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Karabakh Wien - Rapid 1:3 (0:1)

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ÖFB-Cup, 1. Runde, 8.7.2016
Sportclub-Platz, 3.350

Recht trocken − ohne zu glänzen, aber auch ohne zu wackeln − gewann Rapid klar gegen den frischgebackenen Wiener Stadtligisten Karabakh in der vorgezogenen ersten Cuprunde. Da jeder Aufstieg im Cup gegen jeden Gegner für Rapid in den letzten zwanzig Jahren ungewiss ist, kann man damit zufrieden sein. Der neue Stürmer Joelinton stellte sich nach seinem schönen Tor im Testspiel gegen Rubin Kasan diesmal mit einem Ferslertor als erstem Pflichtspieltreffer vor. Sportclubplatz-Stadionsprecher Roland Spöttling, ein Mann mit Rapid-Vergangenheit, las seinen gesamten Namen vor, wie er am Spielbericht steht − also Joelinton Cassio Apolinário de Lira. Auch Steffen Hofmann durfte sich als Torschütze der Saison 2016/17 eintragen. Der Gegentreffer in der Schlussminute war unnötig, aber letztlich egal.
Der Block West zeigte vor, was die steile und an den Seiten geschlossene Blaue Tribüne am Sportclub-Platz hergeben kann. Das war ein stimmgewaltiger und lauter Support, der beachtlich war und dem Saisonauftakt alle Ehre machte. Das Spiel wurde aufgrund des Weststadion-Eröffnungsspiels am regulären Cup-Termin am nächsten Wochenende vorverlegt. Nicht der eher rudimentär ausgestattete Platz des derzeit von Ex-Austrianer Volkan Kahraman trainierten Vereins Karabakh in Kaiserebersdorf wurde als Austragungsort auserkoren sondern das altehrwürdige Stadion des Wiener Sportklub in Hernals, der älteste durchgängig bespielte Fußballplatz Wiens (seit 1904).
Der FC Karabakh Wien entstand 2014 durch Übernahme des WS Ottakring durch einen ungenannten aserbeidschanischen Großsponsor. Wahrscheinlich steckt dahinter Staatsgeld, mit dem sich die bereits in zweiter Generation regierende aserbeidschanische Diktatorenfamilie Freizeitvergnügen wie Sportsponsoring in Westeuropa von Atlético Madrid abwärts finanziert. Zur nationalistischen Ablenkung der in niedrigem Lebensstandard und kurzer Lebenserwartung (66 Jahre) lebenden Bevölkerung dient der Konflikt um die Region (Berg-)Karabach mit Armenien. Aserbeidschan verlor einen Krieg darum Anfang der 1990er Jahre (zwischen 25.000 und 50.000 Tote, über eine Million Flüchtlinge). Es gibt immer wieder Schusswechsel der beiderseits hochgerüsteten Armeen, zuletzt mit über hundert Toten im April 2016. Der von türkischstämmigen Wienern geprägte Fußballverein ist einerseits nach der Region Karabach benannt und andererseits nach der gleichnamigen kaukasischen Pferderasse, weswegen ein Pferd das Vereinswappen ziert. Nachdem der FC Karabakh 2014/15 den Aufstieg in die 2. Landesliga versäumt hatte, kaufte man den dortigen Verein Kaiserebersdorf/Srbija und stieg außersportlich auf. Damit hatte man auch einen eigenen Sportplatz. 2015/16 gewann man die 2. Landesliga und tritt nun in der Wiener Stadtliga an. Dazu gewann man mit Spielern wie dem Ex-Rapid-Amateure- und langjährigen Sportklub-Tormann Michael Harrauer und Ex-Vienna-Trainer Hans Slunecko auf der Bank auch den Wiener Toto-Cup. Kurz vor dem Rapidspiel verpflichtete man den Ex-Rapidler Christian Thonhofer, der auch hier gleich spielte.


Rapid-Legenden - Vienna/Sportclub-Legenden 8:2 (2:1)

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Mitgliedertag Weststadion, 9.7.2016
Weststadion, 6.500

In einem neuen Zuhause muss man sich erst einmal einleben. Ein großer Schritt dazu war der Mitgliedertag im neuen Weststadion, zu dem etwa die Hälfte der Rapid-Mitglieder erschienen war. Als erstes Fußballspiel fand im neuen Stadion in Hütteldorf ein Spiel von Legenden des SK Rapid gegen eine aus ehemaligen Spielern von Vienna und Wiener Sportclub zusammengesetzte Mannschaft statt. Das erste Tor bei einem Fußballspiel in diesem Stadion erzielte Andi Herzog nach sechs Minuten für Rapid. Ein würdiger Premierentorschütze. Insgesamt gab es in zwei mal 25 Minuten zehn Tore zu sehen. Die in Vienna-Dressen spielenden Gäste durften auch zwei Tore schießen. Die Alten hatten sichtlich ihre Freude am Kicken. Nach dem Spiel machten sie zusammen, beide Mannschaften und die Schiedsrichter (!), die Welle vor der Ost und dem Block West. Dieses Bild wird wohl nicht mehr so oft zu sehen sein.
Das Fußballspiel wurde von einem eineinhalbstündigen Vorprogramm eingeleitet, in dem Rapidfunktionäre wie der Stadionprojektleiter Gartler, die Geschäftsführer Peschek und Müller sowie Präsident Krammer zu den Mitgliedern sprachen. Es war bei dieser als Generalprobe gedachten Veranstaltung noch nicht alles ganz fertig. Aufgrund noch fehlender Nummerierung erwies sich das Suchen des eigenen Abositzplatzes als schwierig. Es waren noch nicht alle Sitze montiert (Gästesektor bzw. das Ausklappsystem im Block West) und auf der Osttribüne waren sie noch fabriksneu in Plastikhüllen verpackt. Auf Aufforderung von Andy Marek wurde dann ihr „Enthüllen“ gemeinsam vorgenommen, wobei sich die Verpackung als ziemlich zäh erwies. Höhepunkt des Vorprogramms war der Auftritt des großen Alfred Körner. Vor zwei Jahren hatte der heute 90-jährige mit dem Singen der alten Rapidhymne aus den 1950er Jahren „Rapid bin ich“ beim Abschied vom Hanappi-Stadion für Gänsehaut gesorgt. Nun wurde sie auch hier gemeinsam gesungen.
Während der Schalparade für ein „Familienfoto“ der Rapidmitglieder auf der Osttribüne ertönte erstmals ein lautstarkes „Nur mehr, nur mehr Rapid Wien“ im Stadion, das einen kleinen Vorgeschmack darauf gab, wie mächtig hier die Gesänge werden können. Beim Legendenspiel sang der Block West „Weststadion in Hütteldorf“ als ersten Gesang bei einem Fußballspiel in diesem Stadion.
Das offizielle Eröffnungsspiel folgt erst nächste Woche, doch für mich ist das Weststadion in Hütteldorf nunmehr bereits eröffnet.

Siebenhirten/Weinviertel - Hohenruppersdorf 1:3 (0:1)

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Testspiel, 10.7.2016
Sportplatz Siebenhirten im Weinviertel („Karpfenteicharena“), 40

In ihrem ersten Vorbereitungsspiel gegen den 2.-Klasse-Verein Hohenruppersdorf waren die Siebenhirtener unterlegen, versuchten aber bis zuletzt mitzuspielen und kamen mit einem Kopfballtreffer auch zu einem Tor.
Der USV Siebenhirten wurde 1976 gegründet und spielt in der 3. Klasse Mistelbach im niederösterreichischen Weinviertel. 1989/90 gewann man die 1. Klasse der damaligen Union-Liga.
Der Sportplatz wird vom Verein onlineKarpfenteicharena genannt. Die Bezeichnung Arena ist hier vielleicht etwas unpassend, aber den Teich gibt es tatsächlich neben dem Sportplatz. Dass die zum Niederlassen einladenden Holzbänke in wohltuendem Schatten liegen, tat angesichts der Sommerhitze gut.
Vor dem Spiel wurde der Ort Siebenhirten im Weinviertel besichtigt.

Forza Rapid, 9

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Rezension


Forza Rapid
Die Hütteldorfer Revue
Nr. 9, 3/2016
106 S.







Mit dem langjährigen Rapid-Goalie der 70er/80er Jahre und späteren erfolgreichen Co- und Tormanntrainer Funki Feurer führt Forza Rapid ein langes Gespräch, das sichtlich von dessen Wuchteln geprägt war. Ein Rückblick auf die Verhältnisse vor vierzig Jahren: „Für meine erste Weihnachtsfeier bei Rapid habe ich mir 1976 extra einen Anzug gekauft. Wir sind dann auf Holzbänken in der Baracke (hölzernes Kabinengebäude auf der Pfarrwiese, Anm.) gesessen und die neue Hose war binnen kürzester Zeit von den rausstehenden Schiefern zerrissen. Der Höhepunkt war dann das Essen: Da gab es eine Braunschweiger-Wurst, von der sich jeder ein Radel runterschneiden durfte.“

Interessant ist der Vorbericht über den Film, den Enkelin Katalin Hanappi über ihren Großvater Gerhard Hanappi gedreht hat: Man darf gespannt sein. Weiters findet man im Heft eine sportliche Saisonbilanz mit wieder einigem an Zahlen und Statistiken. Die Weiterführung der Aufarbeitung umstrittener Schiedsrichterentscheidungen durch die IG Referee ist eine gute Sache. Der überraschende Rauswurf von Zoki Barišić und der neue Trainer Mike Büskens werden mit kurzer Bilanz der letzten drei Jahre bzw. Vorstellung des Neuen behandelt, für weitergehendes wird auf das nächste Heft verwiesen. Die Frustration und Enttäuschung von Sergej Mandreko über den Verein im Interview zu lesen, stimmt traurig.
Anlässlich des Weststadion-Eröffnungsspiels gegen Chelsea den Ex-Kicker und Wirt des Wiener Gürtellokals Chelsea, Othmar Bajlicz, zu interviewen, ist sinnvoll. Christopher Dibon wird im Interview u.a. auch gefragt, warum er zuerst dem Red-Bull-Konzern den Vorzug gegenüber Rapid gab („im Nachhinein ist man immer schlauer“). Roland Kresa erzählt im Interview über die Ultras Rapid. Sehr schön zu lesen ist das Fanklubportrait des grundsympathischen Fanklubs der Klempner zu ihrem 25-jährigen Jubiläum. Schön formuliert von Gregor Labes, dass man es hier „sehr gut versteht, den Ernst des Fußballs mit Schmäh zu vermengen.“

Von mir selbst stammen die Kolumne Rapid around the world, diesmal über das Welser Union-Stadion, sowie die Fanumfrage in der Quartalsfrage.

Badener AC - Traiskirchen II 4:2 (2:0)

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Testspiel, 13.7.2016
Städtische Sportanlage Baden Albrechtsgasse, 40

In einem durchaus ernsthaft gespielten Vorbereitungsspiel traf der Badener Athletiksportclub (BAC) aus der niederösterreichischen Gebietsliga Süd/Südost auf die zweite Mannschaft der durch Spielgemeinschaft und Abtausch mit Sollenau in die Regionalliga gespülten Traiskirchner. Deren in die 2. Klasse Ost/Mitte eingegliederte neue zweite Kampfmannschaft befand sich in einer Teamfindungsphase.
Das Wetter bot eine Abwechslung aus Regen und Sonnenschein, sodass sich ein Regenbogen blicken ließ.
Der Sportplatz der Städtischen Sportanlage der Stadt Baden in der Albrechtsgasse wird vom BAC seit 2008 als Trainingsplatz und für Freundschaftsspiele genutzt. Zuvor wurde hier zwischenzeitlich von 2003 bis 2007 ausschließlich American Football (Baden Bruins bzw. zuletzt Baden Tigers) gespielt, weswegen auch die Tribüne errichtet wurde. Es gab allerdings Anrainerproteste gegen die Störung der Stille in der Wohnsiedlung durch den Spielbetrieb am Wochenende. 2015 wurde neben dem Spielfeld ein Kunstrasen-Kleinfeld errichtet.

Gerhard-Hanappi-Platz, Wien-Hütteldorf

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Weststadion, 14.7.2016

Das Hanappi-Stadion steht nicht mehr und das neue Stadion hat einen anderen Namen, doch mit der neuen Stadion- und Vereinsadresse Gerhard-Hanappi-Platz 1 wird der große Rapidler Gerhard Hanappi dennoch ehrenvoll gewürdigt.



Der neue Fancorner im Stadion, Anlaufstelle für Fragen und Kartenkauf.


Der neue Fanshop im Stadion.


Das Straßenschild Gerhard-Hanappi-Platz vor dem neuen Weststadion wurde feierlich enthüllt. Gerhard Hanappi, einer der größten Fußballer der Rapid-Geschichte, plante als Architekt das 1977 eröffnete alte Weststadion, das nach seinem frühen Tod 1980 Gerhard-Hanappi-Stadion benannt wurde. Unter diesem Namen wurde es zur Legende.


Foyer nach dem Haupteingang unterhalb des zwanzig Meter großen Rapid-Wappens.


Im Foyer sind Trophäen, Gastgeschenke und diverse Erinnerungsstücke aus der Rapid-Geschichte ausgestellt.


Eröffnungsfeier u.a. mit Geschäftsführer Christoph Peschek, der die offizielle Platzbenennung durch die Stadt Wien organisierte, Moderator Andy Marek, Sohn Michael Hanappi und Präsident Michael Krammer. An diesem Abend wurde anschließend an die offizielle Platzbenennung des Gerhard-Hanappi-Platz das neue Rapideum eröffnet.


Rapid.

Rapideum

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Weststadion, 14.7.2016

Nachdem das alte Rapideum mitsamt dem Hanappi-Stadion abgerissen worden war, wurde im neuen Weststadion nun auch ein neues, größeres Rapid-Museum eröffnet. Mit 165 m² ist das neue Museum doppelt so groß wie sein Vorgänger.



Wie zuvor wacht die Statue des Dionys Schönecker, „Mister Rapid“ und Begründer des Rapidgeists, über seinen Verein.


Nachdem zuvor der Gerhard-Hanappi-Platz eröffnet worden war, wurde die Eröffnungsfeier mit der Rapideum-Eröffnung fortgesetzt. Hier mit Geschäftsführer Christoph Peschek, Rapideum-Architekt Eric Phillipp, Rapideum-Kurator Thorsten Leitgeb, Moderator Andy Marek und Rapideum-Koordinator Laurin Rosenberg.


Feierliche Eröffnung des neuen Rapideums. Es hat keinen eigenen Eingang, sondern befindet sich hinter dem Fanshop.


Erster Blickfang nach Betreten: Der Schriftzug des Gerhard-Hanappi-Stadions, der von 1977 bis 2014 an der Südtribüne prangte.


Neu gibt es nun auch ein Modell des Hanappi-Stadion. Es entspricht dem baulichen Zustand vor dem Abriss 2014. Die am Schluss schon verblasste Farbe der Sitze ist hingegen noch genauso frisch und kräftig wie bei der Eröffnung 1977.


Der große Rapidler Gerhard Hanappi, als Fußballer und später Architekt „Gestalter von Spiel und Raum“, wie ihn das Fußballmagazin Ballesterer in einer ihm gewidmeten Ausgabe treffend bezeichnete.


Erinnerungsstücke an Bau und Eröffnung des alten Weststadions, ab 1981 Hanappi-Stadion, im Jahr 1977.


Ultràkultur im Hanappi-Stadion.


Betonstück der West und konserviertes Rasenstück des Hanappi-Stadions. Von den Ultras Rapid gestaltete Erinnerungsstücke, Entstehungsgeschichte nachzulesen in ihrem Block West Echo 36.


Teile der originalen Einreichpläne des Hanappi-Stadions sind im neuen Rapideum jetzt zu sehen.


Kontroversen werden im Rapideum nicht übertüncht und glattgebügelt sondern sollen thematisiert, wie hier die Debatte um die Namensgebung des neuen Weststadions. Das Museum soll nicht eine nostalgische Werbeveranstaltung sein, sondern ein Ort des Lernens und der Diskussion.


Nostalgie gibt es hier aber natürlich dennoch zur Genüge, etwa Erinnerungen an den großen Antonín Panenka und ein unfassbares Gemälde des jungen Heribert Weber.


Steffen Hofmann ist noch ein aktiver Spieler, dennoch wird ihm im Rapideum mit einem eigene Bereich bereits die Ehre zuteil, die ihm gebührt. Hier sein Kasten aus der Kabine im Hanappi-Stadion, gefüllt mit Dressen, dem Pokal als Torschützenkönig der Saison 2009/10 in der österreichischen Bundesliga (als erster Mittelfeldspieler), einem Zeitschriftentitelbild und vielem mehr.


Eine Lade ist einem Thema gewidmet, das die ultraorientierte Fankultur stark beschäftigt: Der Konflikt mit der Staatsmacht. Auch hier verschweigt das Rapideum nicht ein umstrittenes Thema, sondern stellt es zur Diskussion: „Liebe und Leidenschaft, die Ultras ihrem Klub entgegenbringen, bergen ein unglaublich kreatives Potential, das vor allem in Choreografien vor Spielen zum Ausdruck kommt. Gleichzeitig verlangen Ultras aber auch Freiräume und Selbstbestimmung, wie es für zahlreiche Jugendbewegungen typisch ist. Dabei wird auch das Gewaltmonopol des Staates infrage gestellt. Werden die eigenen Freiräume eingeschränkt, lehnen sich Ultras häufig gegen die Obrigkeit auf und loten ihre Grenzen aus.“


Eine innovative Idee aus dem alten Rapideum war im Themenbereich der NS-Vergangenheit die Lade, die sich nicht schließen lässt, um auf die immer aktuelle Präsenz des Themas in der Gegenwart hinzuweisen. In der neuen Ausstellung gibt es in Umkehrung dieses Ansatzes eine Lade, die stets zugesperrt ist und von interessierten Besucherinnen und Besuchern erst aufgesperrt werden muss. Hier geht es ebenfalls um den Themenbereich des Konflikts mit dem Gesetz und Repressionshandlungen von Polizei und Justiz gegenüber Fans. „Bisweilen geht die Leidenschaft der Fans für ihren Klub sehr weit. Sie sind bereit, für die Farben ihres Klubs Gesetze zu übertreten, Geldstrafen oder Stadionverbote zu riskieren und manchmal sogar ins Gefängnis zu gehen.“ Dargestellt u.a. anhand eines schriftlichen Urteils oder des Bilds einer Fußfessel.


Dunkle Momente der Rapid-Geschichte werden auch in der neuen Ausstellung nicht ausgespart: Hugo Maradona, die Rapid-Aktie etc.


Ein sportlich dunkler Moment der jüngeren Vergangenheit war das Europacup-Ausscheiden gegen HJK aus Helsinki 2014. Bei den Finnen spielte damals Ex-Rapidler Markus Heikkinnen, der vom Rapid-Anhang bereits beim Hinspiel in Helsinki gefeiert wurde. „Trikot des siegreichen, aber nach dem Spiel geknickten, ehemaligen Rapidspielers, Markus Heikkinnen.“


Eine dunkle Stunde für den ganzen Verein, eine Wende zum Schlechten, die noch lange Konsequenzen hatte, war der Platzsturm beim Derby 2011. Da gab es noch ganz andere Zeitungsschlagzeilen.


Hanappi-Sessel als Sitzgelegenheit gibt es zwar nicht, doch die alte Sitzbank aus der Pfarrwiese gibt es hier ebenso wieder zu bewundern wie das schöne Stadionmodell der längstdienenden Heimstätte Rapids (von 1912 bis 1978).


Wir träumen von Titeln ...



... und großen Momenten ...


Die bereits beim Vorgänger bewährte Architektur wurde auch im neuen Museum beibehalten. Nicht alles ist sofort sichtbar, sondern durch herausziehbare Laden und zu öffnende Kästen ist der Museumsbesuch eine Entdeckungstour.


721 Spiele im Hanappi-Stadion in visualisierten Statistiken und Zahlen.


Fankultur und Pyrotechnik als weiteres Diskussionsthema, das aufgeworfen wird: Stimmungsvolle Pyro-Bilder und eine Strafverfügung der Landespolizeidirektion über eine vierstellige Summe an Geldstrafe oder ersatzweise Haftstrafe für einen bei dieser verbotenen Handlung Ertappten.


Das in Buchform veröffentlichte Leitbild des SK Rapid.


Rapid auf großer Fahrt.


Rapid als Vorbild für andere Vereine: „Nicht immer ist verifizierbar, ob tatsächlich Rapid Wien das Vorbild für die Namensgebung war. Jedenfalls kann Rapid als Namensbestandteil von Fußballklubs in Australien, Belgien, Deutschland, Moldawien, den Niederlanden, Polen, Rumänien, Slowenien, der Slowakei und Spanien gefunden werden. Der bulgarische Erstligist Botew Plowdiw übernimmt zwar nicht den Namen, dafür das Wappen Rapids.“


Rapid ist eine Religion.


Vorbildlich war bereits in der Vorgängerausstellung die Präsentation zur Rapid in der Nazizeit. Sportliche Erfolge werden gezeigt, aber ebenso die Rahmenbedingungen von Terror und Gewalt thematisiert. Es gab Rapidler, die Opfer der Nazis wurden, es gab aber auch Täter, die Verbrechen begingen. Die Lade mit Dokumenten zu Opfern und Tätern lässt sich nicht schließen, um nach der Devise „niemals vergessen“ an sie zu erinnern. Damit man daraus für heute lernen kann.


Das Videoangebot mit einer Vielzahl an Kurzfilmen wurde noch einmal erweitert.


Blödsinn kann man hier auch machen. So gibt es eine „Jubelkabine“, die Dezibel misst. An Entertainment im Rapideum muss man sich wohl erst noch gewöhnen. Ähnliches gibt es allerdings auch in anderen Fußballmuseen. Ich denke etwa Goalmine in Genk.


Das Rapideum ist ein gelungenes Vereinsmuseum des SK Rapid, das noch viele weitere Male besucht werden will.

Schrems - Groß Gerungs 5:1 (4:0)

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Testspiel, 15.7.2016
Sportplatz Langschwarza, 25

In einer flotten ersten Hälfte ließ der ASV Schrems aus der 2. Landesliga West dem USV Groß Gerungs aus der eine Klasse niedrigeren Gebietsliga Nordwest/Waldviertel nicht viel Luft. Nach dem Seitenwechsel fielen die Tore nicht mehr so rasant. Schrems setzte einen Freistoß ans Lattenkreuz, Groß Gerungs konnte auf der anderen Seite aus einem Freistoß einen Ehrentreffer erzielen.
Der schöne Sportplatz ist ansonsten nunmehr verwaist, da der hiesige SV Langschwarza mit Saisonende 2015/16 den Spielbetrieb eingestellt hat, da es zuwenig Leute gab, die im Verein mitarbeiten wollten. Aufgelöst wird der Verein vorerst nicht, doch die Zukunft ist ungewiss.
Der SV Langschwarza wurde 1980 in Langschwarza gegründet, das seit 1972 Teil der Stadtgemeinde Schrems im niederösterreichischen Waldviertel ist. Nach einigen Jahren Hobbyliga nahm man 1984/85 den Meisterschaftsbetrieb in der 2. Klasse Waldviertel auf. Die besten Jahre des Vereins waren die Saisonen in der 1. Klasse Waldviertel von 1991 bis 1997 und 2000 bis 2004. Zuletzt spielte man bis 2008/09 in der 2. Klasse Waldviertel Nord und dann ab 2009 in der 2. Klasse Waldviertel Süd, die Langschwarza 2015/16 mit einem achten Platz abschloss.
Der Sportplatz wurde 1985 nach zweieinhalb Jahren Bauzeit mit einem Spiel gegen eine Rapid-Legendenmannschaft eröffnet, das die Rapidler mit 14:3 gewannen. Die Tribüne wurde 1988 überdacht. Ein steinernes Fußball-Denkmal erinnert an den Meistertitel 2000.


Rapid - Chelsea 2:0 (1:0)

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Weststadion-Eröffnungsspiel, 16.7.2016
Weststadion, 28.600

Die offizielle Eröffnung des neuen Weststadions in Hütteldorf wurde groß zelebriert. Als Gegner im Stadion-Eröffnungsspiel wurde der 1905 gegründete englische Traditionsverein Chelsea FC auserkoren, mit dem Rapid historisch nichts verband und der seit dem Kauf durch einen russischen Milliardär 2003 prototypisch für den modernen Fußball steht.
Bereits zweieinhalb Stunden vor Beginn des Eröffnungsspiels gab es als Vorspiel ein Match der „Special Needs“-Teams von Rapid und Chelsea. Es folgte ein Showprogramm, das neben einem nicht wirklich hineinpassenden Korso von lauten Motorrädern unter dem Motto Wien stand und daher u.a. die Wiener Philharmoniker, die Wiener Rockband Alkbottle, die Wiener Sängerknaben und den geschätzten Herrn Kurt Ostbahn beinhaltete. In kurzen Interviews zu Wort kamen neben Rapid-Präsident Krammer u.a. auch Sponsoren und als Vertreterin der Stadt Wien, die mit 20 Mio. € über ein Drittel der Baukosten von 53 Mio. € getragen hat, die Rapidlerin und Stadträtin Renate Brauner, die von nicht wenigen ausgepfiffen wurde. Stadionprojektleiter Harry Gartler zeigte seine Qualitäten als Schlagersänger nach dem Muster von Frank Sinatra, in dem er zu einer Schalparade „Rapid Wien Lebenssinn“ sang, samt eingebauten Dankesworten. Höhepunkt des Programms war das Singen der alten Rapidhymne aus den 1950er Jahren „Rapid bin ich“ gemeinsam mit dem 90-jährigen Alfred Körner, der damit vor zwei Jahren das letzte Wort beim Abschied vom Hanappi-Stadion hatte und mit der Hymne zuletzt vor einer Woche beim Mitgliedertag im Weststadion das neue Stadion eingeweiht hatte. Anschließend wurde von einer Honoratioren-Delegation, angeführt von Altbundespräsident Heinz Fischer, auf dem am Spielfeld aufgestellten Podest ein grünes Band zerschnitten und das Stadion für eröffnet erklärt. Der Block West zeigte eine Weststadion-Choreographie.
Im darauffolgenden Fußballspiel ging Rapid durch Joelinton früh in Führung. Im Trubel kann es schon mal passieren, dass der Torschütze auf der Anzeigetafel falsch geschrieben ist. Rapid spielte durchaus erfrischend und gut gegen Chelsea, die allerdings erst am Anfang ihrer Saisonvorbereitung standen.
Zwei Jahre lang wurde der Weg vom Abriss des Hanappi-Stadions zum Bau des neuen Weststadion hier in diesem Blog begleitet. Nunmehr gibt es hier keine Hütteldorfer Baustellenbilder mehr. Auch wenn man das Stadion schon gesehen hatte, war dieser Nachmittag voller neuer Erfahrungen. Einige Dinge liefen noch nicht reibungslos oder zeigten das eine oder andere Problem auf. Man wird sich einleben. Es ist ein gutes Fußballstadion geworden. Atmosphärisch bekam man schon einen Eindruck, was für ein Druck hier in wichtigen Spielen aufgebaut werden kann. Das wichtigste an diesem Tag: Rapid ist zurück in Hütteldorf, wo es hingehört.

Rudersdorf - Mattersburg 0:7 (0:3)

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ÖFB-Cup, 1. Runde, 17.7.2016
Sportanlage Rudersdorf, 804

In seinem Spiel des Jahres hatte der südburgenländische Fünftligist Rudersdorf den burgenländischen Bundesligisten Mattersburg im ÖFB-Cup zugelost bekommen. Sportlich machten die Mattersburger kurzen Prozess und beendeten früh den Traum von der Europa League, die eine nette kleine Choreographie zu Beginn zum Ziel proklamiert hatte.
Rudersdorf hatte zwar vorige Saison das Finale im BFV-Cup gegen den Regionalligisten Parndorf verloren, durch den Verzicht des Burgenlandliga-Meisters Eberau auf den Regionalliga-Aufstieg, wurde dem Finalverlierer vom BFV der freigewordene burgenländische Cupplatz zugesprochen.
Der USV Rudersdorf wurde 1928 gegründet. Insgesamt 30 Jahre spielte Rudersdorf in der burgenländische Landesliga, die sie 1969/70, 1976/77, 1984/85 dreimal gewannen. 1970/71 hatte man nur ein einjähriges Gastspiel in der Regionalliga Ost, 1977/78 und 1978/79 sowie 1985/86 und 1986/87 konnte man sich dann schon jeweils zwei Saisonen in der Ostliga halten. Dazu gewann Rudersdorf 1974/75 und 1975/76 zweimal in Folge den burgenländischen Landescup. In den darauffolgenden ÖFB-Cup-Teilnahmen durfte Rudersdorf 1975 nach Erstrundensieg gegen Schwechat in der 2. Runde auf dem alten Rudersdorfer Sportplatz, dem heutigen Trainingsplatz, vor 4.000 Zuschauerinnen und Zuschauern den späteren Cupsieger Rapid empfangen (5:1 für Rapid). 1976 konnte Rudersdorf erneut die 2. Cuprunde erreichen, musste sich leider aber vor 2.800 Leuten der Wiener Austria geschlagen gegen. Derzeit spielt man seit dem Aufstieg aus der 1. Klasse 2012 in der II. Liga Süd.
Die Rudersdorfer Sportanlage wurde 1995 bis 1998 ausgebaut und mit einer Tribüne mit 500 Sitzplätzen versehen. Der Alte Platz, die Spielstätte vergangener Triumphe, befindet sich hinter der Tribüne des Neuen Platzes. Dort gibt es auch noch ein altes Klubhaus mit Vereinsaufschrift und ein altes Kassahaus. Das heutige Klubhaus mit Kantine und Kabinen befindet sich gegenüber der Tribüne.

Gleisdorf - Austria Klagenfurt 2:1 (1:1)

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Regionalliga Mitte, 1. Runde, 22.7.2016
Solarstadion Gleisdorf, 400

In seinem ersten Regionalligaspiel der Vereinsgeschichte empfing der steirische Aufsteiger Gleisdorf den Zweitliga-Absteiger Austria Klagenfurt, die mangels ausreichender Finanzierung keine Bundesligalizenz mehr erhalten hatten. Beide hatten in der Vorwoche den Saisonauftakt im ÖFB-Cup jeweils verloren, die Klagenfurter allerdings deutlich während Gleisdorf nur unglücklich im Elferschießen ausschied. An diesem Abend schienen die Gäste zu Beginn glücklicher und gingen bereits nach wenigen Minuten in Führung. Doch Gleisdorf konnte zehn Minuten später ausgleichen. Es wurde ein offenes Match, bei dem es hin und her ging und das beide Seiten kämpferisch anlegten. Nach einem Ausschluss per Gelb/Rot für die Gäste erzielten die Gleisdorfer in den Schlussminuten der regulären Spielzeit in Überzahl den Siegestreffer. Das Spiel war da aber noch lange nicht aus, da der Schiedsrichter aufgrund mehrerer Verletzungspausen zehn Minuten (!) nachspielen ließ. Es blieb aber beim 2:1. Die in grenzüberwindender europäischer Praxis mit einem slowenischen Bus angereisten Klagenfurter mussten ohne Punkte wieder heimfahren.
Drei Anhänger hatten die Austria Klagenfurt begleitet und standen die Niederlage mehr oder minder tapfer durch.
Der FC Gleisdorf 09 entstand 2009 aus der Fusion des 1919 gegründeten SC Gleisdorf und des 1952 gegründeten ATuS Gleisdorf. Größter Erfolg des Arbeiter- Turn- u Sportvereins (ATuS) Gleisdorf (rot-weiß) war der Gebietsliga-Aufstieg 2005/06 gewesen. Größter Erfolg des SC Gleisdorf (grün-weiß) der Aufstieg in die Landesliga 2003/04. Mit dem Meistertitel der steirischen Landesliga und dem Regionalliga-Aufstieg feierte der Fusionsverein 2016 seinen bisher größten Erfolg.
Das Solarstadion wurde 2002 eröffnet und diente zunächst beiden Gleisdorfer Fußballvereinen als Heimstätte. Die Tribüne besitzt 360 Sitzplätze. Da sich die Stadt Gleisdorf der Solarenergie verschrieben hat, wurde auch hier eine Solaranlage für Warmwasser und Heizung installiert.
Vor dem Spiel wurde die Stadt Gleisdorf besichtigt.

Rapid - Ried 5:0 (3:0)

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Bundesliga, 1. Runde, 23.7.2016
Weststadion, 23.600

Mit einem glänzenden Spiel eröffnete Rapid die Meisterschaft. Das war dominant, stark und guter Fußball. An diesem Nachmittag passte alles. Die Neuzugänge Močinić und Traustason bekamen ihre ersten Spielminuten. Es wird nicht immer so weitergehen, aber das war schon eine beeindruckende Leistung.
Die Atmosphäre im Stadion war, wie zu erwarten war, nocheinmal einen Schritt besser und dichter als vorige Woche. Schließlich ging es diesmal um etwas. Da der 18-jährige Rapid-Neuzugang Entrup Austria-Ultra der lila Ultragruppe „Inferno“ gewesen war, wurde ihm vom Block West Ablehnung entgegengebracht. Im Auswärtssektor begingen die Rieder Supras ihr zwanzigjähriges Jubiläum.
Nachdem die Rieder im Hanappi-Stadion kein einziges Spiel gewinnen konnten, zeigten sie sich auch bei der Pflichtspiel-Premiere des neuen Weststadions als dankbarer Heimspielgegner.
Andi Herzog hatte im neuen Hütteldorfer Stadion das erste Tor im ersten Fußballspiel erzielt, Joelinton das erste Tor im ersten Spiel der Kampfmannschaft und Christoph Schösswendter nunmehr im ersten Pflichtspiel. Übernächste Woche steht das erste Europacupspiel als nächste Premierenmöglichkeit an.

Pleissing-Waschbach - Eintracht Pulkautal 1:4 (1:3)

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Testspiel, 24.7.2016
Sportplatz Pleissing, 60

Am immer noch recht warmen Sommerabend im niederösterreichischen Waldviertel wurde in Pleissing ein gut besuchtes Vorbereitungsspiel gegen die SV Eintracht Pulkautal gespielt. Die in der 2. Klasse Pulkautal spielenden Gäste zeigten sich als klar bessere Mannschaft. Auf Pleissinger Seite gab es u.a. aber auch einen direkten Freistoßtreffer und Stangenschüsse zu sehen.
Der USV Pleissing-Waschbach wurde 1947 gegründet. Größte Erfolge waren Meistertitel in der 2. Klasse Pulkautal 1968/69 sowie in der 2. Klasse Schmidatal 1970/71, 1978/79 und 2000/01. Der in der Kantine ausgestellte Pokal für den Meistertitel 1971 ist interessanterweise mit der Schreibweise Schmiedatal beschriftet. Seit 2012 spielt Pleissing-Waschbach in der 3. Klasse Hornerwald.
Die Ortschaften Pleissing (141 Einwohnerinnen und Einwohner) und Waschbach (91 Einwohnerinnen und Einwohner) sind Teil der Stadtgemeinde Hardegg. Vor dem Spiel wurden die Stadt und die Burg Hardegg sowie das Schloss Riegersburg besucht.

Ballesterer 113

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Rezension


Ballesterer
Nr. 113, August 2016
82 S.






Nachdem die österreichische Bundesliga zuletzt jeweils nur am Ligenformat der zweiten Liga herumgedoktert hatte, plant man nun 2018 eine Totalreform mit einem Play-off im um zwei Vereine erweiterten Oberhaus und einer de facto Amateurliga darunter. Moritz Ablinger spürt in der Titelgeschichte der kommenden Ligareform nach. Die finanzielle Kluft zwischen erster und zweiter Liga wird meines Erachtens wohl aufgehen und man wird Jahre ohne Aufsteiger haben. Mit der entscheidenden Frage, wie das Play-off gestaltet werden soll, hat man sich beim Reformbeschluss noch nicht einmal beschäftigt. Das wird nachgereicht. Man kann wohl das Schlimmste erwarten − Spiele, deren Ergebnis wertlos wird, Bonuspunkte, Maluspunkte, Entscheidungsspiele aus Duellen zweier Mannschaften über drei oder fünf Spiele gegeneinander etc. Der Bundesliga-Vorstand nennt im Interview eine Punkteteilung nach dem Grunddurchgang aus nicht ganz nachvollziehbaren Gründen „aus wirtschaftlicher Sicht und aus Perspektive der Fans super,“ gibt aber im Nachsatz immerhin zu, dass die Streichung von redlich erspielten Punkten doch aus sportlicher Sicht fragwürdig ist.

Vor 80 Jahren begann die erste Meisterschaft der Österreichischen Damenfußball-Union, die trotz Versuchen der Behinderung und sogar trotz Verbots des ÖFB außerhalb des Verbandsspielbetriebs 2.500 bis 3.000 Zuschauerinnen und Zuschauer zu den Matches in Wien anzog. 1938 kam mit dem allgemeinen Fußballverbot für Frauen nach der Nazi-Machtübernahme das Ende dieses ersten Versuchs der Etablierung von Frauenfußball in Österreich. Helge Faller erinnert an ihn im Heft.

Eine lehrreiche und interessante jüngere Fußballgeschichte Venedigs ist in einer Reportage aus hier kundiger Feder, von Thomas Lanz, zu lesen. Auch die Groundhopping-Artikel in dieser Ausgabe stammen gleich zur Hälfte aus grüner Feder. Weiters gibt es hier ein Interview mit dem Austrianer und Admira-Trainer Ernst Baumeister („Nicht böse sein, aber wenn ein Schifahrer im Dialekt redet, sagt jeder: ,Jöh, der redet schön.‘ Dabei versteht man kein Wort. Wenn ein Wiener im Dialekt spricht, ist er ein Prolet.“) oder ein Portrait des Brasilianers Paulinho, der in den 1960er Jahren für die Vienna spielte und in Wien picken blieb.

Eine Serie namens Nebenschauplätze startet mit dieser Ausgabe, in der Sportplätze des österreichischen Amateurfußballs von mir vorgestellt werden. Die erste Folge präsentiert Bizau.

Arena Minsk - Zhodino-Yuzhnoye 1:1 (1:1)

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Weißrussland, ALF Minsk, Vysshaya liga, 15-yy tur, 27.7.2016
Stadion SOK Olimpiyskiy, ca. 15

In der Vysshaya Liha (weißrussisch Вышэйшая ліга, „oberste Liga“) des Minsker Amateurfußballverbands ALF (Assotsiatsiya Lyubitel'skogo Futbola, Ассоциация Любительского Футбола) trennten sich Mittwochabend Arena Minsk und der FK Zhodino-Yuzhnoye (ФК Жодино Южное) unentschieden. Die erste Hälfte verlief etwas kurzweiliger als die zweite Halbzeit.
Der FK Arena (ФК Арена) wurde 2010 in der weißrussischen Hauptstadt Minsk gegründet.
Das Stadion SOK Olimpiyskiy (Стадион СОК Олимпийский) wurde 2005 eröffnet. Es neben einem Rasenplatz mit Tribünen die ebenfalls mit Längsseitentribünen ausgestattete, 2007 mit einem Kunstrasenteppichboden versehene Spielstätte dieses Spiels. Die Kapazität wird mit 1.500 Zuschauerinnen und Zuschauern angegeben. Die Fußballplätze sind Teil einer großen Sportanlage mit einer Vielzahl an verschiedenen Sportstätten.


Torpedo Zhodino - Rapid 0:0

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Europa League, 3. Qualifikationsrunde, 28.7.2016
Stadion Torpedo, 3.940

Es war ein zäher Auftakt der Europacupsaison. Ein weit über das Tor gehender Schösswendter-Kopfball nach einer halben Stunde in der ersten Halbzeit und ein Schuss von Schaub Mitte der zweiten Hälfte waren die besten Chancen. Sonst war da wenig Erwähnenswertes. Das Heimspiel muss und wird anders verlaufen.
Aufgrund der Kurzfristigkeit der Entscheidung über den Gegner im Zweitrundenrückspiel und der aufgrund der Visumsproblematik binnen eineinhalb Tagen zu erledigenden Reiseanmeldung war der Rapid-Auswärtsblock diesmal mit hundert Leuten ein verhältnismäßig kleiner Kern, der davon aber unbeeindruckt leidenschaftlich Rapid besang.
Der heimische Fanblock auf der Haupttribüne zeigte sich nicht durchgängig, aber doch die meiste Zeit engagiert. Lange Gesänge mit sich wiederholenden kurzen Strophen. Ein Wechselgesang zwischen den Tribünen war ebenfalls beliebt.
Der FK Torpedo Zhodino, weißrussisch ФК Тарпеда Жодзіна („Tarpeda Schodsina“) und russisch Фк Торпедо Жодино („Torpedo Schodino“), wurde 1961 unter dem Namen Ракета (Raketa) in der Industriestadt Schodsina (weißrussischer Name) bzw. Schodino (russischer Name) gegründet. Seit 1969 trägt der Verein mit kurzer Unterbrechung den Namen Torpedo. Wie die ganze Stadt ist auch der Verein von der hiesigen Fahrzeug- und Baumaschinenfabrik BelAZ bestimmt. Nach Jahrzehnten in der regionalen weißrussischen Liga in der Sowjetunion, wurde man mit der Unabhängigkeit des Landes 1992 weißrussischer Erstligist. Nach Jahren in der zweiten Liga von 1993 bis 2001 spielt Torpedo seither durchgängig in der ersten Liga. Nachdem man 2010 schon einmal das Cupfinale erreicht hatte, gewann man 2015/16 im zweiten Anlauf den weißrussischen Cup und qualifizierte sich als Cupsieger für den Europacup.
Das Stadion Torpedo, weißrussisch Стадыён Тарпеда („Stadyen Tarpeda“) und russisch Стадион Торпедо („Stadion Torpedo“) wurde 1969 eröffnet. Zuletzt wurde es 2011 renoviert. Die beiden Längsseitentribünen bieten zusammen 6.524 Sitzplätze. Aufgrund der gar nicht so schlechten Sicht von außerhalb gab es neben den 3.940 Zuschauerinnen und Zuschauern im Stadion am Zaun neben dem Haupteingang auch einige dutzend Zaungäste.
Nur ein kleiner Blick wurde in die Stadt Schodino geworfen. Die Tage vor dem Spiel wurden in der weißrussischen Hauptstadt Minsk verbracht. Am Vorabend war auch bereits ein Fußballmatch in Minsk besucht worden.
Aufgrund eines Malheurs mit der Kamera gingen die Fotos vom Spiel verloren. Es wurden nur die vor Anpfiff gemachten Stadionbilder gerettet.

LASK - Blau Weiß Linz 2:1 (1:0)

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Erste Liga, 2. Runde, 29.7.2016
Waldstadion Pasching, 6.290

In einem spannenden Spiel setzte sich der LASK gegen Blau-Weiß durch. Zum günstigen Zeitpunkt unmittelbar vor dem Pausenpfiff erzielten sie etwas kurios das 1:0. Die Chance zum Ausgleich per Elfmeter vergab Blau Weiß, während der LASK noch ein Tor draufsetzte. In der Schlussphase fiel noch das 2:1, mehr wurde es aber diesmal nicht mehr.
Durch den Nicht-Aufstieg des LASK und dem Aufstieg von Blau Weiß aus der Regionalliga kommt es heuer erstmals seit der letzten Begegnung 2014 wieder zu Linzer Derbys. Nachdem der LASK schon vor einiger Zeit seine Geschäftsstelle im Linzer Vorort Pasching angesiedelt hat, verließ man mit dieser Saison ganz das Linzer Stadtgebiet und trägt die Heimspiele im Paschinger Waldstadion aus.
Beide Fanszenen zeigten in ihren Gsängen, dass ein Derby eben ein Derby ist. Größeres Optisches gab es wegen der Situation in Pasching nicht. Blau Weiß hatte aufgrund des nicht einmal mehr an einen Käfig sondern an ein Aquarium erinnernden Gästesektors kein Material mit. Mit Spruchbändern wurde sowohl auf die Kuriosität des Linzer Derbys, das nicht in Linz gespielt wurde, eingegangen wie auf die Gästesektorproblematik.
Das Sicherheitskonzept des Paschinger Waldstadions mit zwei aneinander angrenzenden Fansektoren erwies sich bereits vor Spielbeginn als nicht übermäßig sinnvoll, als einige Blau-Weiße plötzlich im freigelassenen Pufferblock in der LASK-Tribüne standen. Unfreundlichkeiten und Stadionsitze wurden über die Absperrung hinweg ausgetauscht, eine Polizei-Hundertschaft marschierte am Spielfeld auf und wieder ab. Während des Spiels und in der Pause gab es im blau-weißen Sektor noch Unruhe mit der Polizei.

Jahn Regensburg - Hansa Rostock 2:0 (0:0)

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Deutschland, 3. Liga, 1. Runde, 30.7.2016
Arena Regensburg, 7.683

Mit einem Elfmetertor kurz nach Wiederbeginn nach der Pause setzte der Jahn Regensburg den ersten Akzent seines hochsommerlichen Auftaktspiels nach dem Wiederaufstieg in die 3. Liga und ging vielleicht etwas überraschend in Führung. Eine Viertelstunde später ging ein Volleyschuss ins Tor und ließ die Rostocker den weiten Weg heim an die Ostsee endgültig ohne Punkte antreten.
Auf der Hans-Jakob-Tribüne wurde im mittigen Stimmungskern um die Ultras Regensburg supportet. Mit der Fahne Jahnstadion machten sie auch deutlich, wie das Stadion ihrer Meinung nach heißen sollte. Die Werbeaufschrften des Stadionsnamenssponsors an der Rückwand der Stehlatztribüne sind mit roten Stoff abgedeckt. In ostdeutscher Brachiallautstärke schallten die Rostocker Gesänge des Auswärtssektors anfangs durch das Stadion. Die Luft war hier aber nach den beiden Gegentoren draußen und es kam dann nichts mehr.
Der SSV Jahn Regensburg entstand 1907 als Fußballsektion des 1886 gegründeten Turnerbund Jahn Regensburg. 1924 spaltete man sich ab und wurde zum Sportbund Jahn Regensburg. In der NS-Zeit wurde der Klub mit anderen Vereinen zum Sport- und Schwimmverein Jahn 1889 Regensburg fusioniert. Davon spalteten sich im Jahr 2000 die Fußballer wiederum ab und gründeten den Sport- und Schwimmverein Jahn 2000 Regensburg. Zwei Rapid-Größen arbeiteten hier: Franz „Bimbo“ Binder trainierte den Verein von 1952 bis 1954 sowie von 1966 bis 1968 und vermittelte auch Josef „Pepi“ Uridil, der ihm von 1954 bis 1957 als Trainer folgte. Binder stieg mit Regensburg 1953 in die Oberliga (höchste Spielklasse) und 1967 in die Regionalliga (zweithöchste Liga) auf. Bis 1977 spielte der Verein zweitklassig. Nach Jahrzehnten in Regionalliga, Bayernliga und Landesliga erreichte man 2003/04 und 2012/13 für jeweils eine Saison wieder die 2. Bundesliga. 2016 stieg man aus der Regionalliga wieder in die 3. Liga auf.
Die neue Arena Regensburg wurde 2015 eröffnet und löste das alte Jahnstadion als Spielstätte ab. Die in britischem Stil mit freien Ecken gehaltenen vier Tribünen bieten 15.224 Plätze. Die Fantribüne ist nach Hans Jakob benannt, Regensburger Tormannlegende von 1926 bis 1942 und später 1959/60 auch Trainer. Er ist bis heute der einzige Nationalteamspieler Regensburgs, war u.a. WM-Dritter 1934.

Koblach - Götzis 1:1 (1:0)

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Testspiel, 31.7.2016
Im Lohma, ca. 50

In einem kurzweiligen Sonntagvormittags-Sommervorbereitungsspiel trennten sich der Vorarlberger Landesligist Koblach und Götzis freundschaftlich 1:1.
Der FC Koblach wurde 1946 als Sportvereinigung Koblach mit einer Sektion Fußball gegründet. 1950 wurde aus der Fußballsektion der eigene Verein FC Koblach. Die besten Jahre waren die Saisonen in der damals viertklassigen Vorarlberger Landesliga und späteren Vorarlberg-Liga 1976 bis 1978, 1984/85, 1987 bis 1992, 1995 bis 2010. 1989 erreichte Koblach das Finale des VFV-Cups, das man zwar verlor, aber damit den ÖFB-Cup erreichte. In der 1. ÖFB-Cuprunde schlug man Schwarz-Weiß Bregenz 3:2, in der 2. Runde schied man mit 1:4 vor 1.200 Zuschauerinnen und Zuschauern gegen Austria Salzburg aus. 1995 und 2005 gewann Koblach dann den Vorarlberger Fußballcup zweimal, im ÖFB-Cup kam man aber nicht mehr über Erstrundenniederlagen hinaus.
Die Sportanlage Im Lohma wurde 1948 eröffnet. Sie liegt unweit des Flusses Rhein, der hier die Grenze zur Schweiz bildet. 1991 wurde das Klubhaus errichtet.

Vaduz - Basel 1:5 (1:3)

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Schweiz, Super League, 2. Runde, 31.7.2016
Rheinpark-Stadion, 5.680

Von Anfang an bestimmte Basel das Spiel, beginnend mit dem frühen Führungstreffer nach wenigen Minuten durch einen Ex-Dosen-Marketingmitarbeiter. Eine starke Vorstellung. Zu mehr als einem Ehrentor kam Vaduz nicht.
Der Fankurvenvergleich fiel hier angesichts unterschiedlicher Voraussetzungen ebenso wie der sportliche Vergleich aus. Das dutzend Vaduzer Ultras um die Sektion Nord hatte gegen den Support des tausendköpfigen Basler Anhangs gegenüber akustisch keine Chance.
Der FC Vaduz wurde 1932 in der Liechtensteiner Hauptstadt Vaduz gegründet. In Liechtenstein gibt es zwar einen Cup-Bewerb, aber keinen Meisterschaftsbetrieb, sodass die sieben Liechtensteiner Fußballvereine am Schweizer Ligenbetrieb teilnehmen. 2001 stieg der FC Vaduz erstmals in die zweite Schweizer Liga auf und spielte bislang 2008/09 und gegenwärtig seit 2014 drei Saisonen in der ersten Liga. Im Europacup darf der FC Vaduz als ausländischer Verein zwar keinen Schweizer Ligaplatz einnehmen, ist aber als Seriensieger im Liechtensteiner Cup (44 Cupsiege) ohnehin immer dabei.
Rapid spielte 2005 im spanischen Wintertrainingslager gegen Vaduz (3:3). Zuletzt spielten hier die Ex-Rapidler Florian Sturm 2010 bis 2011 und Mario Sara von 2010 bis 2015. Der Vorarlberger Alfons Dobler trainierte Vaduz als Schweizer Drittligist 1997 bis 1999, der Steirer Walter Hörmann 2002 bis 2003 als Zweitligist.
Das Rheinpark-Stadion (gesprochen „Rhiipark-Stadion“) wurde 1998 eröffnet. 2006 wurde es mit den zwei Hintertortribünen erweitert, sodass es nun 7.838 Plätze mit Stehplätzen oder 6.127 Plätze als Sitzplatzstadion bietet. Es ist das Heimstadion des Hauptstadtvereins FC Vaduz und der Liechtensteiner Nationalmannschaft.
Vor dem Spiel wurde die Liechtensteiner Hauptstadt Vaduz besichtigt.

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