballerischer Höhepunkt für den FCS. Auch die Saarländische Fußballnationalmannschaft des seinerzeit autonomen Staats Saarlands spielte bis 1953 hier. Dann gab es mit dem Ludwigspark wieder eine größere Spielstätte.
Heute ist das Stadion nach Renovierungen von 1999 bis 2004 ein Leichtathletikzentrum mit Platz für 6.000 Zuschauerinnen und Zuschauer. Fußball gibt es hier aber weitherhin. Die Frauen des FCS spielen hier, aber vor allem auch seit 1931 Saar 05 Saarbrücken. Der älteste Vorgänger des Vereins wurde 1905 gegründet. Nach der Auflösung und Wiedergründung 1945 gehörte der Verein dann später bis zur Ligenreform 1963 der Oberliga an. Die erfolgreichste Zeit war zwischen 1950 und 1970.
2001 stiegen sie nochmals in die mittlerweile selbst nur noch viertklassige Oberliga auf, hielten sich aber nur ein Jahr. Nach einem Absturz wurde die Fußballabteilung 2008 neugegründet und der als SV Saar 05 Saarbrücken Jugend antretende Verein begann in der Kreisliga B neu. Derzeit steht bereits wieder an der Spitze der sechstklassigen Saarlandliga.































FC-Sportfeld, Saarbrücken

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3.12.2013

In Sichtweite des Ludwigsparkstadions liegt nur getrennt vom Bau der Saarlandhalle das FC-Sportfeld. des 1. FC Saarbrücken. Die Spielstätte beherbergt in der Tribüne das Vereinsheim und dient als Trainingsstätte sowie als Nachwuchszentrum. Die zweite Mannschaft des Vereins spielt hier ihre Matches in der Oberliga. 2005 wurde die Anlage zuletzt renoviert.
Die alten, heute mit Gras überwachsenen Stehplatzstufen sind von Mauern eingefaßt und lassen noch den einstigen Anblick eines schönen engen Stadions mit Haupttribüne und großem Stehplatzbereich erkennen.
1955 fand hier ein Pokalvorschlußrundenspiel des FCS gegen den 1. FC Kaiserslautern statt, bei dem sich 15.000 Menschen auf den Tribünen drängten. Sie sahen 14 Tore, das Ergebnis lautete 7:7. Elfmeterschießen gab es noch nicht, so entschied das Los und schenkte den Gästen den Aufstieg. Nachdem Saarbrücken aber Einspruch gegen den Losentscheid eingelegt hatte, wurde das Spiel in Kaiserslautern wiederholt, wo dann Saarbrücken 4:3 gewann.









Saarbrücken - Borussia Dortmund 0:2 (0:1)

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Deutschland, DFB-Pokal, Achtelfinale, 3.12.2013
Ludwigsparkstadion, 30.931

Nachdem der Drittligist aus Saarbrücken zuvor den Erstligisten Werder Bremen und den Zweitligisten Paderborn besiegt hatte, war Borussia Dortmund für sie dann doch zu übermächtig. Die Gäste hatten einige Spieler ersetzt, dominierten trotzdem und gewannen klar und ohne größere Mühen. Saarbrücken suchte das Glück in Verteidigung und Kontern, die aber wenig brachten. Mehr als die Toranzahl möglichst gering zu halten, war in diesem Spiel nicht drin.
Saarbrücken liegt an der französischen Grenze und hat wie das Saarland auch eine französische Geschichte. Die Selbstbezeichnung des ultraorientierten Fanblocks hinter dem Tor lautet Virage Est. Sie zeigten eine sehr schöne feurige Choreo zu Beginn, supporteten engagiert und machten einen guten Eindruck. Der alte Saarbrücker Fanblock liegt im Eck neben der Gegengerade. Wie das ganze Stadion war auch der Auswärtssektor bummvoll sowie ringsum viele weitere Schwarz-Gelbe zu sehen. Die Dortmunder Kurve hatte sich längsseitig postiert und machte ebenfalls kein schlechtes Bild.
Der heutige 1. FC Saarbrücken wurde 1903 als Fußballsektion des TV 1876 Malstatt gegründet und hieß ab 1909 FV Saarbrücken. 1943 erreichte man das Endspiel um die deutsche Meisterschaft, wo man gegen den Dresdner SC verlor. Im Semifinale hatte man den Vorjahresfinalisten Vienna geschlagen.
1945 wurde der Verein als 1. FC Saarbrücken neu gegründet. Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Saarland staatlich autonom und Saarbrücken nahm so 1955/56 am Europacup der Landesmeister teil. In der ersten Runde gewann man dabei in San Siro 4:3 beim AC Milan, schied dann aber mit einer 1:4-Heimniederlage aus.
Von 1945 bis 1948 spielte Saarbrücken im westdeutschen Ligensystem, mußte dieses aber verlassen und nahm 1948/49 als FC Sarrebruck außer Konkurrenz in der französischen zweiten Liga teil. Wenn die Resultate gezählt hätten, hätte Saarbrücken die Liga gewonnen. Nachdem eine weitere Teilnahme verweigert wurde, orqanisierte der Verein einen Internationalen Saarland-Pokal mit illustren Gegnern, bevor man 1951/52 in den westdeutschen Ligabetrieb eingegliedert werden durfte. 1950 gab Rapid ein Gastspiel im Saarland-Pokal, das 3:3 endete. Die Austria spielte hier gleich zweimal, einmal auch die Admira. In einem erneuten Freundschaftsspiel 1950 siegte Rapid 4:1 in Saarbrücken.
1952 erreichte Saarbrücken zum zweiten Mal das Endspiel um die deutsche Meisterschaft; diesmal verlor man gegen den VfB Stuttgart. 1963 war Saarbrücken ein Gründungsmitglied der deutschen Bundesliga, stieg aber gleich in der ersten Saison ab. Von 1976 bis 1978, 1985/86 und 1992/93 wurde nochmals die Bundesliga erreicht, sonst spielte man zumeist in der 2. Bundesliga. Nach zwischenzeitlichen Absturz in die fünftklassige Oberliga spielt man seit 2010 in der bundesweiten 3. Liga.
Zu Rapid gab es in jüngerer Vergangenheit personelle Bezüge: So spielte hier zwischen 1997 und 1999 Franz Weber und 2001/02 war hier Heribert Weber Trainer, mit Andi Heraf als Co-Trainer.
Bereits ab 1920 spielte der Verein hier in einem Stadion im Ludwigspark. Das alte Ludwigsparkstadion wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Der neugegründete FCS spielte dann im Stadion Kieselhumes bis 1953 das neugebaute Ludwigsparkstadion eröffnet wurde. 1976 wurde auf der Gegengerade mit einem oberen Rang eine zweite überdachte Tribüne errichtet. Mit Sitzplätzen an den Längsseiten und Stehplätzen in den Kurven finden hier heute etwas mehr als 30.000 Menschen Platz. Stadionrekord waren 53.000 beim WM-Qualifikationsspiel des Saarlands gegen Westdeutschland 1954 (1:3). Nach jahrelangen Diskussionen um Um- oder Neubau wurde heuer eine Sanierung samt Reduzierung der Kapazität beschlossen. So voll wie bei diesem Spiel ist das Stadion im Meisterschaftsalltag nicht. Sehr schön ist der südöstliche Anmarsch, wenn die Flutlichter und dann das Stadion zwischen den Bäumen des Ludwigsparks auftauchen.
Untertags wurden die Stadt Saarbrücken besichtigt und der FCS-Blogger Carsten getroffen, dessen Blogeintrag zum Spiel hier zu lesen ist.




























































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