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Channel: Fußball, Soccer, Calcio & Co.
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Neutal - Tschurndorf/Kalkgruben 2:0 (0:0)

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Burgenland, 1. Klasse Mitte, 20. Runde, 28.4.2017
Sportplatz Neutal, 150

Nach einer halben Stunde wurde ein Neutaler nach Foul ausgeschlossen, was zu etwas Protest führte aber berechtigt war. Nach einer Stunde Spielzeit wurde der personelle Gleichstand wieder hergestellt, da auch ein Spieler der Gäste per Gelb-Rot gehen musste. Dazu ging Neutal per Elfmeter gegen den Tabellenletzten ASKÖ Tschurndorf/Kalkgruben in Führung. In den Schlussminuten folgte per Weitschusstreffer der Endstand zum 2:0.
ASKÖ Neutal wurde 1946 gegründet. Die größten Vereinserfolge waren die Saisonen in der II. Liga Mitte 2003 bis 2010 und zuletzt 2014/15.
Der Sportplatz im Ortszentrum des mittelburgenländischen Neutal wurde 1980 eröffnet. Neben der Tribüne bietet der geräumige Kantinenraum aus den Fenstern gute Sicht auf das Spielfeld. Der Storch aus dem benachbarten Storchennest am Flussufer ließ sich zwischendurch kurz einmal auf einem Flutlichtmast nieder.


Viktoria Žižkov - Baník Ostrava 0:1 (0:1)

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Tschechien, Fotbalová národní liga, 25. kolo, 29.4.2017
Stadion Viktoria, 4.010

Nach sieben Minuten ging Baník Ostrava in Führung. Das Kopfballtor nach einem Corner sollte das einzige Goal des Vormittags bleiben. Baník setzte damit einen weiteren Schritt zum Wiederaufstieg.
Vor dem Spiel gab es ein Absingen der tschechischen Nationalhymne durch eine Sängerin (warum auch immer) und eine Schweigeminute für den aus dem Leben geschiedenen Fußballer František Rajtoral, der auch für Baník Ostrava gespielt hatte.
Die Heimfangruppe Soul of Žižkov leitete das Spiel mit einem Kassenrollenwurf-Intro ein und unterstützte Viktoria mit Anfeuerungsrufen und einfachen Gesängen. Mitte der ersten Halbzeit gab es eine Choreographie mit Spruchband und Luftballons. Als Leitspruch haben sie am Fetzen „100% Primitivismus“ stehen. Ein Stück Stoff der Gruppe wurde im Auswärtssektor präsentiert und rituell verbrannt. Gewohnt zahlreich erschienen und recht laut im Support war der Anhang aus Ostrava, der zum Großteil mit dem Zug am nahen Prager Hauptbahnhof angekommen war. Auf der randvollen Hintertortribüne der Auswärtsfans gaben sie den Ton im Stadion an.
Der FK Viktoria Žižkov wurde 1903 im Prager Stadtteil Žižkov gegründet. 1928 feierte der Verein seinen größten Erfolg und wurde zum einzigen Mal tschechoslowakischer Meister. 1951 wurde aus Viktoria Sokol ČSAD Žižkov. Als die mittlerweile abgestiegene Viktoria 1952 in einer Fusion mit Avia Čakovice aufging, wurde gleich ein Nachfolgeverein namens Slavoj Žižkov gegründet, der ab 1965 auch wieder Viktoria Žižkov hieß. 1993/94 kam man erstmals seit 1947 wieder in die erste Liga und gewann 1994 den tschechischen und dann den tschechoslowakischen Cup. Viktoria spielte nach 1994/95 auch 2001/02 (gegen den FC Tirol), 2002/03 und 2003/04 im Europacup, wurde 2001 zum zweiten Mal Cupsieger und schaffte 2002 fast den erneuten Meistertitel, verlor ihn erst in der letzten Runde. Später stellte sich aber heraus, dass der Verein in dieser Saison Schiedsrichter bestochen hatte. Zuletzt spielte man 2011/12 in der ersten Liga. 2015/16 musste man aus finanziellen Gründen für eine Saison in die drittklassige ČFL, schaffte aber den Wiederaufstieg.
Auf Rapid traf Viktoria Žižkov 1928 im Semifinale des Mitropa-Cups. Das Hinspiel gewann Viktoria 4:3 im Stadion Letná, im Rückspiel glich Rapid die Niederlage mit einem 3:2-Sieg auf der Pfarrwiese aus. Das notwendige Entscheidungsspiel wurde gegen Geldzahlung an Viktoria anstelle eines neutralen Orts erneut in Hütteldorf ausgetragen. Rapid gewann 3:1 und zog ins Finale ein. Vier Jahre zuvor war Viktoria Žižkov im Rahmen der Jubiläumsspiele zu 25 Jahren Rapid im Sommer 1924 auf der Pfarrwiese zu Gast gewesen (3:3). 1929 gewann Rapid im Rahmen eines Viererturniers im alten Slavia-Stadion 4:1 gegen Viktoria Žižkov.
Das Stadion Viktoria wurde 1952 im Prager Stadtzentrum errichtet. Die überdachte Sitzplatztribüne wurde 1968 gebaut. Die einstigen Stehplatztribünen der West- und Südseite wurden 2002 erstmals mit Sitzen versehen. 2007 wurde auf der bisher freien Hintertorseite eine Stahlrohrtribüne aufgestellt. Das Stadion hat seither eine Kapazität von 5.600 Plätzen. 2016 wurde ein neues Klubhaus neben der Haupttribüne gebaut.
Vor dem Spiel wurde ein weiterer Teil von Prag besichtigt.

Sokol Královice - ČAFC Praha 2:0 (2:0)

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Tschechien, Pražský přebor, 23. kolo, 29.4.2017
Stadion Sokol Královice, 87

Mit einem Doppelschlag von zwei Toren desselben Torschützen binnen einer Minute Mitte der ersten Halbzeit gewann Sokol Královice gegen Čafka, wie ČAFC Praha genannt wird. Aufgrund stehender Wasserlacken vergangener Regenfälle fand das Spiel teilweise unter erschwerten Bedingungen statt.
Die TJ Sokol Královice wurde 1933 als SK Královice in der Ortschaft Královice gegründet, die seit 1974 Teil des Prager Stadtgebiets ist. 1951 wurde der Verein in Sokol Královice umbenannt, doch schon 1953 wurde er in einer Fusion mit dem Fußballverein der staatlichen Landwirtschaft státní statky Královice zur TJ Dynamo Královice. 1959 wurde daraus bis heute wieder Sokol Královice. Größter Erfolg der Vereinsgeschichte war der Meistertitel der fünftklassigen höchsten Prager Liga Pražský přebor 2013/14. Man verlieb dann aber in der Liga und stieg nicht in die Divize auf.
Der Sportplatz wurde zwischen 1984 und 1988 mit der Tribüne mit 300 Plätzen ausgebaut. Neben der Tribüne ist der Blickfang hier der am Hügel liegende Wehrturm aus dem 14.Jh. Von den 1720er Jahren bis 1945 wurde er nicht mehr militärisch genutzt sondern war Zentrum eines adeligen Landguts. In den 1970er Jahren gab es ein Projekt zur Renovierung und öffentlichen Nutzung, das allerdings nicht verwirklicht wurde.

Spartak Kbely - Jižní Město Chodov 2:5 (2:3)

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Tschechien, Praha I.B třída skupina B, 19. kolo, 29.4.2017
Stadion Václava Sajfrta, 30

An die schnell ausgebaute Führung der Gäste schien Spartak Kbely in der ersten Halbzeit noch herankommen zu können, schließlich wurde es aber doch eine hohe Niederlage.
Für Stimmung am Sportplatz sorgte eine Jugendgruppe namens Ultras Kbely oder Tribuna 210. Hit: „Na na na na, oh Spartak Kbely.“
Spartak Kbely wurde 1921 als AFK Kbely im Prager Stadtteil Kbely gegründet. Größter Erfolg war eine Saison in der 2. československá fotbalová liga 1960/61. Seit den 1980er Jahren spielt man in den unteren Ligen.
Die 1942 eröffnete Sportanlage wurde seit dem Jahr 2000 durch Verlegung eines Rasen am Hauptfeld, den Aufbau der überdachten Tribüne und einem Kunstrasenplatz als Trainingsplatz ausgebaut. Der Sportplatz wurde nach dem langjährigen Funktionär Václav Sajfrt benannt.

Admira Wacker - Rapid 3:2 (1:2)

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Bundesliga, 31. Runde, 30.4.2017
Bundesstadion Südstadt, 5.300

„Maximale Leistung“, wie sie ein SAF-Doppelhalter in Erinnerung an Otto Barić fordert, scheint mit dieser Rapid-Mannschaft nicht „meglich“. Nach dem Cup-Finaleinzug am Mittwoch kehrte Rapid am Sonntag (oder „Sonnatg“, wie man vor Ort anscheinend dazu sagt) in den Meisterschaftsalltag zurück und tat hier einen erneuten Schritt in Richtung Abgrund. Der Abstiegsplatz ist wieder nähergerückt.
Nach wenigen Minuten bereits war Admira Wacker in Führung gegangen, doch mit zwei schönen Toren von Tamás Szántó und Joelinton drehte Rapid den Spielstand noch vor der Pause. Wieder einmal wurde ein zartes Pflänzchen Hoffnung bald wieder zertreten, denn in die zweite Halbzeit gingen wir daraufhin nicht gestärkt sondern lahm und verloren das Match mit unnötigem Foulelfmeter sowie einem Kontertor in der Schlussminute.
Meisterschaftsniederlage №13 in Runde 31, Tabellenplatz 7 punktegleich mit Platz 8, sechs Punkte vom Abstiegsplatz entfernt.

Wiener Sportklub - Vienna 1:0 (0:0)

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Regionalliga Ost, 26. Runde, 1.5.2017
Sportclub-Platz, 7.812

Im vorerst für unbestimmte Zeit letzten kleinen Wiener Derby zeigte sich der Sportklub in der zweiten Halbzeit engagierter als der wohl baldige Meister Vienna, die aufgrund ihrer Pleite die Liga allerdings nach unten statt nach oben verlassen wird. Das entscheidende Tor eines kämpferisch geführten Matches fiel zehn Minuten vor Schluss per Elfmeter. Der Sportklub beendete damit seine Serie von sieben sieglosen Derbys seit 2008.
Das Spiel war wieder ein großes Fußballfest mit Massenbesuch, wie er sonst in der Regionalliga seinesgleichen sucht. Auf der Alszeile gab es das gewohnte Straßenfest, diesmal samt Konzert der Wienerlieder von „Zuckergoscherl“. Der von ihnen selbst vor einem Jahrzehnt einmal geprägte Begriff des „Derby of Love“ ist in beiden Fanszenen nicht beliebt, wird von den Vereinen zur erfolgreichen Bewerbung aber gern genutzt. So fand er sich (als Hashtag) auch am Matchplakat und der Platzsprecher verwendete ihn in seiner Begrüßung. Zu Spielbeginn zeigte die Friedhofstribüne die Botschaft „WSC vs. Vienna Derbystatus: Es ist kompliziert!“ Zur zweiten Halbzeit gab es ein Spruchband „Vereine sind keine Spekulationsobjekte“, das festhielt, dass der WSC auf den Sportclubplatz, die Vienna auf die Hohe Warte und die zu Gast weilenden Freundinnen und Freunde von Roter Stern Leipzig auf ihre angestammten Spielstätten gehören.
Der Vienna-Anhang war begleitet von farbenprächtigem Rauch sowie Besuch aus Grenoble von der Schnellbahnstation aus im Corteo eine Runde zum und um den Sportclub-Platz spaziert. Als Intro wurde am Tag der Arbeit auf der Blauen Tribüne ein Bild des blau-gelb gefärbten Döblinger Karl-Marx-Hofs gezeigt, sozialdemokratischer Vorzeigegemeindebau, wo man sich zu Mittag getroffen hatte, sowie eine Überrollfahne mit blau-gelbem Motiv aus sowjetischer Ikonographie. Um den Fortbestand des Vereins schaut es nach der Pleite wohl schlecht aus, dies wird zumindest humoristisch im Chant „Insolvenz Hooligans!“ verarbeitet. Letzter Schicksalsschlag war die Sperre der Haupttribüne auf der Hohen Warte wegen Einsturzgefahr des Daches. Ein Spruchband forderte den zuständigen Grundstückspächter zur Sanierung auf, ein anderers grüßte die Diables Bleus aus Grenoble.
Ob der älteste Fußballverein der Stadt und des Landes, die Vienna, wirklich „unkonkursbar“ ist und von welchen Vereinen ein zukünftiges Derby gespielt werden könnte, wird sich erst zeigen. In Dornbach verlief das Crowdfunding zur Schuldenbegleichung als Voraussetzung der Rückführung des Wiener Sportklubs in den Wiener Sport-Club erfolgreich − für 65.384€ bedankte sich ein Transparent, 60.000€ war das Ziel gewesen.

11 Freunde, 185

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Rezension


11 Freunde
Magazin für Fußballkultur
Nr. 185, April 2017
120 S.






Protagonisten erzählen im Heft davon, wie das war, als Bayern München vor 25 Jahren zuletzt einmal eine schlechte Saison spielte. Bedrückend ist das Interview mit dem ehemaligen englischen Fußballer Andy Woordward, der davon erzählt, dass er als Kind vom seinem Trainer missbraucht wurde, um das Thema an die Öffentlichkeit zu bringen. Artikel portraitieren den SV Meppen, den isländischen Teamchef oder Hapoel Be'er Scheva.
Das Stadionposter zeigt das Estadio Vicente Calderón. Eine weitere Stadionikone der Fußballgeschichte, die bald geschlossen und abgerissen werden wird.
Das war's dann aber auch schon wieder mit Interessantem in dieser Ausgabe.

Transparent 20

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Rezension


Transparent
Magazin für Fußball & Fankultur
Nr. 20 (2017)
68 S.







„Nirgendwo zeigt sich die Ambivalenz der Fankultur zwischen Datenschutz und Selbstinszenierung jedoch so gut wie im Internet.“ Der Nutzung des Internets und v.a. der sozialen Medien durch Fans widmen sich ein Artikel und ein demgegenüber positiv gestimmter Kommentar. Negative Seiten (selbstzugelassene einfache Ausforschung und Überwachung) werden benannt und ebenso positive Möglichkeiten der Vernetzung und von Aktionen.

Auf das Leipziger Derby Chemie gegen Lok im Herbst 2016 und seine Begleitumstände blickt ein Artikel zurück. Als Titelgeschichte gibt es ein Interview mit einem wohl in Deutschland bekannten ehemaligen Fußballtrainer, der einiges Widersprüchliches und Unreflektiertes über Tradition und Fankultur plaudert. Weitere Artikel behandeln fünf Jahre erneuerte Sondergesetzgebung mit eingeschränkten Rechten für Fußballfans in der Schweiz(„Hooligan-Konkordat“) oder eine Münchner Ausstellung zur Sichtbarmachung von Frauen unter Fußballfans bei 1860. Interessant ist die Vorstellung von Blindenfußball (Rassel im Ball) und dem verwandten Torball (Glocken im Ball).

Neufeld - Steinbrunn 2:2 (0:0)

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Burgenland, 1. Klasse Nord, 21. Runde, 5.5.2017
Sportplatz Neufeld, 200

Nach torloser erster Halbzeit ging es im Nachbarschaftsderby zwischen Neufeld und Steinbrunn gleich wenige Minuten nach der Pause mit dem Führungstreffer von Neufeld los. Doch eine Viertelstunde später konnten die Gäste den Spielstand mit zwei Toren in zwei Minuten drehen. Sie sahen wie die Sieger aus bis in der bereits mehrere Minuten laufenden Nachspielzeit Neufeld den umjubelten Ausgleich erzielen konnte.
Auf den zweiten Versuch hat es geklappt, hier ein Fußballspiel zu besuchen.
Der ASV Neufeld wurde 1923 als Arbeitersportverein in der von Industrie und Bergbau geprägten nordburgenländischen Gemeinde Neufeld an der Leitha gegründet. Neufeld gehörte mit Eisenstadt, Mattersburg und Parndorf zu den Gründungsmitgliedern des Burgenländischen Fußballverbands. Größter Erfolg des Vereins war 1952 der Aufstieg in die Staatsliga B, der damals zweithöchsten Spielklasse Österreichs (für Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark und Burgenland). Es blieb ein kurzer Höhenflug. Als abgeschlagener Tabellenletzter ging es am Saisonende 1953 wieder hinunter.
Ein Jahrzehnt später traf Neufeld im ÖFB-Cup 1963/64 auf Wacker Innsbruck. Man verzichtete auf das Heimrecht und spielte am Tivoli. Dort siegte der Landesligist Neufeld gegen den damaligen Zweitligisten nach 3:3 (1:1) nach 90 Minuten in der Verlängerung sensationell mit 4:3. Im Achtelfinale wartete mit Sturm Graz das nächste große Kaliber. Sturm war damals ebenfalls Zweitligist. In Graz schoß Neufeld drei Tore, glich zweimal eine Sturm-Führung aus, aber verlor schließlich dennoch 4:3 (2:2). Sowohl Wacker als auch Sturm gewannen am Saisonende ihre Regionalligen (damals die zweithöchsten Spielklassen) und stiegen in die erste Liga (Staatsliga) auf.
Von den siebziger Jahren an sank der ASV Neufeld immer tiefer die Ligen hinunter, bis in die 2. Klasse. Von 1991 bis 1993 gab es zwischendurch einen Höhenflug in die Landesliga. Zuletzt spielte man 2012 bis 2015 in der fünftklassigen II. Liga Nord, seither wieder in der 1. Klasse.
Der Sportplatz wurde 1924 eröffnet. Von 1975 bis 1978 wurde der Kabinentrakt gebaut, natürlich mit Unterstützung des berühmtesten Neufelders − des damaligen Unterrichts- und Sportministers und spätereren Bundeskanzlers Fred Sinowatz. 2004 erfolgte ein weiterer Um- und Ausbau, bei dem hier auch ein Jugendzentrum untergebracht wurde. Das Dach des Neubaus ragt über eine Terrasse, von der aus sich das Spiel verfolgen lässt. Am Spielfeldrand gibt es Holzbänke als Sitzgelegenheit.
Der Rapidler Géza Gallos wurde in Neufeld geboren, lebte hier und starb hier 2013 mit erst 65 Jahren. Er begann seine Fußballkarriere beim ASV Neufeld und beendete sie auch hier. 1969 bis 1973 und 1977 bis 1979 spielte er insgesamt 212 Spiele für Rapid, wurde 1972 österreichischer Fußballer des Jahres und mit Rapid Cupsieger. Seine Stärke war der Assist: Als Hans Krankl 1977/78 mit 41 Saisontoren den goldenen Schuh als bester europäischer Torschütze gewann, war Géza Gallos bei etwa der Hälfte der Tore der Vorbereiter gewesen. In insgesamt 450 Bundesliga-Spielen erzielte Gallos aber auch selbst 102 Tore (59 für Rapid). Ihm zu Ehren veranstaltet der ASV Neufeld ein Nachwuchsturnier für U8 und U10.

Altenmarkt - Neulengbach 0:2 (0:0)

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ÖFB-Frauen-Bundesliga, 16. Runde, 6.5.2017
Sportplatz Altenmarkt an der Triesting, 60

Nach einer ersten Halbzeit, in der die Altenmarkterinnen noch gut mitspielen konnten, gewann Neulengbach mit zwei Toren nach der Pause und einem weiteren Stangenschuss doch deutlich in diesem Bundesligaspiel am Rande des Wienerwalds.
Der Sport und Kulturverein Altenmarkt wurde 1975 im niederösterreichischen Altenmarkt an der Triesting gegründet und ist heute Dachverband mehrerer Zweigvereine. 1979 wurde die Sektion Fußball gegründet. Bis 1986 spielte man in der 2. Klasse Traisental, dann in der 1. Klasse West/Mitte und als Höhepunkt 1988/89 in der Unterliga West und 1989/90 in der Unterliga Süd. Nach den zwei Saisonen auf heutigem Gebietsliga-Niveau wurde der Spielbetrieb allerdings eingestellt. Nach vierjähriger Pause spielte Altenmarkt von 1994 an dann wieder in der 2. Klasse (erst Steinfeld, dann Triestingtal) bis im Herbst 2015 die Sektion Herren deingestellt und die Mannschaften zurückgezogen wurden. Die 2002 gegründete Frauensektion arbeitete sich da bereits erfolgreich die Ligen hinauf und hatte 2012 den Aufstieg in die Bundesliga geschafft, in der man seither spielt.
Der von der Gemeinde errichtete Sportplatz wurde 1979 eröffnet. 1980 bis 1987 wurde das Klubhaus gebaut. Der jüngste Ausbau ist der Tribünenneubau.

Rapid - WAC 4:0 (2:0)

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Bundesliga, 32. Runde, 6.5.2017
Weststadion, 18.600

Um nichts weniger als gegen den Abstieg ging es für Rapid im Spiel gegen den Abstiegskampfkonkurrenten Wolfsberger AC. Nach sehr vielen Spielen in dieser Saison, in denen nichts gelang, war es zur großen Freude ein Spiel, in dem viel gelang. Man of the match Kvilitaia brachte Rapid bereits in der Anfangsphase 2:0 in Führung. Rapid spielte und siegte.

Freiburg II - Neckarsulmer SU 4:0 (1:0)

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Deutschland, Oberliga Baden-Württemberg, 32. Runde, 7.5.2017
Möslestadion, 400

Anfangs tat sich der Tabellenführer SC Freiburg II gegen die Drittplatzierte Neckarsulmer Sport-Union im Toreschießen noch schwer, auch wenn man das Spiel von Beginn an dominierte. Nicht einmal vom Elfmeterpunkt konnten sie zunächst treffen (Roller in die Goalie-Hände nach abgestopptem Anlauf). Schließlich ging ein Kopfball kurz vor der Pause aber dann doch ins Tor. In der zweiten Halbzeit drückte sich die Freiburger Überlegenheit über die Neckarsulmer SU auch in Toren aus. Die zweite Mannschaft des SC Freiburg war 2016 nach acht Saisonen aus der Regionalliga in die Oberliga abgestiegen und wird aller Wahrscheinlichkeit nun zurückkehren.
Der Freiburger Amateursupport sorgte das ganze Spiel über für gute Stimmung. Zu beiden Spielhälften gab es Choreographien: Überrollfahne und Rauch in der ersten Halbzeit sowie Plastikschals in der zweiten Halbzeit. Für das von Polizei und Ordnerdienst bewachte dutzend Stadionverbotler vor dem Tor wurde gesungen („Diffidati con noi“) und es gab einen kleinen Wechselgesang mit ihnen.
Das Möslestadion wurde 1922 als Spielstätte des Freiburger FC eröffnet, der hier bis 2000 spielte. In klassischer Stadionarchitektur bilden Stehplatzstufen ein weitläufigen Oval um den Innenraum und auf einer Längsseite steht eine überdachte Haupttribüne. Beim Rekordbesuch 1956 sahen hier 25.000 Zuschauerinnen und Zuschauer den Freiburger FC in der Oberliga Süd gegen den 1. FC Nürnberg. 18.000 Plätze, davon 1.000 überdachte Sitzplätze, gäbe es heute, zugelassen ist das Stadion für 5.400 Leute. In seiner finanziellen Krise musste der Freiburger FC seine Heimstätte im Jahr 2000 dem Stadtrivalen übergeben, der das Stadion seither als Sitz seiner Fußballschule, als Trainingszentrum sowie für Testspiele, Junioren- und Frauenspiele nutzt.
1920 war Rapid auf dem vorherigen Sportplatz an der Schwarzwaldstraße beim Freiburger FC in zwei Spielen zu Gast gewesen und gewann am 25. Juli 0:1 und am 28. Juli mit 1:3.
Der Freiburger FC wurde 1897 gegründet und ist damit der älteste Fußballverein in Freiburg im Breisgau. Der FFC wurde bald der erfolgreichste Verein in Südbaden und gewann süddeutsche Meisterschaften. 1907 folgte der größte Erfolg der Vereinsgeschichte: Deutscher Meister. Die Erfolge der Anfangszeit konnten in späteren Jahrzehnten nicht wiederholt werden, doch spielte der FFC nach Einführung der Bundesliga 1963 meist zweitklassig oder zumindest drittklassig. In der 2. Bundesliga spielte der FFC zuletzt von 1977 bis 1982. Hier traf man auch auf den SC Freiburg, doch während dieser am aufsteigenden Ast war führten nachhaltige finanzielle Probleme des Freiburger FC zu dessen immer weiteren Abrutschen. Der einstige deutsche Meister und größte Freiburger Verein rutschte in den 2000er Jahren bis in die Siebtklassigkeit ab. Heute spielt man am anderen Ende der Stadt auf einer einfachen Sportanlage im Dietenbachpark in der sechstklassigen Verbandsliga Südbaden.
Vor dem Spiel wurde die Stadt Freiburg besichtigt.

Freiburg - Schalke 04 2:0 (2:0)

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Deutschland, Bundesliga, 32. Runde, 7.5.2017
Dreisamstadion, 24.000

Nach zwanzig Minuten ging der SC Freiburg mit einem richtigen Torschuss in Führung. Zehn Minuten später folgte das 2:0 per Elfmeter. Schalke blieb zahnlos und die Freiburger gewannen völlig verdient, was nach Schlusspfiff ausgelassen bejubelt wurde. Doppeltorschütze Niederlechner wurde zum Zelebrieren der Siegesfeier auf das Vorsängerpodest in den Fanblock geholt.
Beide Vereine schauten vor dem Spiel auf das Erreichen eines Europacup-Platzes, für Schalke bedeutete die Niederlage wahrscheinlich das Ende der Hoffnungen.
Im Sturm begann bei Schalke der Ex-Rapidler Guido Burgstaller, der von Nürnberg hierhergekommen war. Die Ultras Nürnberg seines vorherigen Vereins sahen ihn vom Auswärtssektor aus spielen.
Die Freiburger Fanszene riss den Mittelblock auf der Nordtribüne zum Support mit, manchmal klatschte auch der Rest der Tribüne mit. Unter der Fahne „Sport-Club Freiburg e.V.“ hingen hinter dem Tor kleine Stücke mit Botschaften wie „Dreisamstadion − ein Name, der nie vergeht“ oder „Nein zu RB“. Aufgrund günstiger Ansetzung konnte am Nachmittag zuvor auch bereits dem Freiburger Amateursupport zugeschaut werden.
Im Eck-Auswärtssektor wird im Stehplatzbereich im unteren Rang vom Ordnerdienst die Stiege freigehalten, wodurch der Fansektor ein optisches Loch hat. Darüber befinden sich im oberen Rang die Sitzplätze für Gästefans. Auch der äußere Block der anschließenden Längsseite war an diesem Abend königsblau gefüllt.
Zehn Minuten vor Spielbeginn wurde erst das Badnerlied und dann die Vereinshymne gespielt („Tief im Süden ist unser Platz ...“). Die heimischen Ersatzspieler wärmen sich hier übrigens an der Outlinie vor dem Auswärtssektor auf und Schalke-Spieler liefen vor der Heimfan-Stehplatztribüne auf und ab.
Der Sport-Club Freiburg geht auf die 1904 gegründeten Vereine Freiburger FV 04 und FC Schwalbe Freiburg zurück, die − mittlerweile zu SV 04 und FC Union umbenannt − 1912 zum SC Freiburg fusionierten. 1919 schloss sich der SC Freiburg der Freiburger Turnerschaft von 1844 an, trat 1924 wieder aus, aber später wieder bei. 1945 wurde der Turnerverein aufgrund Verstrickung in die NS-Verbrechen verboten, bildete sich aber zunächst als VfL Freiburg neu. 1952 traten die Fußballer erneut aus und bildeten den bis heute bestehenden SC Freiburg. Prägender Funktionär war Achim Stocker, der von 1972 bis zu seinem Tod 2009 Präsident war. 1991 verpflichtete er Volker Finke als Trainer, unter dem der Verein mit innovativen Maßnahmen 1993 erstmals in die Bundesliga aufstieg und 1996 und 2002 im Europacup spielte. Nach drei Bundesligaauf- und drei Abstiegen ging Finkes 16-jährige Trainerzeit 2007 mit Unstimmigkeiten zuende. Zuletzt verbrachte der Verein 2015/16 eine Saison in der zweiten Bundesliga und hatte 2013/14 zum dritten Mal im Europacup gespielt.
Von Rapid wechselte 1996 Stephan Marasek für ein Jahr hierher. Martin Braun und Oliver Freund hatten hier vor ihrer Rapid-Zeit gespielt.
Das Dreisamstadion wurde 1954 eröffnet. Sukzessive wurde durch schrittweisen Ausbau eine Kapazität von 24.000 Plätzen, davon 14.000 Sitzplätze erreicht. Doch seit viele Jahren wird über einen Stadionneubau geredet. 2015 stimmte eine Volksabstimmung mehrheitlich für einen Neubau an anderem Ort. Das Stadion ist heute offiziell nach einer Molkerei benannt.
Das Spielfeld hat einen Meter Gefälle auf 100 Meter Länge, womit es für die Auflagen der deutschen Bundesliga eigentlich auch um fünf Meter zu kurz ist. Es kann hier daher nur mit einer Ausnahmegenehmigung gespielt werden. Da Umweltpolitik in Freiburg eine große Rolle spielt, wurde bereits 1995 eine große Solaranlage am Stadiondach errichtet
Vor dem Spiel wurde die Stadt Freiburg besichtigt.

Gedenktafeln für Konrad Koch, Braunschweig

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8.5.2017

1874 führte der Lehrer Konrad Koch an seiner Schule, dem BraunschweigerMartino-Katharineum, das Fußballspiel in Deutschland ein. Eine Gedenktafel neben dem historischen Martinstor der Schule erinnert an ihn.


Das Gymnasium Martino-Katharineum hat seine Wurzeln in den 1415 gegründeten Lateinschulen Martineum und Katharineum. Koch förderte als Pionier seiner Zeit sportliche Aktivitäten seiner Schüler unter freiem Himmel. Damit wollte Koch einerseits gegen das „Stubenhockerthum“ und andererseits gegen Alkoholeskapaden der Oberschüler in den Gaststätten der Stadt vorgehen. 1872 führte er zusätzlich zum bereits bestehenden Turnunterricht sogenannte „Schulspiele“ ein (darunter 1876 auch Cricket), wobei er von seinem Kollegen und Turnlehrer August Hermann unterstützt wurde.


Nachdem sich August Hermann einen „echten Fußball“ aus England hatte kommen lassen, initiierte er gemeinsam mit Koch das erste Fußballspiel auf deutschem Boden: Im Herbst 1874 trugen Schüler des Martino-Katharineum das Spiel auf dem so genannten „Kleinen Exerzierplatz“ an der Rebenstraße (heute Rebenring) unter der Leitung von Koch und Hermann aus. August Hermann hatte eigentlich aber keinen Fußball sondern einen Rugbyball erhalten, den er zunächst ohne jede Erklärung einfach zwischen die Schüler warf. Dieses Experiment gilt als die Geburtsstunde des Fußballs in Deutschland. Die Stadt Braunschweig errichtete zur Erinnerung an dieses erste Fußballspiel m 9. Juni 2006 eine Gedenktafel vor dem ehemaligen „Kleinen Exerzierplatz“, der in den 1930er Jahren mit einem Hochschulkomplex verbaut wurde.


1875 veröffentliche Koch das erste deutsche Fußball-Regelbuch und gründete im selben Jahr am Martino-Katharineum den ersten deutschen Fußballverein. Englische Fußballbegriffe wurden von ihm teilweise wörtlich in die deutsche Sprache übersetzt und er erfand dabei einige neue Wörter. 1903 veröffentlichte er in der Zeitschrift des „Allgemeinen Deutschen Sprachvereins“ eine Liste mit deutschen Fußballbegriffen und ihren englischen Entsprechungen. Von den 81 dort aufgeführten Fachausdrücken sind viele noch heute gängig.

Eintracht Braunschweig - 1. FC Union Berlin 3:1 (1:0)

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Deutschland, 2. Bundesliga, 32. Runde, 8.5.2017
Eintracht-Stadion, 23.225

In der Begegnung zweier Aufstiegsanwärter ging Eintracht Braunschweig bereits nach wenigen Minuten in Führung. Auch in der zweiten Halbzeit dauerte es nicht sehr lange, zwanzig Minuten, bis wieder ein Tor fiel. Mit einem schönen Lupfer stellte die Eintracht gegen nur mehr zehn Berliner auf 2:0. Der Stadionsprecher hatte aber gerade erst mit seiner Torjubeldurchsage begonnen als Union den Rückstand wieder auf 2:1 verkürzte. Die Entscheidung des Spiels mit dem 3:1 brachte ein mit einem Weitschuss abgeschlossener Spielzug.
Union Berlin ist damit wohl aus dem Rennen. Sie begannen mit dem sympathischen Ex-Rapidler Christopher Trimmel, dem man immer wieder gern zuschaut, und einem Ex-Austrianer in der Startaufstellung.
Zu Spielbeginn wurde das ganze Stadion in gelb-blau gehüllt. Im ganzen Oval wurden blaue oder gelbe Plastiküberzieher angezogen, welche die meisten Leute auch das Match über anbehielten. Dazu gab es Fahnen auf den Sitzen. Über die Südkurve prangte ein an den Trainer gerichtetes Banner „Torsten, lass die Löwen los − schießt über den Zenit hinaus“. Am Schluss wurden die Überzieher in der Kurve über den Kopf gehalten.
Man ist in Braunschweig hoffnungsfroh, „erste Liga schalalalalalala“ lautete einer der Gesänge. Der heimische Ultràsupport um die Cattiva Brunsviga ging vom Eck der Südkurve aus. In der Mitte der Kurve befindet sich ein nicht ultraorientierter Stimmungsblock älterer Schule mit einer hiesigen Kurvenlegende am Zaun, der die Gesänge der Cattiva übernahm. Bei einem über die ganze Südkurve gehenden Wechselgesang koordinierte er die andere Kurvenhälfte von der Laufbahn aus.
Die 2.300 Berliner Auswärtsfans waren zwar unverdrossen am supporten, allerdings klang es doch etwas monoton. Zum Schluss gab es mit „Scheiß auf Liga 1“ (Baby, give it up) aber einen Ohrwurmhit.
In der Braunschweiger Fanszene hatte es im letzten Jahrzehnt lange Konflikte um die Ultras Braunschweig gegeben, die vom Rest der Fanszene gemeinsam mit dem Verein schließlich gewaltsam von Auswärts- und Heimspielen vertrieben wurden. Ihnen wurde Stiftung von Zwietracht vorgeworfen, nachdem sie Neonazis im Eintracht-Fanblock angeprangert hatten. Es ging dabei aber auch um den fankulturellen Konflikt, dass der Großteil der Südkurve sich ihrem Ultràverständnis widersetzte.
Der Braunschweiger Turn- und Sportverein Eintracht (BTSV) wurde 1895 als Fußball- und Cricket Club Eintracht Braunschweig gegründet. 1906 wurde daraus der FC Eintracht, 1920 der SV Eintracht. Nach der Befreiung 1945 wurde die alte Eintracht mit anderen Vereinen aufgelöst und es gab unter der britischen Besatzung nur einen einzigen Großverein TSV Braunschweig, der 1949 wieder in Eintracht Braunschweig umbenannt wurde. 1963 qualifizierte sich Eintracht für die neugegründete Bundesliga, in der man bis 1985 mit nur zwei einjährigen Unterbrechungen zwei Jahrzehnte lang spielte. Vor fünfzig Jahren, 1966/67, wurde Eintracht Braunschweig deutscher Meister. Im Europacup drang man daraufhin bis ins Viertelfinale vor, wo man erst im dritten Spiel nach 3:2 und 0:1 gegen Juventus ausschied. 1971 war der BTSV in den Bundesliga-Bestechungsskandal involviert, Spieler der Meistermannschaft wurden vom DFB gesperrt oder erhielten Geldstrafen. 1993/94 bis 2001/02 spielte Eintracht Braunschweig drittklassig (damals Regionalliga), 2002/03 und 2005 bis 2007 wieder 2. Bundesliga. Nach weiteren Drittligajahren schaffte man aber 2011 den Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga und für eine Saison 2013/14 sogar wieder die erste Bundesliga.
Nachdem der DFB Wormatia Worms Dressenwerbung 1967/68 verboten hatte, umging Eintracht Braunschweig das Verbot indem es 1973 das Logo des Sponsors Jägermeister zum Vereinswappen machte (bis 1986) und mit diesem auf der Brust auflief. Eine beabsichtigte Umbenennung des Vereins in Jägermeister Braunschweig ging aber nicht durch.
Das Eintracht-Stadion wurde 1923 eröffnet. 1950 wurde das Stadion renoviert und auf 30.000 Plätze ausgebaut. 1957 wurde es nocheinmal auf 40.000 Plätze erweitert. Die Stehplatz-Gegengerade wurde 1976 überdacht. Mit dem Neubau der Haupttribüne 1979 übernahm sich der Verein finanziell und musste, um den Lizenzentzug zu verhindern, das Stadion an die Stadt abgegeben. Das Stadion hieß fortan Städtisches Stadion an der Hamburger Straße bis die Stadt 2008 die Namensrechte an Eintracht-Sponsoren verkaufte, die es Eintracht-Stadion benannten. 1993 bis 1995 wurde die Gegengerade zur Sitzplatztribüne umgebaut und die Südkurve neugebaut. Die Südkurve ist die einzige Tribüne, bei der das Dach von Stützen getragen wird. 2009/10 wurde auch die Nordkurve überdacht und erweitert. Heute bietet das Stadion 24.406 Plätze, wobei 23.325 für Fußballspiele zugelassen sind, davon 12.650 Sitzplätze.
Vor dem Spiel wurden Gedenktafeln für Konrad Koch besucht, der 1874 in Braunschweig das erste deutsche Fußballspiel organisiert und 1875 die ersten Fußballregeln auf deutsch verfasst hatte, sowie Braunschweig besichtigt.


Ingolstadt II - Wacker Burghausen 6:0 (5:0)

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Deutschland, Regionalliga Bayern, 29. Runde, 9.5.2017
ESV-Stadion (BZA Süd-Ost), 211

Ein regelrechtes Debakel für Wacker Burghausen. Während es für die Gäste in der Saison noch um die Platzierung geht, kämpfte die Ingolstädter U23 noch gegen den Abstieg. Mit dem ersten Spielzug ging Ingolstadt nach wenigen Sekunden bereits 1:0 in Führung und schoss in der ersten Halbzeit ein Tor nach dem anderen gegen desolate Gegner. Gleich nach der Pause ging es mit dem sechsten Tor weiter, doch dann hatte man wohl genug und es blieb trotz weiterer Ingolstädter Dominanz und einigen Torchancen beim 6:0-Kantersieg.
Wie auf der Tribüne zu vernehmen war, spielte Wacker Burghausen mit einigen Jugendspielern und versucht noch auf den siebten Platz abzurutschen. Denn der Vertrag des ehemaligen Trainers würde sich beim zumindest sechsten Tabellenplatz am Ende verlängern.
Die Burghausener Ultras waren mit wohl dem frühen Termin am Wochentag geschuldeter kleiner Verspätung ohne Support anwesend.
Erst nach dem 1:0 fiel dem Schiedsrichter die Adjustierung des Burghausener Goalies auf, der dann am Spielfeld aufgrund farblicher Überschneidung mit den Ingolstädter Dressen Hose und Stutzen wechselte.
Das ESV-Stadion liegt inmitten weiterer Anlagen des Eisenbahner-Sportvereins im Stadtteil Ringsee unmittelbar neben dem Hauptbahnhof der bayrischen Stadt Ingolstadt. Das Stadion, das auch den Namen Bezirkssportanlage Südost trägt, wurde 1932 errichtet und besteht im wesentlichen aus der schönen alten Haupttribüne sowie betonierten Stehplatzstufen. Bis 2004 spielte hier der ESV, bis die Fußballsektion mit dem anderen Stadtverein MTV fusioniert wurde. Der neue Verein FC Ingolstadt 04 spielte daraufhin auf der Anlage des MTV. Diese genügte noch für die Regionalliga, nach dem Aufstieg in die 2. Bundesliga 2008 wurde aber das ESV-Stadion als Übergangsspielstätte mit einer Kapazität von 11.418 Plätzen adaptiert, bis 2010 das neue Stadion bezogen wurde. Das ESV-Stadion dient dem FC Ingolstadt nun als Nachwuchsspielstätte.
Der Vorläufer des ESV wurde bereits 1919 als FC Viktoria Ingolstadt gegründet, nach mehreren Änderungen heißt man seit 1953 Eisenbahner-Sportverein Ingolstadt-Ringsee. Von den 1960er bis Anfang der 80er Jahre (1962−66, 1968−72 und 1979−81) konnte man immer wieder mal zweitklassig spielten, Mitte der achtziger Jahre begann aber der Fall in die unteren Regionen des Amateurfußballs.

Der tödliche Pass, 84

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Rezension


Der tödliche Pass
Magazin zur näheren Betrachtung des Fußballspiels
Heft 84, April 2017
87 S.





Als „21st century schizoid man“ beschreibt sich 1860 München-Anhänger und Buchautor Claus Melchior angesichts der Situation seines Vereins (in Anlehnung an einen Song der 1960er Jahre). In einem der besten Artikel dieser Zeitschrift in den letzten Jahren holt er in seiner Analyse weit aus. Er beginnt in den Anfangsjahren des Vereins und erzählt von Höhe- und Tiefpunkten, um den Leserinnen und Lesern die aktuelle Malaise aus der Tiefe der Geschichte darzustellen. Interessant sind seine Darstellung der Anhänglichkeit vieler Fans an einen „starken Mann“, der den Verein wieder an die Spitze führen solle und wofür man viel aufzugeben bereit ist. Das zeige sich heute und habe sich schon in der sportlich erfolgreichen Wildmoser-Präsidentschafts-Zeit gezeigt, der den Verein mit Aufgabe des Grünwalder Stadions und dem Umzug ins Olympiastadion in seinem Bemühen, den FC Bayern nachzuahmen, der Möglichkeit der Entwicklung einer eigenen Identität als alternativer zweiter Stadtverein wie etwa St. Pauli in Hamburg genommen habe. „Dazu hätte auch eine eigene Spielstätte gehört. In den Boomjahren zum Ende des 20. Jahrhunderts wäre es vielleicht noch möglich gewesen, den Ausbau des Sechzgerstadions in eine zukunftstaugliche und den Ansprüchen des TSV 1860 genügende Heimstätte sowohl zu finanzieren wie auch baurechtlich genehmigt durchzusetzen.“ Stattdessen führte Wildmoser 1860 in die Beteiligung am Bayern-Stadionprojekt, das 1860 auch nach Abgabe aller Anteile an den FC Bayern mit seinen Betriebskosten ein im Spielbetrieb der 2. Bundesliga nicht wegzubekommendes strukturelles Defizit verursacht. Die beständige Finanzkrise führte 1860 zur Rettung vor der Insolvenz in den Besitz eines Investors, der seither mit großen Reden und hoher Personalfluktuation dem Gedeihen des Vereins im Wege steht und wohl eines Tages nach seinem Abgang den Verein die Insolvenz bringen wird. Die vielen Details, die Melchior hierzu bietet, sind in der Kürze hier nicht wiederzugeben.

Hallwang - Kuchl 0:0

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Salzburger Liga, 26. Runde, 12.5.2017
Sportplatz Hallwang, 100

Mit einem in dieser Höhe verdienten torlosen Unentschieden trennten sich Hallwang und Kuchl.
Der UFC SV Hallwang wurde 1968 von den Fußballern des 1961 gegründeten Union-Sportverein Hallwang ins Leben gerufen. 1977 stieg man erstmals in die höchste Salzburger Liga auf, in der man nun seit 1984, mit Ausnahme einer Abstiegs-Unterbrechung von 1994 bis 1996, spielt. Höhepunkt der Vereinsgeschichte war das ÖFB-Cup-Zweitrundenspiel gegen den FC Tirol unter Ernst Happel 1987. Vor 3.200 Zuschauerinnen und Zuschauer auf eigens aufgestellten Zusatztribünen gab es ein knappes 1:2.
Der Sportplatz wurde 1968 gepachtet und 1970 mit Klubhaus offiziell eröffnet. 1988 bis 1990 wurde das Sportheim größer neu gebaut und 2000 die Sportanlage mit weiteren Sportstätten zum Sport- und Freizeitzentrum der Gemeinde erweitert. Zuletzt wurde das Spielfeld gedreht, da es zu kurz war. Daher befinden sich Klubhaus und und Tribüne heute auf der Hintertorseite.

Union Hallein - FC Hallein 2:1 (0:1)

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Salzburger Liga, 26. Runde, 13.5.2017
Union-Platz Hallein, 450

Mit lediglich drei Punkten aus der ganzen bisherigen Saison, als abgeschlagener Tabellenletzter und Fixabsteiger trat der FC Hallein bei der Union Hallein an und ging doch bald 0:1 in Führung. Doch der Jubel sollte nicht lange anhalten. Nachdem ein 0:2 wegen zweifelhaften Abseits nicht gegeben worden war, erzielte Union praktisch im Gegenzug der Ausgleich und dann einige Minuten später den Siegestreffer. Auch mit zehn Mann hielt Union Hallein das Ergebnis. Wichtige Punkte für Union Hallein, die auch noch der Abstieg treffen kann, im wahrscheinlich zumindest für ein Jahr letzten Halleiner Derby gegen den 2004 aus der Fusion des traditionsreichen Arbeitervereins 1. Halleiner Sportklub (1922) und des SK Olympia Hallein (1948) entstandenen FC Hallein 04.
Viele Blicke richteten sich auf den in der Winterpause geholten Trainer der Union Hallein, den langjährigen Trainer von 1860 München der 1990er Jahre Werner Lorant. Er hat hier die Aufgabe, den Abstieg zu vermeiden.
Die Union Hallein wurde 1963 gegründet. Jahrzehntelang spielte der bürgerliche Stadtverein man meist in der 1. Klasse oder 2. Klasse, war also sportlich mit Abstand Nummer 2 von Hallein. 2010 gewann man zum ersten Mal nach 1985 wieder die 1. Klasse Nord, übersprang im Jahr der Ligenreform die 2. Landesliga, spielte 2010/11 in der fünftklassigen 1. Landesliga und stieg 2014 erstmals in die Salzburger Liga auf.
Der Union-Platz verfügt neben dem Hauptfeld einige hundert Meter daneben auch über einen 2012 errichteten Kunstrasenplatz, auf dem hier gespielt wurde. Das Hauptfeld war nicht nur gesperrt sondern es gab darauf auch weder Linien noch Tore. Derzeit spielt man also lieber hier als am Rasenplatz.
Vor dem Spiel wurde die Stadt Hallein besichtigt.

Red Bull - Rapid 1:0 (0:0)

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Bundesliga, 33. Runde, 13.5.2017
Wals-Siezenheim, 15.892

Es war ein Spiel, das den sportlichen Unterschied zu den Dosen doch klar zeigte. In der ersten Halbzeit retteten wir uns noch torlos in die Pause und hatten in der zweiten Hälfte sogar eine torgefährliche Szene, verloren aber doch durch einen Gegentreffer nach einem Corner. Für sie reichte es, uns damit zu schlagen. Am 1. Juni möge es ein anderes Spiel werden.
Im Rapid-Auswärtsblock wurde das Match mit einer Hommage an den Vorgängerverein, den 1. Wiener Arbeiter Fußball-Club, eingeleitet. Bereits vor Jahren haben Rapideum-Forschungen ergeben, dass er nicht wie lange vermutet 1898 sondern 1897 gegründet worden ist. Die Jahreszahl sorgt(e) dennoch noch bei manchen für Verwunderung.
Die Dosenkonzern-Marketingabteilung hatte unter der Woche den Welt-Schmäh entwickelt, das meisterschaftsentscheidende Spiel der 33. Runde mit dem Rapid-Begriff Mission 33 zu benennen, um uns ins Mark zu treffen. Rapid hatte darauf auf Twitter mit der launigen Antwort reagiert, der Getränkehersteller würde dann nächste Runde mit 33 Fans feiern. Darauf nahm die Kunden-Abteilung im halbleeren Stadion in Spruchbändern Bezug.

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