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Meine Mutter hat Stadionverbot

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Rezension


Michael Bergschober
Meine Mutter hat Stadionverbot ...
Leben und Sterben mit Austria Salzburg
Eigenverlag 2017
404 S.







Höhen und Tiefen prägen das Leben eines Fußballfans. Michael Bergschober, Gründungsmitglied der Union '99 Ultrà Salzburg, erzählt in seinem Buch aus dem Leben als Salzburger Fußballfan, von der Kindheit, dem ersten Stadionbesuch, dem Hineinwachsen in die Fanszene, Entstehen der Ultràbewegung, dem großen Bruch als 2005 der Dosenkonzern den Fans ihren Verein raubte und dem neuem Leben der Salzburger Austria seither. Alles aus der Perspektive eines miterlebenden und schließlich auch mitgestaltenden Fans.

Das Buch gliedert sich in zwei Teile, die Zeit vor und die Zeit nach dem Neubeginn 2005/06. Im ersten Teil schreibt Bergschober vom Heranwachsen in Bischofshofen, den ersten Berührungspunkten mit dem Fußball und der Entwicklung zweier Leidenschaften im Freundeskreis: Dem eigenen Fußballspielen und dem Fahren zu den Austria-Spielen nach Lehen und schließlich auch auswärts, standesgemäß mit einem Westderby am alten Tivoli. Man erinnert sich mit ihm an die erfolgreiche Zeit der Salzburger Austria in den 1990er Jahren, als sie erst Meisterschaften knapp verpassten, dann gewannen und schließlich im Europacup reüssierten. Die Gedanken und Gefühle dabei, die er beschreibt, kennt jeder Fußballfan aus eigenem Erleben − auch wenn man mit dem hier behandelten Verein nicht sympathisiert und damals aus anderer fußballerischer Liebe heraus teils andere Meinungen hatte.

Aus eigenem Interesse wurde hier daher natürlich besonders aufmerksam gelesen, wenn es um Rapid ging. Da gab es ja im Lauf der Jahre die eine oder andere Geschichte, die hier aus der violetten Perspektive teilweise auch vorkommen. Bergschober schildert die Entwicklung italienischen Tifos in Salzburg, die sich in der Verwendung des Worts „Viola“ und der Anfeuerung „Forza Viola“ ausdrückte, was aber anfangs nicht alle teilten. „Nach dem Spiel, das übrigens 0:0 endete, wurden Fisch und ich von einem völlig besoffenen, immer noch aufgebrachten Idioten als ,Scheiß-Violas‘ beschimpft, nur weil wir unsere Fiorentina-Schals umgebunden hatten. ,Du weißt aber schon, dass mit Viola die Mannschaft oder besser gesagt der Verein gemeint ist, du armer Irrer,‘ versuchte Fisch ihm die Fakten begreiflich zu machen. Seine völlig verständnislose Miene sagte mehr als tausend Worte, diese Typen meinten doch tatsächlich, wir würden uns mit ,Viola‘ selbst feiern.“ Schließlich wurde das doch etwas und manche Buchpassagen hierzu geben Einblick in die Salzburger Fan- und Ultràgeschichte.

Ein Kapitel erzählt die Saison 2003/04 Spiel für Spiel als eine ereignisreiche „Saison mit der Union“ nach. Es folgt eine dramatische Zeit, in der um den Erhalt von Tradition und Vereinsfarben der Austria Salzburg gekämpft wird, aber man gegen die Pläne von Red Bull von Anfang an auf verlorenem Posten steht. „Ich konnte die Leute, die zwei bis dreimal im Jahr ins Stadion gingen, ja auch irgendwo verstehen, für die war einzig und allein der Erfolg wichtig, und sie wollten möglichst guten Fußball sehen. Aber warum konnte uns niemand verstehen?“ Auch wenn zu vielen Leuten die Fußballtradition egal war, gab es dann doch viel Solidarität aus dem In- und Ausland.

Im zweiten Teil des Buches geht es um die Neubelebung der nicht totzukriegenden Austria Salzburg. Seine Mutter bekam Stadionverbot von Red Bull verhängt. Die Einzelheiten dazu sollen hier nicht verraten werden sondern sind im Buch nachzulesen. Bergschober erzählt von der Zerrissenheit der Herbstsaison 2005, in der Protest organisiert wurde, Solidaritätsbekundungen eintrafen und bei Spielen schließlich die Tore des Gegners bejubelt wurden. Nach dem Bruch ging es im Frühjahr 2006 in Spielgemeinschaft mit dem PSV neu los. „Es wurde alles daran gesetzt, sich so ,heimisch‘ wie möglich zu fühlen. Und trotzdem hatte ich ein bisschen Angst. Angst davor, der Funke würde nicht überspringen und ich könnte mich mit dieser Lösung nicht identifizieren. [...] Es war genauso wie früher! Der Jubel bei den Toren, der Ärger beim Elfmeter gegen uns, die Angst vor dem Ausgleich, die Freude über die 3 Punkte! Und dann wurde mir bewusst: die Austria, das waren WIR! Wir, die wir alle daran arbeiteten, wieder ein Team, einen Verein zu haben, die Leute, die einen umgaben, all das war in diesem Moment wichtiger als das, was auf dem Papier stand.“

Im Herbst 2006 wurde nach Unstimmigkeiten ganz unten in der 2. Klasse neu begonnen und die Erzählung im Buch eröffnet eine neuen Facette, denn Bergschober beginnt in der 1b des neuen Vereins selbst mitzuspielen und führt die Reserve schließlich sogar als Kapitän an. In den Schlusskapiteln geht es um die letzten Jahre Regionalliga vor der Rückkehr in den Profifußball. Diese endete ja mit Stadionposse und lautem finanziellem Krach in der Katastrophe. Doch davon ist hier noch nicht die Rede. Das Buch endet noch freudig und hoffnungsfroh.

Die schönen Bücher Eine Saison mit Verona und Das Wunder von Castel di Sangro (wer hat sie nicht verschlungen!) nennt Bergschober als Vorbilder und dass er ein solches Werk auch für Salzburg haben wollte. Es ist ihm gelungen. Ein Salzburger Fußballfanroman.

Das Buch ist um 15 € u.a. im Fanshop der Salzburger Austria erhältlich.

Mestre - Triestina 3:3 (2:0)

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Italien, Serie D, Girone C, 31a giornata, 13.4.2017
Stadio Francesco Baracca, 1.700

Im Spitzenspiel der Liga zwischen Tabellenführer Mestre und der zweitplatzierten Triestina ging es um eine Vorentscheidung über die Meisterschaft. Es wurde ein spannendes Spiel, in dem Mestre am Ende der ersten Halbzeit zwei Tore machte und nach der Pause auf 3:0 davonzog. Das Match schien gelaufen, doch die Gäste schafften es tatsächlich, den Rückstand noch auszugleichen. Mestre wahrt damit zumindest den Vorsprung.
Die Orange Insanity von Mestre begannen das Spiel mit Rauch in den Vereinsfarben und machten von Anfang bis Ende ordentlich Stimmung. Die Heimfankurve war seit 1982 im Norden (Curva Oberdan) und die Auswärtsfantribüne im Süden gewesen, das wurde mit der Wiedereröffnung des Stadions 2017 umgekehrt und die Ultras sind jetzt in der Curva Baracca. Auch die Gästetribüne war an diesem Nachmittag gut besetzt. Aufgrund einer in der Serie D unüblichen Personalisierungsvorschrift für den Auswärtssektor hatte die Curva Furlan vorab ihren Boykott des Spiels erklärt, war dann aber doch hier und beteiligte sich in der zweiten Halbzeit am Support.
Die AC Mestre nennt als Gründungsjahre 1909 und 1929. 1909 wurde der Mestre Foot-Ball Club gegründet. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Verein AC Mestre benannt. 1929 wurden vier Fußballvereine der Festlandstadt Mestre, das seit 1926 in die Lagunenstadt Venedig eingeliedert war, zur Unione Sportiva Mestrina fusioniert. Die Mestrina stieg 1938 in die Serie C auf und spielte 1946/47 eine Saison in der Serie B, was bis dato den größten Vereinserfolg von Mestre darstellt. Bei der Wiederaufnahme des Spielbetriebs nach der kriegsbedingten Pause 1944/45 wurden die Vereinsfaben von Braun auf das seither charakteristische Orange geändert. 1980 wurde die Mestrina in AC Mestre umbenannt. 1987 kaufte der Venezia-Präsident den Verein und fusionierte ihn mit dem bisherigen Rivalen aus Venedig zum neuen Verein Calcio Venezia-Mestre. Zu den tradionellen schwarz-grünen Venediger Vereinsfarben wurde das Orange von Mestre hinzugefügt. Die Ultras beider Vereine waren bis 1987 Rivalen gewesen, schlossen sich aber mit den Farben Grün-Orange zusammen. Sie halten den Namen Veneziamestre auch weiterhin hoch nachdem sich der Verein ab 1989 schon wieder nur mehr AC Venezia nannte, wenngleich der Vereinssitz vorerst weiter Mestre war. Nach dem Aufstieg in die Serie B 1991 zog der Fusionsverein aus dem Stadion in Mestre aus und in das ausgebaute Stadion in Venedig. Mit der Fusion Unzufriedene aus Mestre engagierten sich im Unterhausverein US La Malcontenta, die 1991 ihren Namen in US Malcontenta-Mestrinaänderte und in die Excellenza Veneto aufstieg. 1993 wurde der Name in Mestre Calcio geändert und man spielte von 1996 bis 2002 in der Serie C2. Doch nach dem Abstieg in die damals fünftklassige Serie D wurde der Verein 2003 aufgrund finanzieller Probleme aufgelöst und als AS Mestre ganz unten in der Terza Categoria neugegründet. Seit 2004 heißt man wieder AC Mestre und spielt aufgrund eines Lizenztauschs mit der Union Pro aus Mogliano Veneto seit 2015/16 in der Serie D.
Das Stadio Francesco Baracca wurde 1919 als Fußballstadion auf einer umgebauten Pferderennbahn aus dem Jahr 1896 eröffnet. Der Namensgeber Francesco Baracca war ein 1918 getöteter italienischer Militärpilot des Ersten Weltkriegs. Die ersten Tribünen wurden 1925 gebaut. In den 1950er Jahren wurde die betonierte Haupttribüne errichtet. Zum Aufstieg in die Serie C1 1982 wurden Stahlrohrgerüste hinter den Toren aufgestellt. 1987 bis 1991 spielte der Fusionsverein Venezia-Mestre bzw. Venezia hier. Nachdem lange über eine Abriss und eine Verbauung des mitten im Wohngebiet liegendend Stadions geredet worden war und ein Spielbetrieb hier ungewiss war, wurde das Stadion mit tatkräftiger Mitarbeit von Fans und Ultras 2015 bis 2017 renoviert und im März 2017 wiedereröffnet. Die zugelassene Kapazität wurde aus wirtschaftlichen Gründen von einst 6.182 auf 1.999 Plätze festgelegt.
Vor dem Spiel wurde Mestre besichtigt.

Vajnory - Rohožník 2:3 (1:1)

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Slowakei, III. liga Bratislava, 21. kolo, 14.4.2017
Futbalový štadión FK Vajnory, 250

Der Tabellenführer aus Rohožník ging zwar schon nach wenigen Minuten in Führung, hatte aber hier ein schweres Spiel. Vajnory drehte zwischenzeitlich den Rückstand auf 2:1, aber Rohožník kehrte den Spielstand noch einmal auf 2:3 um. Ein ereignisreiches Fußballspiel.
Der FK Vajnory wurde 1933 als ŠK Vajnory gegründet. Vajnory ist seit 1946 ein Stadtteil der slowakischen Hauptstadt Bratislava. Die ländliche Gegend ist seit Jahrhunderten vom Weinbau geprägt, was sich auch im Wappen des Fußballvereins wiederspiegelt. Im Rahmen der Organisationsreform des tschechoslowakischen Sportbetriebs unter dem Dach der Sokol-Organisation wurde aus dem Verein 1948 Sokol Dvorník. Die Mannschaft zerfiel aber in den späten fünfziger Jahren. 1972 wurde der Verein als TJ Družstevník Vajnory wiedergegründet. 2016/17 stieg der nunmehrige FK Vajnory nach vielen Jahrzehnten in der vierten Spielklasse erstmals in die dritte Liga auf.
Für Stimmung sorgten zwei Fans der Gastmannschaft mit Trommel, die beide im Anschluss an das hiesige Vormittagsspiel ebenfalls am Nachmittag in Lozorno weitermachten.

Lozorno - Inter Bratislava 0:2 (0:2)

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Slowakei, III. liga Bratislava, 21. kolo, 14.4.2017
Športový areál Lozorno, 400

Mit zwei Toren in der ersten Halbzeit machte Inter Bratislava alles klar und gewann das Spiel in Lozorno verdient.
Der ŠK Lozorno wurde 1922 gegründet. Nach langer Viertklassigkeit spielt man seit 2014 in der III. liga.
Mit einigen Minuten Verspätung traf der Bus des Inter-Anhangs im zwanzig Kilometer außerhalb Bratislavas liegenden Lozorno ein. Die Leute verteilten sich dann auf die Tribüne und die offene Längsseite. Auf heimischer Seite meldeten sich unterstützt von einer Trommel zwei Fans lautstark zu Wort, die bereits am Vormittag in Vajnory zugegen gewesen waren und dort das im selben Bezirk wie Lozorno liegende Rohožník unterstützt hatten.

Rapid - Altach 3:0 (2:0)

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Bundesliga, 29. Runde, 15.4.2017
Weststadion, 20.200

Nach Anfangsminuten, die Altach gehört hatten, schoss Steffen Hofmann Fußballgott schnörkellos ins Tor und brachte Rapid in Führung. Altach spielte weiter gut, doch das zweite Goal machte ebenfalls SHFG vom Elfmeterpunkt aus. Der ungeliebte und erfolglose Trainer war weg und die Mannschaft spielte offenbar befreit am in langer Spielpause frisch renovierten Rasen. Es war schon eine sehr große Erleichterung.
Steffen Hofmann, der beste auf der Welt, wurde mit stehenden Ovationen und Gesängen bei seiner Auswechslung nach einer Stunde aus dem Spiel verabschiedet.
„Einer für alle − alle für Rapid“ war die Devise im Block West.
Der bisherige Co und neue Interimstrainer Goran Djuričin hatte im Gegensatz zum Ex schon mal einen guten Einstand. Das kann sehr gerne beim nächsten Spiel so weiter gehen.

Grazer Sportklub Straßenbahn - GSV Wacker 6:2 (4:1)

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Steiermark, 1. Klasse Mitte A, 18. Runde, 16.4.2017
Gruabn, 30

In der Begegnung zweier Vereine aus dem Grazer Stadtbezirk Jakomini waren die Rollen klar verteilt. Gegen die GSV Wacker, die mittlerweile am Postplatz spielen, konnte der GSC einen Kantersieg feiern.
Seit 2011 sorgen hier die Tramway Funatix für Stimmung, deutschsprachig („Wie waren mal ganz oben, schlugen Sturm und GAK“), englisch („Come on, come on, Antifa - Hooligans“) und italienisch („siamo tutti antifascisti“). An diesem Sonntagvormittag am langen Wochenende war verständlicherweise nicht die ganze Palette zu sehen und zu hören. Aber es wurde doch eine schöne Atmosphäre auf der stilvollen alten Holztribüne des ehemaligen Sturmplatzes geschaffen und gezeigt, dass das Herz links schlägt.
Der Grazer Sportklub Straßenbahn, kurz GSC genannt, wurde 1923 als Sportklub der Grazer Straßenbahner gegründet. Der grün-weiße Arbeiterverein wurde bald zu einem der erfolgreichsten und beliebtesten Grazer Fußballvereine. Als die Nazis 1938 die Gauliga 17 für das ehemalige Österreich als höchste Spielklasse einführten und für Vereine außerhalb Wiens öffneten, nahm der GSC als steirischer Meister daran teil. Die Gauliga-Jahre wurden nach 1945 als österreichische Meisterschaftsjahre gewertet, so spielte der GSC 1938/39, 1940/41 und dann nocheinmal in der Zweiten Republik 1952/53 dann in der österreichischen Staatsliga A erstklassig. 1928 eröffnete der GSC in Liebenau, am Standort des heutigen Stadions, einen eigenen Sportplatz. 1937 wurde ein Stück weiter, heute gegenüber der Grazer Messe, ein Stadion errichtet. Trotz Kriegszerstörung im Zweiten Weltkrieg blieb dieser Grazer Sportclub-Platz sieben Jahrzehnte lang bis 2006 die Heimstätte des GSC. Nach dem Abstieg aus der Regionalliga 1964 erreichte der einstige Spitzenverein GSC nie mehr die oberen Ligen, der Grazer Fußball ist seither von Sturm und GAK dominiert.
Seit 2006 spielt der GSC in der Gruabn. Der SK Sturm hatte seine 1919 eröffnete Traditionsspielstätte 2005 aufgrund des finanziellen Krachs, den Kartnig hinterlassen hatte, an die Stadt Graz verkauft. 1934 war von Sturm die bis heute so markante überdachte Sitzplatztribüne aus Holz errichtet worden. Zu den Stehplatzrängen stieg man vom Straßenniveau hinunter, eben in die Gruabn. Der Auswärtssektor für etwa 300 Leute befand sich im Eck unterhalb des Hochhauses. Nachdem Sturm ab 1974 seine Bundesligaspiele im alten Liebenauer Stadion ausgetragen hatte, kehrte man 1982 hierher zurück bis 1997 das neue Liebenauer Stadion eröffnet wurde. Das Flutlicht wurde nach dem Stadion-Abriss 1995 hierher transferiert, bis dahin hatte es hier keines gegeben. Das aus dem Jahr 1948 stammende alte Klubhaus wurde abgerissen und ein neues errichtet.
Da die über 80 Jahre alte Holztribüne einsturzgefährdet ist, soll sie abgerissen werden. Dagegen spricht sich die Initiative für den Erhalt der Gruabn-Holztribüne von Sturm-Fans aus, die unter dem Titel „Gruabnfunding“ 50.000 € für eine Sanierung sammeln möchte. Nach dem Abriss der Stehplatzrampen ist die Tribüne schließlich die wichtigste Erinnerung an das einstige Stadion.

Judenburg - Obdach 3:3 (1:3)

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Steiermark, Oberliga Nord, 18. Runde, 16.4.2017
Stadion Judenburg, 300

Ein dramatisches Spiel erlebten die 300 Zuschauerinnen und Zuschauer in Judenburg, wo der Verein der Nachbargemeinde Obdach zu Gast war. Es ging hin und her: 0:1, 1:1, 1:2, 1:3, 2:3 und 3:3.
Der FC Judenburg entstand im Jahr 1990 aus der Fusion des 1901 gegründeten Werkssportverein des großen Stahlwerks in Judenburg, dem rot-weißen WSV Judenburg und der 1948 gegründeten Blauen Elf Judenburg. Bis 1995 spielte man als WSV/BE Judenburg, seither als FC Judenburg mit den Vereinsfarben rot-blau. Der WSV Judenburg war 1901 als Judenburger Sportverein gegründet worden, daraus wurde 1910 die Schwarze Elf Judenburg und 1920 der Arbeiter-Athletik-Club Judenburg (AAC). Nach dem Februar 1934 ging es unter dem Austrofaschismus als SV Judenburg weiter, nach der Befreiung 1945 wurde der Verein als SC Judenburg weitergeführt bis 1956 der WSV Judenburg daraus wurde. Man war 1911 Gründungsmitglied des steirischen Fußballverbands und spielte von 1956 bis 1974 in der Landesliga. Gespielt wurde auf einem Sportplatz in der Bahnhofsstraße am Werksgelände. 1965 spielte der WSV Judenburg dort vor 3.500 Zuschauerinnen und Zuschauer in der ersten Runde des ÖFB-Cups gegen die Wiener Austria sein größtes Spiel, verlor aber leider 0:3.
Die Blaue Elf Judenburg war von Weltkriegsvertriebenen gegründet worden, die zu tausenden in zwei Flüchtlingslagern in Judenburg lebten. Aufgrund der Ausländerbeschränkung spielten sie außer Konkurrenz in der 2. Klasse, die sie regelmäßig gewannen bis sie 1960 erstmals aufsteigen durften. Größte Erfolge waren die Saisonen in der Unterliga Nord, der damals zweithöchsten Spielklasse in der Steiermark, 1967 bis 1969 und 1975 bis 1980.
Der FC Judenburg spielte 2003/04 eine Saison in der Landesliga. Nach einigen Jahren in der Unterliga spielt man seit 2015 in der Oberliga.
Das weitläufige Stadion Judenburg-Murdorf wurde 1970 als multifunktionelles Leichtathletikstadion eröffnet. 2008 wurde nebenan ein Kunstrasenspielfeld errichtet. Die Tribüne bietet 500 Sitzplätze und 200 Stehplätze.
Vor dem Spiel wurde die Stadt Judenburg besichtigt.


Allhaming - Vöcklamarkt Juniors 3:0 (2:0)

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Oberösterreich, Bezirksliga Süd, 18. Runde, 17.4.2017
Sportplatz Allhaming, 100

Nichts anbrennen ließ die Union Allhaming im Abstiegskampf gegen die Konkurrenten der zweiten Mannschaft der Union Vöcklamarkt. Nach sieben Minuten fiel die Allhaminger Führung und zehn Minuten später stand es schon 2:0 durch ein unglückliches Vöcklamarkter Eigentor. Mit einem dritten Treffer in der Anfangsphase der zweiten Halbzeit wurde der Sieg sicher heimgespielt.
Die Union Allhaming wurde 1965 gegründet. 2015 wechselte man aus der Bezirksliga Ost, wo der Verein seit 2012 gespielt hatte, in die Bezirksliga Süd.


Kleinmünchen - St. Pölten Frauen 0:5 (0:4)

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ÖFB-Ladies-Cup, Semifinale, 17.4.2017
Union-Sportanlage Kleinmünchen, 180

Gegen die St. Pöltner Frauen hatte Kleinmünchen im Semifinale des ÖFB-Ladies-Cup von Anfang an das Nachsehen. Die Gäste wirkten eine Klasse stärker.
Die Union Kleinmünchen wurde 1980 als Frauenfußballverein im Linzer Stadtteil Kleinmünchen gegründet. Seit 1980/81 spielt man mit Ausnahme der Jahre von 2008 bis 2010 fast durchgehend in der obersten Frauen-Spielklasse. In den 1990er Jahren dominierte Kleinmünchen den österreichischen Frauenfußball und wurde zwischen 1990 und 1999 achtmal Meister sowie sechsmal Cupsieger.
Das Klubhaus auf der Kleinmünchner Sportanlage wurde 2012/13 neu errichtet.

Blau Weiß Linz - LASK 1:1 (1:0)

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Erste Liga, 29. Runde, 17.4.2017
Linzer Stadion, 7.356

Das letzte Linzer Derby für zumindest eine Saison lief Montagabend zunächst wie beim Blau-Weiß-Derbysieg im Herbst, denn der Underdog führte lange gegen den Favoriten und Tabellenführer LASK. Welch ein Kontrast waren die beiden Derbys auf der Gugl in dieser Saison zu den Spielen in Pasching, wo der LASK auch zuletzt klar triumphierte. Im Unterschied zu den bisherigen Saisonspielen gab es diesmal aber keinen Sieger, da der LASK in den Schlussminuten ausglich und ein vermeintliches 2:1 für Blau Weiß in der Nachspielzeit abgepfiffen wurde. Der LASK ist noch nicht Meister, Blau Weiß hat einen weiteren Punkt gegen den Abstieg gesammelt.
Bei diesmal unwirtlichem Regenguss gab es von der LASK-Fanszene wieder einen Marsch von der Stadt zum Stadion hinauf. Die Choreographie im Auswärtssektor zu Spielbeginn zeigte oberösterreichische Postleitzahlen mit den Linzer Nummern groß in der Mitte und präsentierte den LASK als Verein von Stadt und Region. Die Verortung im Umland thematisierte auch das Spielbeginns-Intro von Blau Weiß mit der nach Pasching getriebenen „schwarzen Pest“. Zum Beginn der zweiten Halbzeit zeigte der in blauen Arbeitsanzügen gekleidete blau-weiße Fanblock eine Choreo zur Ehre der Tradition des SK VÖEST Linz. Pyro von beiden Seiten rundete ein stimmungsvolles Linzer Derby ab.

Ballesterer 121

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Rezension


Ballesterer
Nr. 121, Mai 2017
84 S.







Freundschaften sind ein wichtiges Thema für Ultras. Außenstehenden ist hingegen oft unklar, was der eigene Verein mit anderen Kurven und Klubs zu tun hat. Die Titelgeschichte von Moritz Ablinger und Benjamin Schacherl berichtet von der Entwicklung der Fanfreundschaften österreichischer Ultras, wobei vor allem Gesprächspartner aus den beiden ältesten Kurven des Landes in Hütteldorf und Innsbruck erzählen. Einiges davon war außerhalb der eher internen Öffentlichkeit von Fankurven sowie Fanzines noch nicht zu lesen und bietet daher für eine größeren Kreis außerhalb Einblicke. „Beim UEFA-Cup-Finale 1995 hing in der Parma-Kurve eine Zaunfahne der Ultras Rapid. (Anm.: laut Auskunft keine UR-Fahne sondern ein Rapid-Banner) ,Das war damals noch nicht so streng‘, sagt Tommaso. ,Da hast du schnell einmal deine Fahne überall aufhängen können.‘ Das ist heute anders. Die Freundschaften, und damit auch die Rivalitäten, sind klar abgesteckt. Die Fanszenen wissen, zwischen welchen Kurven welche Beziehungen bestehen und welchen Fans gegenüber sie dementsprechend feindselig eingestellt sein müssen. ,Feinde unserer Freunde sind natürliche auch unsere Feinde‘, sagten die ,Verrückten Köpfe‘. ,Diesen Respekt müssen wir uns gegenseitig einfach entgegenbringen.‘“ Man unterstützt einander, besucht einander und lernt voneinander. Sinnvoll ergänzt wird der Artikel von einem Italien-Text Kai Tippmanns über die dortigen gemellaggi zwischen Fankurven.

Ebenfalls dem italienischen Stiefel widmet sich Martin Schreiner, der die Karriere Walter Schachners in den 1980ern bei Cesena, Torino und Avellino beleuchtet. In der damals starken Serie A reüssierte Schachner als schneller Konterstürmer und wurde mit seinen Toren jeweils Fan-Liebling. In Cesena wählten Ultras 1981 durch ihn inspiriert einen grammatikalisch nicht ganz korrekt aus dem Italienischen ins Deutsche übersetzten Gruppennamen, Weiss Schwarz Brigaden (WSB). „In der Curva Maratona haben ihm die Fans ein ständiges Spruchband gewidmet,“ erfährt Schreiner von Domenico Mungoüber Torino.

Weitere Berichte handeln vom Kriminalfall um unbekannte Drohbriefe gegen Fabio Quagliarella, die gleichzeitigen Europacupsiege von Schalke 04 und Borussia Dortmund 1997 und die Ruhrgebiets-Identitätsstiftung vor zwanzig Jahren oder Helmut Köglberger. In meiner Amateurfußballplatz-Serie Nebenschauplätze stelle ich diesmal den FavAC-Platz in Wien-Favoriten vor.

Forza Rapid, 12

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Rezension


Forza Rapid
Die Hütteldorfer Revue
Nr. 12, 2/2017
124 S.







Der Geschichte des Rapid-Anhangs widmet sich die erste von zwei Spezialausgaben von Forza Rapid zu diesem Thema. Schwerpunkt liegt hier auf der alten Zeit und fankulturellen Anfängen. So liest man vom 1951 gegründeten und seither ohne große Wellen zu schlagen − wenn man von einer Spielwiederholung absieht − seinen Weg gehenden Klub der Freunde des S.C. Rapid, dem ältesten Fanklub, oder Peter Österreicher, der die Atmosphäre der Pfarrwiese hervorhebt und vor einem halben Jahrhundert von einer Auswärtsreise zu Manchester United einen dort bereits üblichen Fanschal mitbrachte, nach dessen Vorbild der erste Rapid-Fanschal angefertigt wurde (er ist im Rapideum ausgestellt).

Höhepunkt des Hefts ist das Interview mit Roland Holzinger, der hier in Anlehnung an Jahrhundertrapidler Hans Krankl„Jahrhundert-Fan“ genannt wird. Eine zutreffende Bezeichnung, wenn man sich vor Augen führt, wie stark er über zwei Jahrzehnte lang die Rapid-Fanszene und Fankultur mitbestimmte und mitgestaltete, wie Kersten Bogner zusammenfasst: „Zwischen 1976 und 2002 besuchte Roland Holzinger mehr als 1.200 Rapid-Spiele, versäumte nur zwei. Holzinger war Fanbeauftragter, Gruppenreise-Organisator, Chef-Statistiker, Mitgliederreferent, Kuratoriumsmitglied und Autor der mehr als 1.000 Seiten zählenden Rapid-Chronik.“ Auf der West stimmte er die Gesänge an und koordinierte sie lange bevor es Ultras und Vorsänger gab. Im Interview erzählt er von seinen Rapid-Jahren und ein wenig auch vom radikalen Bruch im Jahr 2002.

Zweiter größerer Schwerpunkt ist die Präsentation der Gewalt in der Hooligan-Ära der 1980er Jahre. Sehr schön ist die zwei dutzend Seiten umfassende „Zeitreise“ mit historischen Bildern von Rapid-Fans seit den 1910er Jahren. Zur Fangeschichte gibt es Reflexionen von den Wiener Fußballhistorikern Roman Horak und Matthias Marschik und Jürgen Hartmann erzählt von seinem „Sinn des Lebens“.

Altes Koralmstadion, Deutschlandsberg

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21.4.2017

Das Deutschlandsberger Koralmstadion wurde 1984 eröffnet. Das Oval aus Böschungen mit überdachter Tribüne diente dem Deutschlandsberger Sportclub als Spielstätte bis 2004 am ehemaligen Trainingsplatz das neue Koralmstadion eröffnet wurde. Am intakten Platz des alten Stadion finden seither höchstens Testspiele statt.

Deutschlandsberg - Kalsdorf 2:0 (0:0)

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Regionalliga Mitte, 23. Runde, 21.4.2017
Koralmstadion, 700

Mit zwei Toren in der zweiten Halbzeit gewann Deutschlandsberg gegen Kalsdorf ein Spiel, das nicht gerade von vielen Torszenen geprägt war.
Im VIP-Bereich zog Hannes Kartnig viel Aufmerksamkeit auf sich und hielt Hof.
Der Deutschlandsberger Sportclub, kurz DSC, wurde 1935 gegründet. 1964/65 spielte der DSC erstmals in der steirischen Landesliga. 2015 wurde mit dem Aufstieg in die Regionalliga der bislang größte Vereinserfolg gefeiert.
Das neue Koralmstadion wurde 2004 eröffnet. Das neue Stadion mit Tribüne mit 500 Sitzplätzen wurde am mit einem Kunstrasenteppich belegten früheren Trainingsplatz des alten Koralmstadion aus dem Jahr 1984 nebenan errichtet. 1991 spielte Rapid im Achtelfinale des ÖFB-Cups vor 3.200 Zuschauerinnen und Zuschauer im alten Stadion und gewann 1:3.
Vor dem Spiel wurde Deutschlandsberg besichtigt.

Straßgang - Unterpremstätten II 0:1 (0:0)

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Steiermark, 1. Klasse B, 19. Runde, 22.4.2017
Sportplatz Straßgang, 53

Als anfangs der zweiten Halbzeit ein Unterpremstättner Spieler ausgeschlossen wurde und kurz darauf widerwillig auch ihr Trainer hinausgeschickt wurde, konnte man annehmen, dass nun die Straßganger Aufwind bekommen könnten. Doch die Gäste erzielten durch einen schönen Schuss das 0:1. Straßgang konnte am Schluss ihre größte Chance per Elfmeter nicht verwerten.
Der SV Straßgang wurde 1922 als Athletik-Sportklub-Straßgang gegründet. Straßgang war damals noch eine eigenständige Gemeinde, seit 1938 ist es ein Grazer Stadtbezirk. 1958/59 und von 1963 bis 1968 spielte man in der Landesliga.
Der Sportplatz wurde in den Nachkriegsjahren errichtet. 2001/02 wurde das neue Klubhaus gebaut. Im digitalen Zeitalter bereits ungewöhnlich und daher positiv hervorzuheben ist die schöne alte Matchuhr.
Vor dem Spiel wurde das Straßganger Schloss St. Martin sowie dies und das in Graz besichtigt.


Feldkirchen - GAK 1:4 (0:3)

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Steiermark, Oberliga Mitte West, 19. Runde, 22.4.2017
Josef-Greger-Stadion, 1.000

Eine klare Angelegenheit war die Begegnung zweier ungleicher Aufsteiger, denn während der GAK um Tabellenspitze und Durchmarsch in die Landesliga kämpft, geht es für Feldkirchen gegen den Wiederabstieg. Gleich nach drei Minuten ging der GAK in Führung und dominierte das Spiel. In der Nachspielzeit konnte Feldkirchen noch ein Ehrentor erzielen.
Zum Gastspiel des GAK war die Sportanlage sehr gut besucht, zum Großteil von GAK-Fans. Die Fankurve stand hinter dem Tor und schickte in der zweiten Halbzeit per Spruchband Genesungswünsche an einen schwer erkrankten Fan von Crystal Palace.
Der SV Feldkirchen wurde 1974 als SV Union Feldkirchen gegründet. Neben dem Union-Verein gab es bis 1995 einige Zeit auch den ASKÖ Feldkirchen, gegen den man hier 1985 vor 500 Zuschauerinnen und Zuschauern das erste Feldkirchner Derby spielte. 1997 wurde Union in SV Feldkirchen umbenannt. Gemeinsam mit dem GAK stieg man 2016 aus der Unterliga in die Oberliga auf.
Das Josef-Greger-Stadion wurde 1980 als Gemeindesportanlage von Feldkirchen bei Graz eröffnet. 2009 wurde das neue Gebäude mit Tribüne für 300 Sitzplätze und eröffnet.

St. Anna am Aigen - DSV Leoben 3:2 (1:0)

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Steiermark, Landesliga, 22. Runde, 22.4.2017
Sportplatz St. Anna am Aigen, 470

Ein unterhaltsames Landesligaspiel gab es am Samstagabend in St. Anna am Aigen zu sehen, wo mit dem DSV Leoben ein großer Name zu Gast war. Nach einer halben Stunde gingen die Heimischen in Führung. Richtig dramatisch sollte das Match dann aber in den letzten zwanzig Minuten werden. Die Donawitzer glichen aus und gingen zwei Minuten später sogar 1:2 in Führung, mussten aber wenige Minuten später einen Ausschluss durch eine gelb-rote Karte hinnehmen. Daraufhin konnte St. Anna ihrerseits ausgleichen und als alles den Schlusspfiff des Schiedsrichters erwartete, traf man in der Nachspielzeit zum 3:2.
Die Fangruppe von St. Anna unterstützte ihre Mannschaft mit zwei Trommeln und per mit Megaphon aufs Spielfeld gesungenen Gesängen. In der Pause gab es kurz Blinker und nach Schlusspfiff wurde mit einer kleinen feinen Pyroshow gefeiert. Der Leobner Anhang war per Bus in zweistelliger Anzahl an andere Ende der Steiermark gereist und zeigte zu Spielbeginn grüne und weiße Fahnen. Eine Gruppe Unentwegter supportete das ganze Spiel über.
Der SV St. Anna am Aigen wurde 1974 in der gleichnamigen südoststeirischen Gemeinde gegründet. Zum 40-jährigen Vereinsjubiläum stieg St. Anna erstmals in die Landesliga auf. Nachdem man vorige Saison knapp an Gleisdorf am Landesliga-Meistertitel gescheitert war, ist man heuer wieder im Titelrennen dabei.

Rapid - Austria 0:2 (0:1)

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Bundesliga, 30. Runde, 23.4.2017
Weststadion, 26.100

Das i-Tüpferl einer furchtbar misslungenen Saison des Sportklub Rapid zur Stadioneröffnung sind zwei Derby-Heimniederlagen. Es gibt keine größeren Watschen. Nach schwacher erster Halbzeit wurde in der zweiten Hälfte zumindest auf das Tor geschossen. Das änderte aber nichts an einem Tag zum Vergessen.
Die „Leidensprüfung“ aus der Luegerkirche war das zu dieser Saison passende Hauptmotiv der Choreographie der Lords zu Spielbeginn. Diese griff als Thema die nicht zuletzt in Wien geprägte Architektur des Jugendstils auf (Secession). Mit Beginn der zweiten Halbzeit gab eine cineastische Referenz (Gangs of New York) und dazu ein bisserl Rauch sodass die Halbzeitpause quasi ein wenig verlängert wurde.
Der schwer erkrankte Sergei Mandreko bedankte sich in einem Video für die für ihn gesammelten 21.000 €.

Erlebnis Fußball, 71

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Rezension


Erlebnis Fußball
Ausgabe 71
März 2017
130 S.






Im zweiten Teil des Interviews mit den Bad Blue Boys von Dinamo Zagreb sprechen sie u.a. über ihre Politik („Die BBB waren traditionell immer schon eine rechts gerichtete, nationalistische Gruppe, aber wir hassen politische Parteien“), Schwierigkeiten des Stadionbesuchs, Bosnien-Herzegovina, die Rivalen aus Split, die Nationalmannschaft und die nationalistische Gewalt: „Wenn wir mit der Torcida kämpfen, dann kämpfen wir mit unseren Rivalen, aber wenn wir nach Sarajevo kommen und uns mit der Horda Zla messen, dann sind sie in allererster Linie Muslime. [...] Das Beispiel Delije und BBB: Es gab drei kleinere Zusammenstöße in den letzten 4-5 Jahren, nur 10 Leute jeweils auf beiden Seiten, da gibt es keinen Kodex und es werden Stöcke, Messer, Äxte verwendet. Für euch mag das verrückt klingen, aber hier sehen die Leute darin nichts Falsches, denn es geht weniger um Ultras sondern mehr um dieses nationalistische Ding.“

Aktuelle Lageberichte von Ortskundigen informieren über die Fansituation in Marokko (samt Auswärtsfahrt-Erlebnisbericht) und der Türkei. Weiters gibt es Matchberichte von dem einen und anderen auf den Rängen besonderen Spiel, „anonyme Zeilen aus Nürnberg“, die gegen die „Selbstzerstörung“ von Ultras durch die Nutzung sozialer Medien polemisieren, einen Text zu ihrem 30-Jahr-Jubiläum von den Fortuna Eagles von Fortuna Köln und einen längeren Schwerpunkten zu Sektionen von anderswo Lebenden in Ultragruppen. Samt Interview mit dem NürnbergerFiasko.

Rapid - LASK 2:1 (0:0)

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ÖFB-Cup, Semifinale, 26.4.2017
Weststadion, 18.200

Zum ersten Mal seit zwölf Jahren wieder im Cupfinale!
Nach einem Spiel, das die Schwäche Rapids aufzeigte und in dem gegen den nächstjährigen Bundesligaaufsteiger LASK wenig ging, ließ Murg mit einem Weitschusstor pünktlich in der Rapidviertelstunde das Stadion jubeln. In beiden Hälften hatten wir uns zuvor bei Fabiano für das Vergeben von Chancen bedanken können. Der LASK spielte stärker als wir, vor allem in der ersten Hälfte. Trotz Führung war es eine Zitterpartie, die ihren Höhepunkt in der Nachspielzeit fand. Erst glich Gartler aus, als man das Match schon überstanden hoffte. Doch noch unverhoffter erzielte Joelinton darauf noch den Siegestreffer. Keine Verlängerung und kein Elfmeterschießen wie beim letzten Aufeinandertreffen. Rapid ist im Cup-Finale. Oho.
Der Block West sang und supportete als hätte Rapid eine Weltsaison gespielt und an diesem Abend Zauberfußball geboten. Das ist schon stark.
Der Supportdruck, der von den Fanblöcken auf das Spielfeld kam, war aber beiderseits beachtlich. Der LASK-Anhang war mit gut 2.000 Leuten zu ihrem Spiel des Jahres gekommen. Zum ersten Mal seit einem Jahrzehnt sorgte die Ankunft eines Fan-Sonderzugs am Hütteldorfer Bahnhof für Aufsehen, Wortwechsel und ein großes Polizeiaufgebot.
In Hütteldorf war der LASK vor sechs Jahren zuletzt zu Gast gewesen.

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